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Rubys Leben steht Kopf. Hat sie ihre gesamte Kindheit über ihre Gabe als Fireblood verstecken müssen, so ist sie nun nicht nur eine Firebloodprinzessin, sondern auch noch die die Verlobte des Königs der Frostbloods, Arcus, und die Tochter eines Gottes.
Letzteres bietet jedoch keinen Grund zur Freude, denn Euros, so heißt der Gott, will die Welt ins Chaos stürzen und mit Schattenwesen überziehen. Da Ruby genau weiß, wie mächtig und grausam diese Wesen sind, ist sie sich der Tatsache bewusst, dass sie diesen Plan verhindern muss.
Arcus wird ihr zur Seite stehen, ganz egal, wohin das Schicksal sie führen wird, doch Ruby kann nicht anders, als um ihre Seele zu fürchten. Wie schlimm es um sie steht, mag sie Arcus nicht sagen, und so müssen die beiden gegen ihre eigenen Zweifel bestehen. Die Anwesenheit des Firebloodprinzen Kai ist dabei keine Hilfe, denn obwohl er sich als vertrauenswürdig erweist, macht er klar, dass auch er Gefühle für Ruby hegt.
So viel hat die Prinzessin der Firebloods schon überstanden, aber noch immer ist sie weit davon entfernt, Ruhe und Frieden zu finden. Zwar sind ihre Talente immer stärker geworden, doch das gilt auch für die Bedrohung, der sie gegenüber steht. Dabei war bereits der erste Band nicht gerade von Fröhlichkeit geprägt, im Gegenteil, damals gehörte sie bereits einer verfolgten Minderheit an.
Firebloods gelten als gefährliche Dämonen, von denen eine tödliche Gefahr für die Menschen ausgeht. Viel gefährlicher jedoch, das musste Ruby lernen, sind die Schattenwesen, die von Menschen Besitz ergreifen und ihnen den eigenen Willen aufzwingen. Ohne ihre Liebe zu Arcus wäre Ruby verloren, doch bei ihm zu bleiben, bringt ihre große Liebe in Gefahr.
So also liegt die Ausgangssituation und wer erwartet, dass Elly Blakes Trilogie im letzten Band etwas leichtere Kost bietet, wird bereits auf den ersten Seiten eines Besseren belehrt. Geschenkt wird den Hauptfiguren nichts und gleich zu Beginn des Buchs erweist sich, dass Ruby nach wie vor von Visionen gepeinigt wird und sie sich ohne zu zögern opfern würde, sollten diese sich bewahrheiten. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Happy End, aber bis dahin sind es ja über 400 Seiten und auf diesen spinnt die Autorin nun den Abschluss ihrer Geschichte. Dabei kommt die Handlung nicht ganz ohne Längen aus, denn immerhin bringen Ruby und Arcus nun bereits seit zwei Bänden ein Opfer nach dem anderen.
Die beiden sind in ihrer Liebe zu einander einfach hinreißend, aber der Leser ertappt sich dabei, dass er den beiden wünscht, sie würden einfach mal vernünftig miteinander reden. Immerhin ist der Gegner kein Unbekannter und gerade bei Ruby steht fest, wie sehr sie unter ihrer Herkunft leidet, will ihr Vater sie doch auf seiner Seite sehen. Sie hätte dann die furchtbare Macht, die Menschheit zu zerstören. Kein Wunder, dass sie nicht ruhig schlafen kann. Auch die Dreiecksgeschichte zwischen Ruby, Arcus und Kai zieht sich ein wenig hin und so ganz glaubwürdig bleiben die Figuren dabei nicht. Da Arcus und Ruby einander so sehr lieben, dass sie für einander sterben würden, bleiben leise Zweifel an der Zuneigung, die sie für Kai empfindet. Ja, Ruby mag ihn, aber dass sie ernsthaft darüber nachdenken könnte, ihn Arcus vorzuziehen, ist nach dem ersten Band kaum zu erklären. Es scheint, als hätten die Charaktere zwar ihre jeweilige Gabe trainiert, sich aber sonst auf ihrem Weg so gar nicht weiterentwickelt.
Sei es drum, die Spannung steigt, der Showdown naht und dann muss Elly Blake liefern. Da überrascht es nicht, dass es im Finale noch bombastischer und gewaltiger zugeht als bisher. Fans der Reihe werden zufrieden sein. Es gilt „klotzen statt kleckern“, sozusagen, und Elly Blake spart auf den letzten Seiten nicht an Dramatik. Trotzdem macht das Ende der Trilogie den Leser nicht wunschlos glücklich. Es fehlt der Geschichte um Ruby ein kleiner Twist, eine Entwicklung, die überraschen könnte und den Leser noch einmal richtig wachrüttelt. Nichtsdestotrotz weiß der Roman zu unterhalten und präsentiert sich solide. Es gibt genug Gründe, die Trilogie zu mögen, auch wenn sie aus ihrem Genre nicht hervorsticht.
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