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Die Serie "Kimba, der weiße Löwe" blickt auf eine Jahrzehnte lange Geschichte zurück. Im November 2005 veröffentlichte Koch Media Deutschland nun die ersten vier Folgen auf DVD.
Im Dschungel herrscht der weiße Löwe Caesar. Er sorgt unermüdlich für Gerechtigkeit und folgt hohen Idealen, damit alle Tiere des Dschungels unter sich und vielleicht irgendwann auch zusammen mit den Menschen in Frieden leben können. Eines Tages jedoch läuft Caesar in die Falle und sein Sohn trägt von seiner Geburtsstunde an die große Bürde, in seine Fußstapfen treten zu sollen.
Folge 1: Flucht in die Freiheit In dieser Folge erzählt Daniel, der kluge Pavian, Freund und Ratgeber Kimbas und Geschichtenerzähler des Dschungels, wie es zu Caesars Tod und Kimbas Nachfolge kam. Snowine, Caesars schwangere Frau, wurde gefangen genommen, womit Jäger Caesar anlocken wollten. Caesar war nicht so dumm, wie sie dachten und erkannte ihre Absicht, doch ging das Leben seiner Frau und seines ungeborenen Kindes vor. Bei dem Rettungsversuch stirbt Caesar und hat Snowine doch nicht retten können. Sie wird gefangen und auf ein Schiff verladen, wo sie auch ihren Sohn Kimba zur Welt bringt. In aller Kürze berichtet sie ihrem Sohn von seinem Vater und von Kimbas Aufgabe, in dessen Fußstapfen zu treten. Dann jedoch droht das Schiff zu sinken ...
Folge 2: Caesars Geist Kimba hat den Weg in den Dschungel gefunden und wurde dort von allen als Sohn des Caesar angenommen. Besonders der Pavian Daniel, der Papagei Pauly und die Gazelle Bucky nehmen sich des jungen Löwen an, doch geschont wird Kimba nicht. Viele Aufgaben warten auf den kleinen König der Löwen und gleich an einer der ersten droht er zu scheitern. Der Wasserbüffel Samson stiehlt Maultiere von den Menschen und Kimba will dies unterbinden. Er lässt sich auf eine Abstimmung aller Tiere ein, doch die Angst vor Samson ist so groß, dass niemand Kimbas Rücken stärkt. Enttäuscht zieht er sich schließlich zurück. Daniel, Pauly und Bucky überlegen, wie sie Kimba ermutigen können und haben schließlich eine Idee ...
Folge 3: Der Dschungeldieb Eine harte Dürrezeit bedroht die Tiere des Dschungels. Das Futter ist knapp und die Sonne versengt alles noch Grüne. Die Futtervorräte werden rationiert und bewacht, doch irgendjemand stiehlt große Teile davon. Kimba hat die rettende Idee, eine Farm anzulegen, doch das rare Saatgut, das für die Aussaat benötigt wird, verfüttert er schließlich an ein sehr krankes und schwaches Schwein. Dieses gesteht ihm schließlich, auch für den Diebstahl der Vorräte verantwortlich zu sein und Kimba gerät zwischen die Fronten. Er kann das Schwein nicht verhungern lassen und will es schützen, sieht aber auch den Hunger der Anderen und die Notwendigkeit der Farm. Todesmutig macht er sich schließlich ganz allein auf in die Ferne, inmitten der Hitze, um neues Saatgut zu beschaffen ...
Folge 4: Die Heuschreckenplage Die Farm konnte abgeschlossen werden, doch nicht allen Tieren fällt die vegetarische Ernährung leicht, zumal nur übelriechendes Kraut zu ernten ist. Doch noch bevor mit der Ernte schmackhafterer Dinge zu rechnen ist, kündigt sich eine Heuschreckenplage an, die den gesamten Anbau vernichten könnte. Kimba schmiedet einen Plan zur Rettung der Farm, doch wieder hat er gegen Vorurteile zu kämpfen ...
Kimba entstand 1950 im Rahmen einer Manga-Serie von Osamu Tezuka. 1961 gründete dieser sein eigenes Animationsstudio und produzierte dort auch "Kimba, der weiße Löwe" unter dem Titel "Janguru Taitei" (König des Dschungels). 1965 wurden die ersten 52 Folgen der Serie im japanischen und amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt, wobei Kimba in der amerikanischen Version erst seinen heutigen Namen und Titel erhielt. Weitere Folgen wurden produziert und ab 1977 strahlte das ZDF wöchentlich eine Kimba-Folge aus. 1991 dann erfreute Kimba die Zuschauer auch im Privatfernsehen. Tezuka drehte weitere Folgen bis kurz vor seinem Tod 1989.
Die Animationen sind einfach, die Zeichnungen recht schlicht und manche Tiere sogar recht schwierig voneinander zu unterscheiden, doch werden wichtige Tiere ohnehin in der Serie vorgestellt und letztlich steht auch die Geschichte im Vordergrund. Hier gilt es vor allem, das Alter der Produktion zu berücksichtigen.
Die Geschichte ist stets sehr ernst und entspricht nicht den Kinderserien, die man heute so kennt. Stets geht es um Bedrohung, um die Abholzung von Wäldern, um die Bedrohung durch die Natur (etwa Waldbrände), um Tiere in Gefangenschaft und ihr Ende durch die Hand von Großwildjägern. Dabei wird stets die Vision eines friedlichen Miteinanders propagiert, so stark, dass auch Raubtiere kurzerhand zu Vegetariern werden, um ihren Idealen zu folgen. Dies entbehrt natürlich jeder Grundlage, trotzdem ist es gerade das einfache Schema von schwarz und weiß, mit dem gerade Kinder gut zurecht kommen. Auch das Umweltbewusstsein und das notwendige Tragen von Verantwortung und das Einstehen für eine Sache werden sehr hoch gehalten und haben ihre Wirkung auf Kinder - aber auch auf Erwachsene, wie ich selbst es aus beiden Perspektiven beurteilen kann.
Einige Mängel in der Bildqualität (hier und da schwarze Punkte und Farbschwankungen) fallen kaum ins Auge und sind auf das Alter der Serie zurückzuführen, schade ist allerdings das Fehlen jeglicher Extras.
"Kimba, der weiße Löwe" ist eine sehr durchdachte, ernste, aber auch liebenswerte Animationsserie, deren Anschaffung sich sowohl für Kinder als auch Erwachsene eignet. Einige Mängel in der Bildqualität sollten nicht davon abhalten, sich mit den ersten vier Folgen der Serie in das aufregende Leben des kleinen Kimba entführen zu lassen.