Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Johnny Sinclair ist ein zwölf Jahre alter Junge, der fast alleine auf Greyman Castle wohnt. Da seine Eltern ständig auf Reisen sind, kümmern sich die Köchin des Hauses und das Kindermädchen Cécile um ihn. Als wäre es nicht schon schräg genug, dass Cécile dem Voodoo frönt und sich für eine waschechte Voodoo-Priesterin hält, die in ihrer Freizeit für ihre Kunden die Geister Verstorbener herbeiruft - gegen entsprechende Bezahlung natürlich -, so lebt Johnny doch nicht so allein im Schloss, wie er es gerne hätte. Einige Geister und Spukgestalten haben nichts Besseres zu tun, als ihn in seinem Zuhause zu drangsalieren. Selbiges tut auch sein Mitschüler Barty Bell mit Vorliebe und gegen beides hat Johnny noch keine Antwort. Bis er eines Tages im Moor auf der Flucht vor einem Geisterhund über einen im Schlamm versunkenen Schädel stolpert, der zwar im Überfluss spricht, Johnny dafür aber auch nützliche Tipps gibt.
Ein Frischling namens Johnyy Sinclari im Alter von zwölf Jahren möchte in die legendären Fußstapfen seines Namensvetter John Sinclar, dem Dämonjäger, den Sohn des Lichts treten und das auch noch in einer bunten, witzigen, leicht gruseligen Kinderhörspielauflage? Autorin Sabine Städing hat sich in ihrer Buchvorlag einiges vorgenommen, was in der Hörspieladaption wunderbar aufgeht. Dabei wird ein Vorlagenbuch auf drei Hörspielfolgen aufgeteilt. Die "junge" Auflage eines Geisterjägers ist eine herrlich erfrischende Unterhaltung, die groß und klein gemeinsam genießen können.
Ich kann sie sehen! Wirklich sehen! Geister, Dämonen, Gespenster. Sie lauern in dunklen Nischen und Ecken, treiben ihr Unwesen ... überall. Doch ich stelle mich ihnen entgegen und mache dem Spuk ein Ende. Ich bin Johnny. Johnny Sinclair. Und ich will Geisterjäger werden.
Aller Anfang ist schwer? Nein, allein der Einstieg in die Erzählung ist clever und packend umgesetzt. Erasmus, der sprechend Schädel, der wohl fortan als Erzähler für dieses und weitere Abenteuer fungiert, beginnt mit seiner Erzählung bereits, bevor er und Johnny sich überhaupt kennenlernen. Eine Art Rückblende, die überaus gelungen ist und der Hörer merkt gar nicht, wie schnell er im aktuellen Geschehen ist und sich mit "gefährlichen" Geistern anlegt. Was Wolf Frass als Sprecher an den Tag legt und wie er damit dem mysteriösen Schädel Leben einhaucht ist einfach erstklassig. Denn, Erasmus erzählt das Geschehen nicht nur angenehm, sondern wertet dieses durch die eine oder andere humorvolle und bisweilen sarkastische Spitze auf. Dirk Petrick, als Stimme von Johnny steht ihm da in nichts nach. Auch der restliche Cast wirkt gut aufeinander abgestimmt und geht in der heiteren Mischung aus fetziger Musik und klangvollen Effekten gut auf. Der Auftakt der neuen Serie, die in kleineren Abschnitten forlaufende Abenteuer erzählt, nimmt sich die Zeit die Protagonisten schon einmal vorzustellen und das grundlegende Gerüst rund um das Schloss, die Geister und natürlich auch Gedährten und (kindliche) Antagonisten aufzubauen. Jedoch so kurzweilig, dass der Hörer erst realisieren muss, dass die knapp einstündige Spielzeit schon vorbei ist.
Als Kinderhörspiel bietet der Auftakt eine tolle Unterhaltung. Angedacht ist ein Zielpublikum ab 10 Jahren, aber junggebliebene, die gerne abends zum Einschlafen ihre alten Kassetten oder CDs abspielen und vielleicht zu den Fällen von diversen Jugendbanden einschlafen, die kommen bei dieser Serie auch voll auf ihre Kosten. Sie ist erstklassig erzählt und mit hochkarätigen Stimmen besetzt. Musik und Effekte reihen sich dort nahtlos ein. Es bereitet Spaß sich in diese Welt ziehen zu lassen. Wer dann die Abenteuer des "großen" Sinclairs noch kennt, der bekommt einige nette Seitenhiebe und auch die kindgerechte Variante präsentiert.
Kurzum: Ein gelungener Auftakt von Mini-Sinclair. Ein kindgerechter Geisterspaß, der sich mit tollen Sprechern und gut erzählter Story vorstellt.