Everett und Shade geben Gas! Klar, die beiden zoffen sich nach wie vor gerne, aber im Grunde ergänzen sie sich ganz prima. Das merkt auch Angie Everett und macht Matt Shade zu ihrem Partner in der Agentur, sodass der ehemalige Eishockeystar als ein richtiger Privatermittler mitarbeitet. Zwar können die beiden weiterhin gekonnt gegeneinander sticheln, aber dieses ist mit einer Menge Verständnis und Respekt verbunden. Noch dazu können sich beide bald leisten, auch Fälle zu nehmen, die nicht lukrativ sind, den beiden aber am Herzen liegen. Umso interessanter werden die Kriminalfälle, deren sie sich annehmen.
Ganze achtzehn Fälle bearbeiten die "Private Eyes" in der zweiten Staffel, da wird dem Zuschauer einiges geboten. Manche der Fälle sind eher skurril als spannend, aber, da bleibt die Serie sich treu, die Ermittler gehen warmherzig und mit Verstand an jeden neuen Auftrag heran. Alte Figuren werden ausgebaut, neue Personen eingeführt und stetig halten sich die Macher von "Private Eyes" an das aus der ersten Staffel bekannte und bewährte Konzept. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, familienfreundlich und kurzweilig.
Im Grunde ist alles an dieser Serie schon mal dagewesen, das Ermittlerpaar, dass sich mag, aber auch gerne zofft, der Elternteil, der gerne am Leben seiner Kinder teilnimmt und auch mal emotional in einen Kriminalfall verwickelt ist und eine Tochter im Teenageralter, die Aufmerksamkeit benötigt. Neu erfunden wird bei Private Eyes nicht wirklich etwas. Aber, unbestreitbar sind die einzelnen Elemente unterhaltsam umgesetzt. In dieser Staffel kommen noch diverse Bewohner eines Mietshauses dazu, unter ihnen eine junge Frau mit außergewöhnlicher Beobachtungsgabe, Zoe. Die eine oder andere Macke macht ihr das Leben schwer und so ist es kein Wunder, dass Shade und Everett sie zwar anfänglich für durchgeknallt halten, später aber ihr Potenzial erkennen und sie gerade wegen ihrer Eigenheiten zur Sekretärin machen. Fortan ergänzt Zoe die beiden Privatdetektive und macht dabei ein ums andere Mal eine gute Figur.
Wer die erste Staffel dieser Serie mochte, der wird die zweite lieben, geht die Geschichte um Everett und Shade doch nahtlos weiter und der Zuschauer kann sich sofort wieder mit den beiden Figuren wohlfühlen. Noch dazu entwickeln sich die Charaktere weiter, insbesondere das gelöste Geheimnis um Everetts Vater verändert die Arbeit der Ermittler nachhaltig.
Nicht zuletzt wird auch hier wieder Toronto gekonnt in Szene gesetzt. So wirkt die Serie streckenweise wie ein Werbespot für den Stadtteil The Beaches, der hier in höchsten Tönen gelobt wird. Wo sonst kann jemand chillen, shoppen, einfach mal spazieren gehen und darauf verzichten, die Wohnungstür abzuschließen. Dagegen können die USA einfach nicht anstinken. Auch sonst bekommt der Zuschauer den Eindruck, dass Kanada eben unbedingt eine Reise wert ist.
Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz und sie ist, wie sollte es anders sein, mit aktuellen Kriminalfällen verbunden. Everetts letzte Beziehung endet gerade, als ihr ehemaliger Verlobter wieder in ihr Leben tritt. Dr. Ken Graham ist einfach fantastisch. Ein Mann, wie er im Buch steht und der einfach alles richtig macht. Werden die beiden ihre Beziehung wieder aufleben lassen, oder wirft sich die Vergangenheit in den Weg? Und was macht Matt Shade, wenn er auf eine Frau trifft, die ihn reizvoll findet? Zwar ist er kein Kostverächter, aber ist er bereit für eine richtige Beziehung? Dem Zuschauer werden diese Fragen unterhaltsam beantwortet.
Zu guter Letzt sei noch ein Auftritt von William Shatner erwähnt, der hier eine kleine Nebenrolle spielt. Seine Rolle ist nicht spektakulär, wird aber das Herz seiner Fans höherschlagen lassen.