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"Das Böse ist immer und überall", verkündete die Erste Allgemeine Verunsicherung musikalisch in den 80ern, und natürlich lauert es nicht zuletzt in Urlaubsorten wie Sylt, Rothenburg ob der Tauber, Bad Doberan und Lüneburg. Vermutlich zwar auch in der Realität, zumindest jedoch im Spiel "Crime Master 2". In St. Anton etwa kommt es zu einem tödlichen Unfall dreier Skifahrer, bei dem es Hinweise auf ein "Nachhelfen" gibt, in Wernigerode (Harz) überlebt eine Walpurgisnachtparty-Besucherin knapp einen Messerstich, in Binz auf Rügen erfolgt eine schwere Sachbeschädigung.
Insgesamt 25 Fälle müssen beziehungsweise dürfen die Spieler aufklären – anhand weniger Hinweise. Es gilt, für jeden Fall zwölf Einzelheiten herauszufinden.
Ein bunter Strauß an VerbrechenVon Betrug und Einbruch über Entführung und Körperverletzung bis hin zum Mord bietet das Spiel Delikte der unterschiedlichsten Arten. Bekannte und weniger populäre Urlaubsorte finden Eingang, manche Fälle muten klassisch an, andere wirken ausgefallen, wurden jedoch schlüssig und "lösbar" aufgebaut. Mit dem Urlaubsort verbindet die jeweilige Tat immer etwas: Wenn etwa im Harz eine Walpurgisnachtparty stattfindet, die Husumer Krokusblütenkönigin entführt wird oder in einem traditionellen Brauhaus in Rothenburg ob der Tauber ein Dieb eine große Geldsumme erbeutet, ist ein Stück Lokalkolorit dabei.
Spielinhalt – und wie es gehtWie bei
Crime Master, sozusagen dem "Schwesterspiel", sind 25 Fall-Karten, zu jeder davon eine Großkarte "Aufklärung des Falls", eine Spielanleitung und ein Block mit auszufüllenden Ermittlungsakten enthalten. All dies befindet sich in einer recht robusten kleinen Box, die auch gern mit auf Reisen geht.
Gibt es drei oder mehr Spieler, so können diese gegeneinander antreten. Eine andere Variante ab zwei Personen bietet die Möglichkeit, im Team zu spielen. Ein Beteiligter fungiert immer als der "allwissende" Ermittlungsleiter.
Nach dem Ziehen einer beliebigen Fall-Karte werden die dort angegebenen Fakten zum Fall vorgelesen. Hierzu gehören eine kurze Schilderung des Verbrechens, soweit bekannt, und des Tatorts, Gegenstände, die von der Spurensicherung als tatrelevant erachtet werden, Zeugenaussagen und die zwölf Details, die die Spieler herausfinden müssen. Die Rückseite der Karte zeigt eine mehr oder weniger aussagekräftige Tatortskizze.
Nur der Ermittlungsleiter darf die dazugehörige Großkarte lesen. Sie enthält eine komplette Rekonstruktion des Hergangs einschließlich der zu ermittelnden Einzelheiten – farblich unterschieden nach Angaben zu Täter, Motiv, Hilfsmitteln und Tathergang. Die Mitspieler stellen dem "Chef" nun reihum Fragen, die er nur mit "Ja" oder "Nein" beantworten darf. Jeder fragt so lange, bis er ein "Nein" erhält, dann ist der Nächste dran. Pro ermitteltem, erforderlichen Detail gibt es einen Punkt. Nachdem alle Einzelheiten aufgedeckt wurden, endet die Runde. Bei der Variante im Team kann natürlich ohne Unterbrechung gefragt werden, und Punkte werden nicht verteilt.
Urlaubsflair, gut ausgedachte Plots, unkomplizierter SpielspaßOptimal sind wohl drei bis vier Spieler – bei zweien kann die Luft schon mal rausgehen, bei einer größeren Gruppe ist der Einzelne zu selten dran, und das Spiel lebt natürlich auch von einer sich im kleinen Kreis hochschaukelnden Fantasie und Kreativität. Spielautorin Sonja Klein hat sich interessante Orte von unterschiedlichem Bekanntheitsgrad ausgedacht und ihre Fälle auf diese zugeschnitten – pfiffig in Bezug auf den Ort über den Tathergang bis zu den von der Spurensicherung eingesammelten Objekten. Kein Fall ähnelt dem anderen wirklich, sodass es viel Abwechslung gibt.
Da die Anleitung gut verständlich und das Spiel unkompliziert ist, können die Kriminalisten schnell loslegen, ohne seitenweise Anweisungen einzustudieren. Auch dies trägt zum Spielspaß bei, der bei "Crime Master 2" wie beim "Crime Master" freilich zu einem guten Teil auch von der spielenden Runde abhängt. Aber das dürfte bei jedem Gesellschaftsspiel so sein, und in der kleinen, praktischen Box finden sich beste Voraussetzungen für fröhliche und spannende Abende.
Mehr Infos gibt es auf der Verlagsseite.