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 BLACKkKLANSMAN

Unterwandere den Hass


Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Ron Stallworth möchte Polizist werden. Der junge, engagierte Mann bewirbt sich in den Siebzigerjahren bei der Polizei von Colorado Springs und fällt dort auch gleich auf, denn Stallworth ist schwarz. Genauer gesagt ist er der erste Schwarze, der dort seinen Dienst als Polizist leisten möchte. Davon sind nur wenige Kollegen begeistert und das bekommt er auch zu spüren. Anreden wie "Bimbo" oder "Boy" sind üblich, Respekt Mangelware. Doch Stallworth lässt sich nicht entmutigen und beginnt, als Undercover Cop zu arbeiten. Erst soll er die Black Panther Bewegung infiltrieren, doch dann kommt ihm die Idee, den Ku-Klux-Klan zu unterwandern. Er nimmt telefonisch Kontakt zur örtlichen Gruppe auf und das Unglaubliche passiert, er wird zu den Treffen des Klans eingeladen. Nun hat Stallworth ein Problem, denn selbstverständlich sind Schwarze beim Klan nicht gerade willkommen.



Wer den Trailer zu BlackkKlansman sieht, könnte meinen, er bekommt eine Komödie zu sehen. Coole Cops veräppeln die Hinterwäldler des Ku-Klux-Klan und ein Spruch gleich zu Beginn weist darauf hin, dass dieser Shit echt passiert ist. Wahnsinn!

Doch bereits in den ersten Minuten des Films bleibt dem Zuschauer das Lachen im Hals stecken. Alec Baldwin spielt in einer Gastrolle einen Redner, der voller Hass einen Film kommentiert, in dem der Niedergang des weißen Amerika vorausgesagt wird. Die geifernde Wut über die Schwarzen, die ihren angeblich angestammten minderwertigen Platz in der Gesellschaft verlassen wollen und doch tatsächlich die gleichen Rechte für sich in Anspruch nehmen, ist kaum auszuhalten.

Da ist es fast eine Erleichterung, als die eigentliche Handlung um Ron Stallworth beginnt, jenen Schwarzen, der so pfiffig ist, den Klan auszutricksen und seine engen Kollegen, die ihm dabei helfen.

Zugegeben, die Handlung ist unglaublich und die Chuzpe, mit der die Cops den Klan täuschen, fasziniert. Doch immer wieder schimmert der Hass durch auf alle jene, die anders sind. Nicht nur Schwarze sind den Rassisten verhasst, auch Juden, Schwule, Asiaten werden fast beiläufig auf das Unglaublichste verunglimpft. Dazwischen feiern sich die Klansmänner als aufrechte Familienmänner, die mit ihren Frauen zusammen den Rassismus leben und als Tradition deklarieren.

Immer ungemütlicher wird die Situation für Ron und Flip, seinen weißen Kollegen, der unter Rons Namen zu den Klantreffen geht. Waffen und Drohungen gehören zum Alltag und mehr als einmal fragt sich der Zuschauer, wie um alles in der Welt die beiden heil aus diesen Einsätzen herauskommen wollen.

Sehr schön wird hier auch der Konflikt herausgestellt, in den der Anfänger Stallworth gerät, als er sich auch noch in eine Studentin verliebt, die der Black Panther Bewegung angehört.

Regisseur Spike Lee schafft es, den Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle zu werfen. Auf der einen Seite amüsiert die Absurdität der Situation, kann aber in jeder Sekunde in Schrecken und Entsetzen umschlagen, wenn die ach so aufrechten Weißen sich zur Unterhaltung den übelsten Propagandafilm ansehen und so nebenbei davon reden, eine junge Frau zu missbrauchen und zu töten.
Auf der anderen Seite stehen die Black Panther, die Offenheit und Gleichheit predigen, aber in jedem Cop und jeden Weißen den Feind sehen und so auf ihre eigene Weise verbohrt sind.

Ein großartiger Auftritt von Harry Belafonte bietet einen Höhepunkt des Films. Der auch als Sänger und Schauspieler bekannte Bürgerrechtler spielt einen alten Mann, der sich an einen Lynchmob in seiner Jugend erinnert. Seine Erzählung verursacht in ihrer ruhigen Intensität wahre Gänsehaut.

Spike Lee ist es mit seinem neusten Film gelungen, den Zuschauer tief zu berühren. Sein Film ist erschreckend in seiner Aktualität, auch wenn die Handlung in den Siebzigern spielt. "BlackkKlansman" ist definitiv ein Film, den möglichst viele Menschen sehen sollten und einer der besten Filme dieses Jahres.

Iris Jockschat



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 5053083173975 | Erschienen: 21. Dezember 2018 | FSK: 12 | Laufzeit: 131 Minuten | Preis: 11,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Türkisch, Niederländisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)

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