David Budd ist ein ehemaliger Soldat, der nach seiner Dienstzeit seinen Lebensunterhalt als Personenschützer verdient. Belastet durch seine Erlebnisse, gezeichnet durch einen Krieg, den er nicht wollte, befindet er sich im Alltag mit einem stressigen Job und einer zerbrochenen Beziehung zu seiner Frau und seinen beiden Kindern.
Auf einer Zugfahrt wird er in einen Selbstmordattentatsversuch hineingezogen und kann diesen auf eigenwillige Art und Weise verhindern, woraufhin er befördert wird und fortan für den Schutz der Innenministerin Julia Montague verantwortlich ist. Eine Politikerin, die ihn mit ihren Abstimmungen in den Krieg schickte und sich wenig um die Interessen anderer zu kümmern scheint. Ein Geflecht aus Intrigen und Machtspielen entwickelt sich um Budd, der mehr und mehr den Boden unter den Füßen verliert, während sein Schützling einschneidene Sicherheitsgesetze vorantreibt und die persönliche Karriereleiter mit allen Mitteln erklimmen will.
"Bodyguard" ist eine erfrischend unterhaltsame Mini-Serie. Staffel 1 ist in sich abgeschlossen und erzählt vom Alltag eines psychich angeknacksten Ex-Soldaten, der seine Gesundheit in zweierlei Ausführung für sein Vaterland hingegeben hat. Natürlich inklusive der obligatorischen zerbrochenen Beziehung und der darunter leidenen Familie. In der Form gab es das schon so oft, aber ab hier unterscheidet sich die Handlung dann deutlich von anderen.
In knapp sechs Stunden Laufzeit - verteilt auf sechs Folgen - wird dem Zuschauer eine rasante Geschichte geboten. David Budd, der hier gekonnt von Richard Madden ("Game of Thrones") in Szene gesetzt wird, wird von seinem tristen Dahinsiechen als Kriegsveteran in eine Verwicklung gedrängt, in der es um die nationale Sicherheit inklusive politischer Intriegen geht. Was langsam beginnt, birgt eine spannend erzählte Idee, die durchaus mit interessanten Wendungen daherkommt. Langweilig wird es nicht, auf allen Erzählebenen bietet "Bodyguard" Ansatzpunkte. Hineingezogen in die Welt der Politik kommt er seinem Schützling Julia Montague näher. Hingezogen zu ihr und zugleich angehalten sie zu hintergehen, muss er seinem Job nachgehen, der von Tag zu Tag gefährlicher wird, da die Innenministerin im Fadenkreuz steht und Anschläge verübt werden.
Ob es jemals eine zweite Staffel geben wird, steht in den Sternen. Die Mini-Serie aus Großbrittanien ist jedoch bereits mit diesen sechs Episoden gut genug, die Geschichte hat ihre Höhen und Tiefen und nach einem explosiven Mittelteil sorgt der Showdown für einen versöhnlichen Abschluss. Zwischendurch durchaus langwierig und bisweilen unlogisch, mit etwas Abstand von der Couch betrachtet aber unterhaltsam erzählt und bis zum Schluss interessant gestaltet. Unterstützend wirken hier Keeley Hawes ("Ashes to Ashes", "The Durrells") und Gina Mckee ("Notting Hill"), die weitere markante Persönlichkeiten in der Geschichte zum Leben erwecken.
Kurzum: "Bodyguard" ist einen Blick wert. Die erste Staffel ist eher eine Mini-Serie, selbst wenn eine zweite Staffel (irgendwann) einmal kommt, die Handlung ist zu Ende erzählt und zeigt, dass kurze Serien (oder lange Filme) ihre Reize ausspielen können, wenn die Story stimmt.