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Als Pater Jimmie Dolan in New Orleans brutal zusammengeschlagen wird, will Dave Robicheaux seinem alten Bekannten helfen und ermittelt auf eigene Faust außerhalb seines Reviers. Dabei kommt er gleich mehreren Unterweltganoven in die Quere. Besonders brenzlig und unübersichtlich wird die Angelegenheit, als zusätzlich ein irischer Auftragskiller in der Stadt eintrifft. Dieser hat es ebenfalls auf den Pater abgesehen, doch plötzlich entdeckt der Mann sein Gewissen und die Angelegenheit wird immer abgedrehter. Als hätte Dave Robicheaux nicht genügend zu tun, will er auch noch einen Fall, der lange in der Vergangenheit liegt, aufklären. Am Ende scheinen scheinen alle Fänden zusammenzulaufen.
"Straße der Gewalt" ist der mittlerweile 13. Teil der Dave-Robicheaux-Reihe und immer noch ist kein Ende abzusehen. In den USA ist bereits der 20. Band erschienen, in Deutschland werden momentan die ersten Bücher wieder neu aufgelegt. Wer also nicht bis zum nächsten Roman warten möchte, kann zwischen den Büchern der Reihe hin und her springen. Sicherlich gibt es in Robicheaux' Privatleben einige Veränderungen, aber der Handlung lässt sich dennoch gut folgen.
Beim Lesen ist einiges an Konzentration erforderlich, denn es wimmelt nur so von Namen und zwielichtigen Gestalten, die irgendwie ihre Finger mit im Spiel haben. Dabei kann schnell der Überblick verloren gehen.
Wie bereits in einigen der vorherigen Romane spielt der Rassismus in den Südstaaten eine entscheidende Rolle. Robicheaux versucht herauszufinden, was vor vielen Jahren mit einem farbigen Musiker passierte, der wegen der Annäherung an eine weiße Frau verurteilt worden und in ein berüchtigtes Strafgefangenenlager gekommen war. Dort herrschte brutale Willkür, die die weißen Wächter mit teilweise sadistischem Vergnügen auslebten.
Neben der üblichen Gewalt bietet Burkes Roman eine gute Portion Humor. Einer der Garanten ist Daves alter Freund Cleve Purcel, der mit seinen fast kopflosen Aktionen der Selbstjustiz für äußerst kreatives Chaos sorgt. Es ist immer wieder bewundernswert, auf welche Ideen der Kopfgeldjäger kommt.
Hinzu kommt noch ein Auftragskiller, der plötzlich sein Gewissen entdeckt zu haben scheint und mehrmals Anläufe startet, um einen katholischen Pater zu ermorden, aber immer wieder einen Rückzieher macht. Zwischendurch legt er sich sogar mit einigen Mafiosis an, die es auf Robicheaux abgesehen haben, und startet ein Blutbad, das aus einem Quentin-Tarantino-Film stammen könnte.
Obwohl Dave Robicheaux wieder einige Schicksalsschläge zu verkraften hatte, wirkt er psychisch gefestigter als vor allem in den ersten Teilen der Reihe. Seine Albträume halten sich in Grenzen und der Drang nach Alkohol ist nicht so ausgeprägt wie zuvor.
Fazit: "Straße der Gewalt" liefert das, was der Titel bereits verspricht. Wie üblich hat James Lee Burke keine Hemmungen, die brutale Realität aufzuzeigen. Dazu kommen aber auch ein paar aberwitzigen Szenen mit leicht überdrehtem Humor. Wie immer ist dieser Roman von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.