Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Wales, irgendwo auf dem Land: Eine festlich angezogene tote Frau liegt aufgebahrt in einem sogenannten Totenhaus neben einem Friedhof. Für Fiona Griffiths, Detective Sergeant und eher zufällig an die Leiche gelangt, wirft selbige eine Menge Fragen auf.
Wie kam diese offensichtlich aus schwerreichem Hause stammende junge Dame - sie konnte sich vor ihrem Tod ein paar exzellent durchgeführte Schönheitsoperationen leisten - an den gottverlassenen Ort, an dem sie gefunden wurde? Wer ist sie? Und warum wurde sie in ihrem unangemessenen "Outfit" am schieren Ende der Welt abgelegt, obwohl sie keines gewaltsamen Todes gestorben ist?
Ganz in der Nähe gibt es einen gegensätzlichen Fall. Dort fand vor Jahren ganz offensichtlich ein Verbrechen statt, doch ohne Leichenfund. Fiona sieht einen Zusammenhang, was zunächst hanebüchen erscheint, sich jedoch rasch verfestigt. Bis zur Lösung des Falles steht der Ermittlerin freilich noch einiges an Abenteuern bevor, nicht zuletzt eine lebensgefährliche Kletterpartie durch eine Höhle.
Eine Leiche ohne erkennbares Verbrechen, ein Verbrechen ohne auffindbare Leiche. Fiona, fasziniert von der Toten, die in einem schönen, feinen Kleid in einem scheinbar aus der Zeit gefallenen Totenhaus aufgebahrt wurde, steht nicht nur vor einem Rätsel. Die junge Frau wurde Opfer eines Herzfehlers, nicht eines Mordes. Und ganz in der Nähe gab es allem Anschein nach vor ein paar Jahren einen massiven Missbrauchsfall an einem Mädchen aus der Gegend, vermutlich von einem Mord gefolgt, doch eine Leiche ist nie in Erscheinung getreten.
Fiona und der verantwortliche Polizist aus der Region kommen einem Verbrechernetzwerk auf die Spur, das Fiona bereits in Teilen bekannt ist: Auch in diesem Band gibt es Bezüge auf die Vorgänger, er lässt sich jedoch problemlos nachvollziehen, wenn man diese nicht kennt. Trotzdem lohnt es sich, zunächst die ersten vier Bände zu lesen, nicht nur wegen deren Qualität, sondern auch, weil sich dadurch diverse Puzzleteile zusammenfügen, die ohne Vorkenntnisse ein wenig wirr wirken mögen.
Wie gewohnt erweist sich Fiona Griffiths als geniale Polizistin mit massiven psychischen Problemen, die mit einem traumatischen Erlebnis in ihrer frühesten Kindheit zu tun haben dürften, das sie selbst nicht benennen kann. Und wie gewohnt sammelt sie, nachdem ihre Intuition sie gepackt hat, Hinweise darauf, dass überhaupt ein Fall existiert. Denn wenn keine Straftat vorliegt, lässt sich auch nicht ermitteln. Mit ihren Nachforschungen tritt sie einem Verbrecherkartell auf die Füße und läuft Gefahr, selbst getötet zu werden.
Spannung pur gibt es in diesem Band wie in den anderen, allerdings wirkt die Auflösung des Falles durchaus ein wenig fantastisch. Klar, denkbar ist alles, und die scheinbar losen Enden werden sauber verknüpft. Wer Bezüge auf das Mittelalter und "retro" mag, wird begeistert sein. Die anderen genießen die Spannung und eine so schräge wie fesselnd aufgezogene Geschichte. Und freuen sich auf den nächsten Band. Der kommt bestimmt.
Eine Leseprobe wird auf der Verlagsseite angeboten.