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Wie hilft man einem Drachen? Einst waren diese Wesen stolz und mächtig und die Menschen waren ihnen zu Dank verpflichtet. Nun aber wurden die Drachen krank und schwach, worauf ihre Verbündeten sie im Stich ließen. Da die Drachen nun eine neue Heimat und Sicherheit suchen, bleibt ihnen nichts anderes, als sich auf die Suche nach einer sagenumwobenen Stadt in der Wildnis zu machen. Dabei stehen ihnen einige Menschen zur Seite, doch einfach wird die verzweifelte Suche nicht.
Nachdem Robin Hobb ganze neun Bücher über den Weitseher und Königsmörder geschrieben hat, wendet sie sich nun den Drachen zu. Dabei weiß sie nicht nur durch ihren Schreibstil und diese wundervolle, von ihr erdachte Welt zu überzeugen, nein, der Leser kann auch sicher sein, dass er die Reihe zu Ende lesen kann, denn immerhin erschien "Wächter der Drachen" bereits einmal unter dem Titel "Drachenhüter" und die gesamte, aus vier Bänden bestehende Regenwildnis-Sage wurde bereits 2013 beendet.
Trotzdem sollte eins klar sein, der Augenmerk liegt nicht auf den Drachen, sondern auf den Menschen, die sich auf den Weg in die Regenwildnis machen, die ganz unterschiedliche Wünsche und Träume mit den Drachen und der verlorenen Stadt verbinden.
Da wäre Alise, die mit Hest verheiratet ist und früher in seinen besten Freud verliebt war. Sedric dagegen ist ein guter Freund für Alise und leidet darunter, dass er ihren Mann begehrt.
Als Alise, die immer schon von den Drachen geträumt hat, sich auf eine Expedition macht, um ihrer kalten Ehe zu entfliehen, begleitet Sedric sie. Beide treffen auf eine Waldläuferin und einen Schiffskapitän, Leftrin, der Alises Herz zum Klopfen bringt.
Jedoch, sie treffen auch auf Drachen und die haben so gar nichts mit den Sagengestalten gemein. Die letzte Generation dieser Wesen ist kränklich, ernährt sich von Aas und braucht dringend Hilfe, wenn sie denn überleben soll. Alise ist entsetzt, doch für sie steht fest, dass sie den Drachen helfen wird, und so machen sich die Gefährten auf den Weg.
Wie immer nimmt sich die Autorin viel Zeit um ihre Geschichte zu erzählen und das gleiche sollte der Leser auch tun. Diese Erzählung will sich entfalten, sich in einer komplex erdachten Welt ausbreiten und den Leser in ihrem Bann ziehen. Die Figuren entwickeln sich und überzeugen durch ihre Vielschichtigkeit. Durch dieses Buch sollte niemand durchhetzen, es will nicht an einem Abend gelesen werden.
Da dieser Roman nur der erste Band einer vierteiligen Reihe ist, darf der Leser nicht erwarten, dass die Geschichte auserzählt ist. Da braucht er noch eine Weile Geduld. Wenn aber die nächsten Bände ebenfalls so gut geschrieben sind, lohnt es sich, Alise und ihre Gefährten auf ihrer Reise zu begleiten, denn diese wird spannend und unterhaltsam.
Eine Leseprobe findet der Leser auf der Verlagsseite .