Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Jemand hat zwei der Wildlinge angegriffen. Die Werwölfin stand unter dem Schutz Brans, des Anführers des Werwolfrudels von Aspen. Dessen Sohn Charles und seine Gefährtin Anna machen sich auf dem Weg, den Angreifer zu identifizieren und das Rudel zu schützen, doch ehe sie sich versehen, stecken sie mitten in einer alten Fehde, die nicht nur die Wildlinge betrifft. Das gesamte Rudel scheint in Gefahr zu sein und Bran ist nicht anwesend, um das Geheimnis zu lüften. Es scheint, als habe die Welt sich gegen das Rudel verschworen.
Autorin Patricia Briggs wirft ihren Leser gleich auf den ersten Zeilen mitten in die Geschichte und legt ein ordentliches Tempo vor. Werwölfe werden angegriffen, der Marrok befindet sich außer Landes und Charles und Anna haben nicht nur mit einem äußeren Feind zu kämpfen, sondern auch mit den Eigenheiten des Rudels.
Für Kenner der Romane von Patricia Briggs bedeutet dies einen ungemein fesselnden Roman in den Händen zu halten, der nicht nur die "Alpha und Omega" Reihe fortführt, sondern auch Hinweise auf die "Mercy Thompson" Romane gibt. Beide Reihen, von der gleichen Autorin geschrieben, haben immer wieder Berührungspunkte, beziehen sich aufeinander und manche Romanfigur taucht in allen Büchern auf. Wer sich in Frau Briggs Geschichten auskennt, kann hier nach Herzenslust in die Handlung eintauchen und sich über die komplex und klug gestaltete Handlung freuen.
Wer mit diesem Band in die Reihe einsteigen möchte, für den ist genau das aber ein Problem, denn Patricia Briggs erklärt nur wenig; nicht die Position der Wildlinge, oder die besondere Position des Aspenrudels oder auch nur die Situation in der Werwölfe, Fae und Hexen sich befinden, nun da ihre Existenz offiziell bekannt geworden ist. Wer nicht aufpasst, dem entgehen die Rudelmagie und die daraus resultierende Stärke des Alphas, die eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Für Neulinge ist dieser Band daher nur das halbe Vergnügen und das ist sehr schade, hat Frau Briggs doch wieder ein sehr spannendes Buch geschrieben. Daher lohnt es sich, Geduld aufzubringen und sich in die Geschichte einzulesen, denn dann erwarten den Leser Werwölfe, die zu entdecken sich lohnt.
Es ist immer wieder erfrischend, dass sich die Werwölfe der Autorin von den Fantasywölfen die in den letzten Jahren den Buchmarkt dominierten, unterscheiden. Bei Patricia Briggs steht trotz aller Liebe die Geschichte im Vordergrund. Sie nimmt dankenswerterweise Abstand von seitenlangen Beschreibungen gegenseitiger Hingabe und konzentriert sich stattdessen auf die Handlung. Daraus ergibt sich, dass ihre Heldinnen durchaus auf eigenen Beinen stehen und in der Gesellschaft eine wichtige Rolle einnehmen. Dabei hat Anna ihre Probleme, die sich nicht nur aus ihrer Position als Omega ergeben, sondern auch aus ihrer Vergangenheit. Sie schafft es trotzdem, ihrem Gefährten eine ebenbürtige Partnerin zu sein, und rettet ihm so mehr als einmal seine Haut, was durchaus wörtlich genommen werden kann.
Auch die anderen magischen Gestalten sind hier mächtig und sich dessen auch bewusst, auch wenn sie nicht so sehr in den Vordergrund treten, wie vielleicht in der "Mercy Thompson" Reihe.
Daher bietet "Die Stunde der Wölfe" Urban Fantasy at it´s best. Figuren, die über Fleisch auf den Knochen verfügen, eine gut ausgearbeitete Welt und eine Handlung, die nicht nur an der Oberfläche bleibt, sondern sich auch über mehrere Bücher erstreckt, die inhaltlich trotzdem in sich abgeschlossen sind, damit macht die Autorin ihren Lesern Freude. Bleibt zu hoffen, dass sie noch viele Ideen hat, um ihre Protagonisten auf Abenteuer zu schicken.
Weitere Informationen finden sich auf der Verlagsseite