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Projektmanagement ist ein weit gefasster Begriff hinter dem sich eine Menge mehr verbirgt als es auf den ersten Blick erscheint. Sabine Peipe gibt dem Leser in ihrem "Crashkurs Projektmanagement" eine Übersicht in acht Kapiteln über den Alltag in diesem Umfeld. Dabei werden die Phasen "Initialisierung", "Definition", "Planung", "Steuerung" und "Abschluss" durchlaufen, ebenso die Kapitel zu aufkommenden Rollen, verwendbarer Software und ein Ausblick in agile Projekte angesprochen, die einen anderen Ansatz verfolgen. Dies geschieht anhand eines (fiktiven) Fallbeispiels, um den Lernstoff direkt anzuwenden.
Projektmanagement ist eine Kunst an sich, ein zu erlernendes Handwerk, welches sich in der schnelllebigen Zeit nur mit gutem Wissensstand, Organisation, passenden Prozesswerkzeugen und Routine bewerkstelligen lässt. Sabine Peipe bietet in ihrer Einführung in das Thema einen bunten Mix aus den Dingen, die sie - mit all ihrer persönlichen Erfahrung - als sinnvoll erachtet. Diesen präsentiert sie nüchtern, in sachlichem Stil und untermauert Aussagen sowie Beispiele in Tabellen, Checklisten und Bildern. Die zu durchlaufenen Phasen sind ausreichend klar dargelegt und geben einen guten, soliden Überblick über die jeweiligen Kernpunkte, während die letzten drei Kapitel bestenfalls einen Ausblick oder Exkurs bilden, um aufzuzeigen, dass es auch nebenher noch Dinge gibt, die zu beachten sind. Bis zum Ende des Werkes vermag jedoch kein Funke überzuspringen, der den Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. So bleibt es ein informativer, aber bisweilen zäher Lernstoff.
Mitunter ist dies dem Format geschuldet. Der Crashkurs kommt in DIN-A5 ohne Farbe daher und besitzt inklusive Glossar gerade einmal 160 Seiten. Wer sich mit Projektmanagement bereits einmal beschäftigt hat, stellt zügig fest, dass hier nur Grundlagen vorgestellt werden und die Annahmen und Ausführungen bisweilen weit weg von der (nicht idealen) Wirklichkeit sind. Es ist kein Makel des Buches, dass es nicht jede stellbare Frage, die mit Sicherheit im Verlauf der Lektüre aufkommt, aufgreift und beantwortet. Das Werk ist als erster Sprung ins kalte Wasser zu verstehen, um überhaupt eine Basis zu legen. Wer mitreden möchte, der muss sowohl das gängige Vokabular kennen als auch beherrschen - genau das vermittelt Peipe bisweilen etwas trocken, aber vernünftig. Daher trifft die Autorin mit ihrem gewählten Titel "Crashkurs Projektmanagement" voll ins Schwarze.
Sämtliche Inhalte, die der Leser zur Anwendung auf eigene "Herausforderungen" und Projekte anwenden möchte, können unter Zuhilfenahme eines Buchcodes über das Netz heruntergeladen werden. Die einzelnen Dokumente sind im Rich Text Format vorliegend, leider gibt es derzeit nicht die Möglichkeit, alles gesammelt herunterzuladen, es bleibt nur jedes Dokument einzeln abzurufen, was schlichtweg Zeit kostet. Zumal schwankt die Qualität der angebotenen Downloads. Gerade die Dokumente, die unter "Vorlagen" gelistet sind, bestehen zumeist nur aus einer leeren Tabelle, deren Köpfe bereits gefüllt sind. Sie bieten keinen Mehrwert. Die Checklisten sind zwar teilweise absolutes Grundniveau (habe ich einen Beamer und kann ihn benutzen), aber immerhin für die Vorbereitung, wenn die Zeit knapp wird und der Stresspegel steigt zu gebrauchen. Grundsätzlich eine nette Sache, wenn Dokumente bereitgestellt werden, letztendlich kann jeder, der das Buch gelesen hat, einen Großteil der Dokumente selbst schneller erzeugen als herunterladen.
Kurzum: Ein zügiger, breit gefächerter, aber nicht vertiefender Einblick in die Welt des Projektmanagements. Mitunter etwas zäh zu bearbeiten, aufgrund der knappen und dichten Präsentation, aber das Werk legt den Grundstein für eine eigenständige Vertiefung und schafft ein grundlegendes Verständnis der Materie, was den selbst gewählten Anspruch voll erfüllt.
Einen Einblick ins Buch und das Inhaltsverzeichnis bietet die Webseite von Haufe