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 Harley Mania

A way of life

Autoren: Jean Savary
Übersetzer: Udo Stünkel
Verlag: Delius Klasing

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Harley-Davidson, das ist Chrom, Freiheit und weite Straßen. Seit Jahrzehnten gelten die Maschinen aus Milwaukee als Inbegriff des Motorrads überhaupt. Dabei waren die Harleys seit Beginn ihrer Herstellung um 1900 einem stetigen Wandel unterworfen. Autor Jean Savary schildert die Geschichte der Firma, den Einsatz der Motorräder im Krieg und im Sport genauso wie die wilden Fünfziger und die Zeit der Easy Rider. Er spürt dem Lebensgefühl nach und beschreibt die Menschen, für die es eine Religion geworden ist, eine Harley zu besitzen.

"Harley Mania", das ist der richtige Titel für den gelungenen Bildband aus dem Hause Delius Klasing, denn dieser bietet dem begeisterten Fan sowohl Informationen als auch schöne Bilder en masse. Dabei sollte niemand mit Hochglanzfotos rechnen, denn die Geschichte der Harley-Davidsons beginnt im Jahr 1900, da war mit Farbfotos noch nicht zu rechnen. Und doch geht von den Fotografien eine Faszination aus, der sich der Betrachter nur schwer entziehen kann. Unterteilt ist das Buch in fünf Abschnitte - Geschichte, Technik, Design, Lebensstil und natürlich die Biker. Zudem gliedert Jean Savary diese noch einmal in einzelne Kapitel, sodass der Bildband trotz seiner 240 Seiten strukturiert und übersichtlich ist.

Wie der Untertitel es sagt, Harley-Davidson ist ein "Way of Life", ein Lebensgefühl, das die Sehnsucht nach der Route 66, der Freiheit ausdrückt, unprätentiös und direkt. Waren die Motorräder zu Beginn noch als Fahrräder mit Motor gedacht, so wurde mit den Jahren das Design immer wichtiger. Und auch die Kunden änderten sich - von ehemaligen Soldaten über coole Filmstars bis zu den Hippies und Easy Ridern. Der Leser findet sie alle in diesem Buch wieder und erfährt über die Krisen der Firma ebenso viel wie über deren Erfolge, beispielsweise mit Sportmaschinen oder den Choppern in den vierziger Jahren. Auch berichtet Savary von Anekdoten über Image-Kampagnen und erfolgreichen Filmen wie "Der Wilde“, in denen Harleys zum Einsatz kamen. Letztere bedeuteten für die Firma allerdings beinahe eine Katastrophe, da stets nur die Schurken Harley fuhren.

Ob Sportster oder Touring, ob Softail oder Dyna, sie alle sind in "Harley Mania" vertreten und lassen das Herz des Motorradfans höher schlagen, da bleibt nichts zu wünschen übrig. Ungewöhnlich ist das Gewand, in dem der Bildband daherkommt. Das Papier rau und fest, die Bilder oftmals in Schwarz-Weiß und mit kleiner Schrift wirkt das Buch ungewöhnlich, zumal eben diese Schrift auf den ersten einhundert Seiten dann auch noch weiß auf schwarzem Hintergrund gehalten ist und erst danach auf die gewöhnliche schwarze Schrift auf weißem Grund wechselt. Aber - das sei Delius Klasing zugestanden - es wirkt. Das Design passt zum Thema wie die Faust aufs Auge, Inhalt und Darstellung sind stimmig und das macht Spaß.

Es ist dem Buch einfach anzumerken, mit welcher Liebe und Sorgfalt es konzipiert wurde, von der Auswahl der Bilder und der Informationen bis zur Gestaltung und Herausgabe. Jeder Motorradfan sollte es zumindest einmal durchgeblättert haben und es wäre nicht verwunderlich, wenn Harley-Davidson danach den einen oder anderen Fan mehr hätte. Klar sollte aber auch sein, dass Jean Savary in seinem Buch den Schwerpunkt auf die Geschichte der Motorräder gelegt hat, nicht auf schicke Fotos chromglänzender Maschinen. Dies ist kein Katalog schicker Motorräder, das Buch hat Herz und Seele und so sollte es auch behandelt werden.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 10. Oktober 2010 | ISBN: 978366-106995 | Originaltitel: Harley Mania | Preis: 49,90 Euro | 240 Seiten | Sprache: Deutsch

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