Gesamt |
|
Aufmachung | |
Glück | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
In "Thurn und Taxis" von Karen und Andreas Seyfarth bauen zwei bis vier Spieler einen Postkutschenbetrieb auf, wobei möglichst viele Streckenposten auf dem Spielplan zu errichten sind. Wertvolle Kutschen gilt es zu erhalten, wichtige Amtspersonen gewähren ihre Unterstützung und schließlich endet das Spiel, wenn der erste Spieler seinen Weg hin zu einer Siebener-Kutsche gemacht hat.
Neben dem sehr schön und in Brauntönen gestalteten Spielplan enthält das Spiel Holzhäuser als Streckenposten, Stammhaus-, Kutschen- und Stadtkarten sowie Bonusplättchen, Kurzregeln und eine Spielregel.
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind, also der Spielplan ausgelegt, die Bonusplättchen, die ersten Stadtkarten wie auch die Kutschenkarten ausgelegt wurden und jeder Spieler zwanzig Häuser einer Farbe, die Stammhauskarte und die Kurzregel erhielt, beginnt das Spiel mit dem jüngsten Mitspieler.
Ist man am Zug, muss eine Stadtkarte auf die Hand genommen, eine ausgelegt werden und - wenn man möchte - kann man eine Strecke abschließen und somit auch werten lassen. Abgeschlossen werden können Strecken, wenn sie mindestens drei Stadtkarten umfassen. Dann werden Häuser eingesetzt, gegebenenfalls wird ein Bonusplättchen und eine neue Kutsche ausgegeben und die aktuelle Strecke sowie überzählige Handkarten landen auf dem Ablagestapel.
"Thurn und Taxis" bietet verschiedene Ansätze, um das Ziel zu erreichen, denn am Ende des Spiels hat nicht automatisch gewonnen, wer die Siebener-Kutsche als Erster erreichte, sondern der Mitspieler mit den meisten Siegpunkten. Diese werden wie folgt gerechnet: Siegpunkte der größten Kutschenkarte zuzüglich der Siegpunkte aller Bonusplättchen abzüglich der Anzahl der nicht eingesetzten Häuser.
Hat also der Spieler mit der Siebener-Kutsche viele Häuser übrig oder wenige Bonusplättchen errungen, wird er entsprechend eine niedrige Gesamtpunktzahl erreichen, wohingegen selbst jemand mit einer niedrigen Kutschenordnung als Sieger hervorgehen kann, wenn er die meisten Häuser eingesetzt hat und eventuell seinen Punketstand noch durch Bonusplättchen aufwerten konnte.
Bonuspunkte erreicht man in diesem Spiel beispielsweise, wenn man Streckenposten in jeder Stadt eines Bundeslandes errichtet hat oder Streckenlängen von fünf oder mehr Karten erreicht.
Durch diese Endwertung wird "Thurn und Taxis" zu einem anspruchsvollen Spiel voller strategischer Elemente, bei dem viele Wege in den Verlust, aber ebenso viele zum Gewinn führen können.
Die Aufmachung des Spiels ist sehr hochwertig. Der Spielplan besteht aus stabilem Karton, der sehr atmosphärisch bedruckt wurde, die Karten des Spiels sowie die helfenden Amtspersonen weisen eine angenehme Detailtiefe auf und die Streckenposten bestehen aus Holzhäusern unterschiedlicher Farbe. Auch die Spielanleitung passt gut in diese Gestaltung, denn sie passt sich optisch dem Spieldesign an und wurde übersichtlich und leicht verständlich verfasst. Einige Beispiele verdeutlichen dennoch das Gemeinte, so dass auch Leute, die Schwierigkeiten mit Spielanleitungen haben, sich leicht an das Spielprinzip und die entsprechenden Regeln gewöhnen.
"Thurn und Taxis" ist ein empfehlenswertes Spiel mit vor allem strategischen Elementen, auch wenn das Kartenglück sicherlich eine Rolle spielt. Die Aufmachung des Spiels ist hochwertig, die angegebene Spielerzahl gerechtfertigt, um das Geschehen und die zu bauenden Strecken nicht zu überfrachten und zu guter Letzt ist auch die Altersangabe ab zehn Jahren realistisch.
Da zu bauende Strecken ein häufig aufgegriffenes Spielprinzip darstellen, ist die Langzeitmotivation allerdings eher gering, zumal dies zentrales Element dieses Spieles ist.