Gesamt |
|
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Die Avatar-Chronik findet ihren Abschluss in diesem Band. Und wie schon zuvor ist der Prinz der Lügen, der wahnsinnige Gott Cyric, die eigentliche Hauptfigur. Vieles spielt in den göttlichen Ebenen der Reiche, die Götter sind oft unter sich, aber es geht auch um einen einfachen Händler, der wahrlich auserwählt ist, auserwählt von Cyric.
Malik ist ein reicher Händler in Calimshan und fällt quasi in Ungnade, genauer gesagt, der Kalif will an seine Frau. Deshalb wird Malik als frommer Verehrer des verrückten Gottes Cyric ausgeschickt, die Cyrinishad zu suchen, das Buch, das jeden, der es liest, zum Anhänger Cyrics macht. Cyric ist überzeugt, dass das auch mit Göttern funktioniert, und will damit zum einzigen Gott aufsteigen. Leider hat Cyric das Buch selbst gelesen, ist somit fürchterlich von sich selbst überzeugt, und damit auch einigermaßen wahnsinnig - seine Pflichten als Gott der Lüge und des Mordes vergisst er auch immer weiter, was niemanden so wirklich stört, was aber fürs ewige Gleichgewicht auch nicht so gut ist.
Malik kommt durch ewige Geduld und ein bisschen Glück auf die Spur des Buches Cyrinishad, das von anderen Göttern versteckt wurde. Malik benachrichtigt alle, die Cyric verehren, und eine riesige Armee zieht für ihren Gott ins Gefecht - leider sind aber die Verehrer des Lügengottes nicht besonders loyal zueinander, als Armee taugen sie trotz großer Anzahl und Kraft nicht. Völlig zerschlagen überlebt Malik die Schlacht, und jetzt greift Cyric auch selbst ein und hilft ihm, näher an das Buch heranzukommen ...
Mystra, einst die menschliche Magierin Mitternacht, und ihre ehemaligen Abenteurergefährten Cyric und Kelemvor kämpfen wieder gegeneinander. Alle drei sind inzwischen Götter und wachsen gerade in ihre Aufgabe hinein. Malik hingegen, der verschlagene kleine Malik, wird durch das Buch hindurch zu einer wirklich schrägen Figur, denn Mystra, Göttin der Magie, belegt ihn mit einem Wahrheitsfluch, aufgrund dessen Malik nicht mehr lügen kann, was seiner persönlichen Ausrichtung leidlich entgegen läuft.
Malik ist nicht nur die menschliche Hauptfigur, er ist auch der Erzähler des Buches. Und da er erfahren hat, was in den göttlichen Ebenen so geschehen ist, erzählt er auch diese Begebenheiten, und die in seiner sehr persönlichen Färbung, beschimpft alle guten Götter und macht deren Tätigkeiten ständig auf durchaus witzige Weise mies. Damit gehört "Die Feuerprobe" mit Sicherheit zu den humorvollsten Büchern, die auf Faerûn spielen.
"Die Feuerprobe" ist ein etwas schräges Buch, ein Buch für Fans der Vergessenen Reiche und ihrer Götterwelt. Zu einem guten Buch fehlt ein bisschen was, man kann es aber auch ganz gut als Einzelbuch lesen, denn die Vorbände der Avatar-Chronik sind nicht so ganz fest mit diesem verbunden, sind auch von anderen Autoren geschrieben. Troy Denning hat Malik auch nicht mit diesem Buch beerdigt, sondern ließ ihn in der "Rückkehr der Erzmagier"-Trilogie wieder kräftig mitmischen.