Albanien ist ein Land, das heutzutage nicht sehr stark im Fokus liegt. Dabei liegt es praktisch im Herzen Südeuropas und war historisch stets Ort auch der europäischen Geschichte, erst als Verbindung zwischen Römer und Griechen und später unter dem Namen Ilyrien als römische Provinz, zentral im Reich gelegen. Zahlreiche antike Fundorte belegen die Bedeutung dieses Landes in seiner Geschichte.

Petra Woidtke hat das archäologische Wissen über Albanien zusammengefasst in einem großformatigen Bildband, der auf 144 Seiten einführt in die antike Geschichte des Landes und seiner sehenswerten Grabungsstätten und Ruinen. Der Text wird durch zahlreiche farbige Abbildungen und Fotografien sowie einer kleinen Bibliografie ergänzt.

"Albanien - Archäologische Landschaften" ist ein wenig wie ein Reiseführer aufgebaut. Nach einem einführenden Abschnitt zur Geschichte von den Illyrern bis zu den Albanern stellt die Autorin vier Regionen vor, wobei sie vom Zentrum des Landes nach Norden und Süden blickt.

Dabei wird der Text durchgehend ausgezeichnet durch Abbildungen ergänzt. Karten geben dem Leser die Möglichkeit nachzuvollziehen, wo die angesprochenen Orte liegen. Beschriebene Grabungsstätten und Artefakte werden häufig durch Fotografien visualisiert. Der Leser lernt so eine Menge über die Alltagsgeschichte der antiken Bewohner des Landes, aber eben auch über die Einflüsse aus Nachbarregionen, seien es die Römer und Griechen oder auch weiter entfernte Regionen wie Mesopotamien.

Durch das Konzept des Bandes kann nicht nur der wissenschaftlich interessierte Leser ihn als Einführung betrachten, sondern er ist auch sehr gut geeignet für Reiselustige, die sich mit dem Land befassen wollen und Anregungen für ihre Tour suchen. Die zahlreichen Fotos, teilweise großformatig und auch weite Landschaften zeigend, machen auf jeden Fall Lust, die vorgestellten Orte und das ganze Land einmal zu bereisen.

So ist der Band eine tolle Möglichkeit, sich erstmalig mit Albanien zu befassen, aus welchem Grund auch immer. Die Texte sind dementsprechend auch gut verständlich ohne Vorwissen, wenn auch in einem wissenschaftlich-sachlichen Stil gehalten. Da sie aber in der Regel kurz sind und durch die zahlreichen Abbildungen aufgelockert werden, dürften sie für jeden gut lesbar sein. Auf jeden Fall ist der Band einen Blick wert, sollte ein Interesse an Albanien vorhanden sein.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.