Weiter geht es mit den rabenschwarzen Rätseln der "black stories". Der "Gebieter" liest eine Szenariobeschreibung vor, wie zum Beispiel "Weil er eine Grippe bekommen hatte, saß Karl jetzt im Gefängnis". Daraufhin kann die Spielrunde Fragen stellen, um der Geschichte dahinter auf den Grund zu kommen. Allerdings nur solche Fragen, die sich mit Ja oder Nein beantworten lassen. Wie stehen Grippe und Gefängnisaufenthalt in Relation? Warum ist die Grippe wichtig für die Auflösung und für welches Verbrechen wurde Karl verurteilt? Frage um Frage arbeiten sich die Mitspieler an die richtige Auflösung heran und ergründen die skurrilen Situationen. Erachtet der "Gebieter" die Lösung der Mitspieler als ausreichend gut, so wird die Karte als erfolgreich erraten gewertet und die komplette Geschichte dahinter wird vorgelesen.

"black stories" sorgt mit einer speziellen Nele Neuhaus Edition für frischen Rätselspaß am Spieletisch. Fünfzig neue Spielkarten mit abstrusen, skurrilen und herausfordernden Aufgaben warten darauf anhand von Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können, gelöst zu werden. Um der Autorin in diesem Fall gerecht zu werden, wurde die Verpackung einem Buch nachempfunden, ebenso wie es in der Sebastian Fitzek Edition der Fall ist. Im Vergleich zur ansonsten kompakten Verpackung, die auch im Urlaub in jede Tasche passt, fällt diese etwas größer aus und findet eventuell ihren Platz neben den Romanen von Nele Neuhaus im Bücherregal.

Weil sie mit dem Dienstwagen unterwegs war, verlor sie ihren Ring

Wer sich bereits mit "black stories" (oder einer der Kinderversionen) auskennt, der kann sofort starten. Die Serie bleibt ihrem Spielprinzip ohne Ausnahme treu. An einem hervorragend funktionierenden Regelset muss eben nichts geändert werden. Von der Schwierigkeit her sind die Karten wie eh und je anspruchsvoll gehalten. Anhand der wenigen Informationen arbeiten sich die Spieler entlang zur richtigen Lösung. Aufgeben sollte keine Option sein, da das Spiel nur einmal gespielt werden kann. Ist die Lösung bekannt, gibt es auch keinen Ratespaß mehr.

Unterscheidet sich diese Version nun grundlegend von anderen Ausgaben? Nein. Zwar sind einige Rätsel im Taunus angesiedelt, ganz wie die Romane, letztendlich macht das für die Spieler jedoch keinen Unterschied. Mord bleibt Mord und Unfall eben Unfall, egal, ob in Bad Soden, Bad Camberg oder in einer unbekannten Millionenstadt. Einzig die beiden Situationen, die sich explizit auf Vorgänge in den Büchern beziehen sorgen bei Kennern der Werke für kurzzeitiges Herzklopfen. Nichtsdestotrotz sind alle fünfzig Rätsel nicht nur wieder ansprechend von Bernhard Skopnik illustriert worden, sondern auch inhaltlich gelungen. In der x-ten Edition zieht das Spielprinzip weiterhin und sorgt für rauchende Köpfe und strahlende Gesichter am Spieltisch.

Kurzum: "black stories" begeistern seit Jahren die Spielgruppen und die Nele Neuhaus Edition muss sich nicht verstecken. Fünfzig neue Rätsel warten darauf aufgeklärt zu werden. Skurril, rabenschwarz und absolut unterhaltsam.