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 Modus, Staffel 1: Modus - Der Mörder in uns

Serie: Modus, Staffel 1
Regisseure: Mani Maserrat, Lisa Siwe
Schauspieler: Melinda Kinnaman, Henrik Norlén, Marek Ovarec
Verlag: edel motion

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Stine wurde Zeugin eines Mordes. Die Tochter der Kriminalpsychologin Inger Johanne Vik hat einen Auftragsmörder bei seiner Arbeit beobachtet und wurde dabei von ihm entdeckt. Natürlich muss der Mann nun fürchten, dass sie ihn verrät, doch Stine gleicht den Kindern ihres Alters nicht. Das junge Mädchen ist Autistin und, da der Mörder ihr droht, verrät sie niemandem, was sie gesehen hat. Unterdessen ermittelt Kommissar Ingvar Nymann und es geschehen immer mehr Morde. Wer hat ein Interesse daran, diese Leute umzubringen? Was haben sie gemeinsam und wie kann der Mörder aufgehalten werden?



Unter den Krimifans mag der eine oder andere sich wundern, dass ihm die Geschichte in „Der Mörder in uns“ bekannt vorkommt, entstand die Serie doch nach dem Roman „Gotteszahl“ von Anne Holt. Einiges wurde verändert; so spielt die Handlung nicht mehr in Norwegen, sondern Schweden und die Krinimalpsychologin Inger und Ingvar, der Polizist, kennen sich noch gar nicht, doch im Großen und Ganzen ist die Handlung wiedererkennbar.

Vier Folgen mit jeweils ungefähr achtzig Minuten benötigt Regisseurin Lisa Siwe, um die Geschichte zu erzählen, und legt dabei äußerste Ruhe an den Tag. Tatsächlich dauert es, obwohl der Mörder dem Zuschauer gleich zu Beginn der Serie gezeigt wird, die gesamte erste Folge, bis die Handlung so etwas wie Fahrt aufnimmt. Wer sich also schon bei Skandinavienkrimis ein bisschen mehr Geschwindigkeit wünscht, den wird „Der Mörder in uns“ in den Wahnsinn treiben. Es geht um Hass auf Homosexuelle, so viel ist schnell klar, aber warum diese Personen? Warum dieser Zeitpunkt und dieser Mörder?

Die entschleunigte Erzählweise ist keineswegs der Sorgfalt geschuldet, sondern der typisch melancholischen Stimmung. Die Serie lebt von bedeutungsvollen Blicken, Pausen und Nahaufnahmen von Gesichtern, die allesamt wenig Begeisterung zeigen, nur leider lebt sie nicht besonders gut.

Bis endlich zum Schluss der Serie alle Fäden zusammengeführt werden, ist die letzte Folge schon fortgeschritten und selbst dann reißt die Erklärung den Zuschauer nicht vom Hocker.

Dabei hat das Ermittlerduo Inger und Ingvar durchaus Potential. Durch die ständige Sorge der Mutter um ihre Tochter Stine und Ingvars Vergangenheit gibt es sowohl Anziehungs- als auch Reibungspunkte. Beides lässt sich interessant gestalten, geht aber nicht genug in die Tiefe. Die Nebenfiguren bleiben blass, dabei hätten die Konstellationen durchaus ihren Reiz.

Aber, oh je, die Schauspielkunst. Der Verantwortliche sieht gleich bei seinem ersten Auftritt so schuldig aus, dass es einem Wunder nahekommt, dass nicht jeder einzelne Charakter merkt, wer hinter den Morden steckt, und auch der Schluss der Serie kommt nicht wirklich überraschend. Da fehlt noch ein bisschen und das ist schade, denn die Handlung könnte sehr viel besser zur Geltung kommen und hätten die Figuren mehr Fleisch auf den Knochen, könnte der Zuschauer sehr viel besser mit ihnen trauern und bangen.

So bleibt nur festzustellen, dass die Serie viel verspricht, in der ersten Staffel jedoch nicht alles halten kann. Schade. Hoffentlich bekommen die beiden Hauptfiguren nächstes Mal eine bessere Chance zu zeigen, was in ihnen steckt.

Iris Jockschat



DVD | Disc-Anzahl: 4 | EAN: 4029759113201 | Erschienen: 12. Dezember 2016 | FSK: 16 | Laufzeit: 364 Minuten | Preis: 10,99 Euro | Verfügbare Sprachen: Schwedisch, Deutsch

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