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Wir schreiben das Jahr 2048. 17 Jahre ist Marja erst alt, als sie ihr Abitur als jüngste Schülerin des Jahres abschließt und dadurch eine einmalige Chance bekommt. Denn ausgezeichnete Schüler und Schülerinnen jeden Jahrgangs bekommen so genannte Bonuspunkte, mit denen sie verreisen können. Zusammen mit einer weiteren ausgezeichneten Schülerin namens Elena wählt Marja die Mongolei als Reiseziel aus. Die zwei Mädchen sollen mit einer Gruppe Politiker nach China reisen und dort gemeinsam mit ihnen das Land und die Versammlung des Weltrates besuchen.
Tränenreich wird Marja am Flughafen von ihrer großen Familie verabschiedet und in die Obhut von Markus Schröter gegeben, dem stellvertretenden Sicherheitsrat Deutschlands.
Denn das politische System der Zukunft hat sich im Vergleich zu heute verändert. Die Kontinente wurden zu einer politischen Einheit verbunden und so genannte Identifizierungschips wurden eingeführt, die als Pass gelten. Nur ganz wenige - nämlich diejenigen in den verbotenen Zonen - haben sich diesem System entzogen und hoffen auf Amnesie.
Auch die Mongolei besitzt solch eine Zone, ein erdbebengefährdetes Gebiet, das möglicherweise sogar verstrahlt ist. Deswegen haben auch die ausgesandten Politiker ohne Marja und Elena einen Ausflug an die Grenzen dieser Zone auf ihrem Programm stehen, doch davon lassen sich die beiden Mädchen nicht abschrecken - immerhin sind sie fasziniert von China und wollen ihren Urlaub voll auskosten. Deswegen schleichen sich Marja und Elena erfolgreich in den Bus. Als Markus Schröter die beiden Eindringlinge dann jedoch bemerkt, lässt er sie sofort wieder aus dem Bus zu werfen. Die anderen Politiker sehen dies jedoch nicht so eng und nehmen die Mädchen dennoch mit. Was sie nicht wissen, ist, dass diese Entscheidung Marjas ganzes Leben verändern wird.
"Schlangen im Jahr des Drachen" heißt der Roman von Monika Wunderlich. Leider ist mir bis zum Ende des Buches verschlossen geblieben, was der Titel eigentlich mit dem Buch zu tun hat, außer dass Schlange wie auch Drache als Sternzeichen in China gebraucht werden.
Das Buch selber ist in seiner Gestaltung fliederfarben gehalten und zeigt einen Einblick in die Landschaft der Mongolei, in der Marja ein neues Leben findet.
Die ungewöhnliche Farbgebung und auch der etwas irritierende Titel sollten den Leser dennoch nicht von diesem Science-Fiction-Roman abhalten. Das Buch bietet auf politischer Ebene einiges, was unsere Wunschträume an ein globales Miteinander widerspiegelt, zeigt aber auch, dass kein von Menschen geschaffenes System perfekt ist. Aber auch die gefühlvolle Ebene wird nicht vernachlässigt, steht doch im Mittelpunkt eigentlich die wahre Liebe, die Jahrzehnte überdauert.
Ich halte "Schlangen im Jahr des Drachen" für ein gelungenes Science-Fiction-Buch, obwohl man es leicht in die Sparte Belletristik beziehungsweise futuristischer Liebesroman einordnen könnte, auch wenn es mehr an Tiefgang als letztere Sparte besitzt. Deswegen werden wohl auch Hardcore-Science-Fiction-Fans nur wenig mit diesem Buch anfangen können, obwohl es durchaus gelungen ist. Wer sich von den wenigen brutalen Szenen nicht abschrecken lässt und an gehaltvoller Romantik interessiert ist, wird sicher seinen Spaß an diesem Buch haben.