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Alina ist nun wirklich nichts Besonderes, weder hübsch noch sonderlich begabt, und auch der Umgang mit Menschen fällt ihr schwer. Wenigstens hat sie eine Stelle in der Armee des Zaren von Ravka und das ermöglicht ihr auch, weiterhin ihren einzigen Freund aus Kindertagen zu sehen, den gutaussehenden Malyen, der ein begabter Fährtenleser ist und ebenfalls in der Armee dient. Als beide in der Schattenflur, dem magisch erzeugten Teil ihres Landes, in dem alles Licht von Dunkelheit verschluckt wird, angegriffen werden, geschieht jedoch etwas Erstaunliches. Alina rettet ihren Freund durch Magie. Sie muss also eine Grisha sein, magiebegabt, mit einer mächtigen, ja, außergewöhnlichen Gabe. Ehe sie sich versieht, wird ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt und sie findet sich in politischen Intrigen und Machtkämpfen der Magier wieder.
Bereits im Jahr 2012 erschien dieser erste Band der Trilogie um Alina. Mittlerweile wurde die Trilogie abgeschlossen und es sind noch zwei weitere Bücher um das „Grishaverse“ erschienen, die sich allesamt auf den Bestsellerlisten wiederfanden. Verwunderlich ist das nicht, hat Autorin Leigh Bardugo doch eine wirklich fesselnde Welt erdacht, die zu erkunden Spaß macht. Dabei sind die Figuren lebendig, aber nicht durchgehend sympathisch. Gerade Alina hat Probleme mit ihrer wachsenden Macht; sie verhält sich nicht immer vernünftig und auch die Nebenfiguren haben sowohl Stärken als auch Schwächen. Gerade das macht sie aber so glaubwürdig, denn sie wirken, bei all ihren außergewöhnlichen Gaben, ebenso normal wie die Nachbarn von nebenan. Das schlägt sich sowohl in ihren Handlungen als auch in der Sprache nieder. Gerade Alina entrutschen immer wieder Redewendungen, die geradezu flapsig daherkommen und ihre Vergangenheit als ungeschliffene Waise ebenso ins Gedächtnis rufen wie die Tatsache, dass auch ein einzigartiges Talent ihr eben nicht so einfach die Fähigkeit verleiht, sich in Adelskreisen zu bewegen. Sie zweifelt oft daran, ihrer Aufgabe gewachsen zu sein, und ihre Umgebung hat durchaus Freude daran, sie weiterhin zu verunsichern.
Ausnahme ist natürlich der Dunkle, ein mysteriöser, Jahrhunderte alter Zauberer, dessen Beweggründe lange Zeit ebenso unbekannt bleiben wie seine Herkunft. Er zeigt Interesse an Alinas Begabung und vielleicht auch an Alina selbst, doch hier schafft es die Autorin, der Geschichte immer neue Twists zu verleihen, so dass der Leser aufmerksam bleiben will und muss.
Ein bisschen blass bleibt ihre Freundschaft mit Malyen, die zwar gleich auf den ersten Seiten geschildert wird, bei der dem Leser aber oft nicht klar wird, warum beide überhaupt miteinander befreundet sind. Mit etwas Glück wird sich das in den nächsten Bänden ändern, denn Alina und Malyen haben ja noch Zeit. Allerdings werden die Probleme der beiden nicht kleiner, so dass auch in den nächsten Romanen Spannung zu erwarten ist.
„Goldene Flammen“ ist ein Kleinod von Fantasyroman mit glaubhaften Charakteren, einer spannenden Handlung und einer gut erdachten Welt. So etwas findet sich nicht oft und darum hat die Geschichte der Grisha ihren Platz im Bücherregal verdient.
Weitere Informationen finden sich auf der
Verlagsseite .