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Kubas eigenwillige Geschichte hat dafür gesorgt, dass dort noch eine Fülle an fahrtüchtigen und gut erhaltenen US-Oldtimern existiert. Nach der Revolution erließ Fidel Castro ein Einfuhrverbot für ausländische Autos, und da es keine Kraftfahrzeuge aus kubanischer Fertigung gab, konnten die bereits vorhandenen Wagen nicht ersetzt werden. Deshalb gibt es in Kuba noch rund 60.000 mehr oder weniger fahrtaugliche Autos mit einem Alter von rund sechzig Jahren oder auch mehr. Eine Ausnahme bildeten in der Sowjetunion gebaute Fahrzeuge für bestimmte Personengruppen.
Zwölf dieser Überbleibsel aus einer anderen Zeit haben ihren großen Auftritt im großformatigen Delius-Klasing-Kalender: ein 1956er Ford Fairlane, ein Chevrolet Impala von 1959, eine Reihe von sowjetischen Autos - siehe oben -, ein 1956er Chevrolet Two Ten, ein Chevy Bel Air Baujahr 1953, ein Chevrolet Styleline Deluxe aus den frühen 50ern, ein weiterer Ford Fairlane, ein 1958er Buick Century, noch ein Chevrolet Bel Air (1957), ein Buick Century Cabrio, ein zweiter Chevrolet Styleline und ein 1957er Cadillac Sedan DeVille.
Kuba ist seit vielen Jahren ein Touristenmagnet, zunächst als Geheimtipp, mittlerweile überlaufen. Zu den besonderen Attraktionen der Karibikinsel gehören die zigtausende US-amerikanischer Oldtimer, die immer noch auf den Straßen unterwegs sind: dank dem Importverbot für Autos nach Revolutionsbeginn.
Mit dem Kalender "Cuba Cars 2019" kann der Fan alter Automobile im kommenden Jahr zwölf herrliche Aufnahmen von echten Lieblingen im Format 67,6 x 47,3 cm genießen – ein regelrechtes Panorama, das zum Hingucker an jeder Wand wird, allerdings auch gebührend präsentiert werden möchte. Die Chevys, Cadillacs, Fords, Buick und so weiter – auch ein paar Sowjet-Oldies geben sich die Ehre – in den typischen farbenfrohen Lackierungen machen etwas her, nicht zuletzt wegen der Präsentation im passenden Umfeld.
Da gibt es ein Hochzeitspärchen stehend im Cabrio vor Palmen und lebhaftem Himmel, wunderbare neoklassizistische Häuser in der Umgebung oder auch ein Hauch von Skyline im Hintergrund, ein Che-Guevara-Graffito interagiert mit einem prächtigen alten Wagen, eine wie einem Kinofilm entsprungene Tankstelle versorgt ebensolche Autos mit Kraftstoff. Kühne Fluchtlinien, ein lebhaftes Spiel mit ausladenden Formen: eine Spielart der Nostalgie, wie sie nirgends außer in Kuba möglich ist, so speziell und faszinierend, dass das Fernweh augenblicklich greift. Die Fotos wurden nicht über Gebühr bearbeitet und wirken somit natürlich, wie Momentaufnahmen. Gerade dieses scheinbar "Nicht-Idealisierte" hat einen besonderen Charme und lässt die Fotografien kurzweilig wirken.
Den Großteil des beeindruckenden Formats nehmen die Fotos ein. Sie sind ideal darauf zugeschnitten. Das eigentliche Kalendarium erscheint schlank und minimalistisch am unteren Rand, nicht völlig marginal, doch stiehlt es dem jeweiligen Bild nicht die Schau. Vorne die laufende Nummer des Monats, dann recht schlank in je einer Zeile die Wochentage auf Deutsch, die Nummer des Tages, die Wochentage auf Englisch; die Sonntage sind farblich hervorgehoben. Feiertage erhalten keine Markierung. Ein robuster Stützkarton vor dem abschließenden Übersichtsblatt und die Spiralbindung bilden das Rückgrat des Kalenders. Auf der Rückseite des Titelblatts finden sich Informationen zu den einzelnen Bildern und viel Hintergrundwissen.
Ein wunderbarer Kalender für alle, die große Formate und vor allem Kuba und seine Oldtimer lieben. Ganz viel unverfälschtes Flair und unvergleichliche Eleganz.
Die einzelnen Kalenderblätter können auf der Verlagsseite angesehen werden.