Vier Jahre lang hatte es gedauert und nun sollten sie wieder gehen. Averone sollte so werden wir vorher - denn sie hatten alles wieder abbauen müssen, so lautete die Abmachung mit den Ältesten. "Sie" - das sind Atrus und Katharina aus D'ni. Eigentlich ist nur Atrus ein D'ni, weshalb für ihn die Zeit viel langsamer verläuft als für seine geliebte Katharina.
Nun hatten Atrus und Katharina endlich die Tür öffnen können und dort ein Buch gefunden, welches sie wieder nach D'ni zurücktransportieren würde.
Doch natürlich hatten Atrus und Katharina Helfer gebraucht - junge Leute, deren Welt sie gänzlich verändert und in denen sie den Funken der Wissbegierde entfacht hatten. Und jetzt sollte das alles wieder verloren gehen. Marrim, Irras und Carrad hätten trauriger nicht sein können, als sie Abschied von Atrus und Katharina und damit vom Quell des Wissens nehmen müssen.
Doch es soll alles ganz anders kommen als erwartet: Plötzlich steht Gevah in der Tür, der vom Ältestenrat geschickt wurde, um Marrim, Irras und Carrad zu erlauben, mit Atrus zu gehen. Denn die Brücke zwischen den Welten soll nun doch bestehen bleiben, jedoch mit einer Bedingung: Die drei jungen Leute sollen jeden zweiten Monat nach Averone zurückkommen, um andere an ihrem Wissen teilhaben zu lassen.
Es ist nicht abzuschätzen, wer von den Fünfen sich mehr über diese Nachricht freut. Dann geht es endlich los: Atrus und Katharina sind wohl um einiges nervöser als die drei Averonesen, denn sie wissen nicht, was aus der einstmals so stolzen Stadt Chroma'Agana geworden ist und ob es vielleicht sogar Überlebende geben könnte. Während Marrim, Irras und Carrad sowohl von den Zerstörungen als auch von den Massen an Büchern fasziniert sind, wird Atrus von der Vergangenheit eingeholt und hat Schwierigkeiten, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. D'ni muss wieder aufgebaut werden und alle Bücher, die als Portale dienten, müssen gefunden werden, damit Atrus und seine Helfer dort nach Überlebenden D'nis suchen können. Doch sie sollen mehr finden, als sie suchen ...

"Das Buch der D'ni" ist der dritte Teil von Rand Miller und David Windgrove aus der Serie "Myst" und beschäftigt sich mit Toren zu anderen Welten, was auf den ersten Blick vermuten lassen würde, man sei in einem Science-Fiction gelandet. Doch die Tore selbst sind Bücher, und dieser Umstand ordnet die Geschichte klar in die Fantasy ein. "Das Buch der D'ni" beschreibt eine Suche nach der Hoffnung und die traurige Erkenntnis, dass sich auf alten, zerfallenen Fundamenten selten eine neue Zukunft aufbauen lässt.


Das Buch ist in kleine, überschaubare Abschnitte eingeteilt, die es jederzeit erlauben, eine Lesepause einlegen zu können. Unterteilt wird es durch Schwarz-weiß-Kopien des Siegels auf dem Cover. Ansonsten setzt sich das Buch aus Prolog, acht Teilen und einem Epilog zusammen und umfasst 398 Seiten. Jeder Teil wird mit einem Zitat aus verschiedenen Schriften der D'ni eingeleitet.

Der Roman ist leicht und verständlich geschrieben, zeigt sich dabei aber nicht oberflächlich, sondern mit Tiefe, und lässt dem Leser die Möglichkeit, sich mit den Personen zu identifizieren, auch wenn man die zwei vorangegangenen Bände nicht gelesen hat.

"Das Buch der D'ni" ist in sich ein gelungenes Buch und damit durchaus lesenswert.