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Autor Isaac Asimov war für die Erfindung der drei Robotergesetze verantwortlich, die sich durch seine Geschichten ziehen, von vielen Autoren (und Nicht-Autoren) übernommen wurden und die vielen zu guter Letzt auch durch den Film "I, Robot" mit Will Smith in der Hauptrolle kennen. Ein Film, dessen zu Grunde liegende Geschichte ebenfalls aus Asimovs Feder stammt.
"Falsch korrigiert" ist die Geschichte einer Gerichtsverhandlung.
Ein Robotcomputer der Firma "IEC" mit der Kennung E27-3 und dem Namen "Mooney" wird der hiesigen Universität zur Verfügung gestellt, um mit seiner Hilfe alle erdenklichen Arbeiten in kürzester Zeit verrichten zu können. In seinem Einsatz wird der Robotcomputer unter anderem mit der Korrektur eines Buches von Professor Simon Ninheimer betraut, doch nach Veröffentlichung des Werkes häufen sich die Beschwerden. Der Professor zitiert wichtige Persönlichkeiten in seinem Buch falsch beziehungsweise Sinn entstellend, sieht sich einigen Klagen gegenüber und verliert wertvolle Sponsoren. Ninheimer jedoch reicht seinerseits Klage gegen die Firma "IEC" ein und behauptet, E27-3 habe die Korrekturen eigenmächtig vorgenommen.
Während der Verhandlung gilt es zu klären, ob Professor Ninheimers Schadensersatzforderungen berechtigt sind und Roboter nicht als Menschenersatz einsetzbar, oder ob es sich um einen Schwindel zu Lasten von E27-3 und "IEC" geht.
Die Gerichtsverhandlung beginnt sofort und ohne Erklärungen. Der Zuhörer wird inmitten eines Verhörs gerissen, ohne zu wissen, worum es eigentlich geht. Wer angeklagt wird und warum, wird dem Hörer erst sehr spät erläutert. In der Zwischenzeit wohnt er diversen Verhören bei, die sich in erster Linie aus Rückblenden zusammensetzen.
Die Vorgehensweise, die Geschichte sozusagen von hinten aufzurollen, ist eine gelungene Methode, um den Hörer sofort in den Bann zu ziehen und ein hohes Spannungsmaß aufzubauen.
Gewöhnungsbedürftig hingegen sind die Rückblenden, zu denen automatisch übergeleitet wird, ohne dass Geräusche, eine Melodie oder anderes auf eine Überleitung hinweisen würden. So erkennt man den zeitlichen Sprung erst durch den Einsatz der verschiedenen Sprecher, was durchaus einige Sätze in Anspruch nehmen kann, bis jemand anderes als der Verhörte und somit Erzählende der Rückblende die Überleitung zur Gewissheit macht.
Obwohl die Geschichte bereits Jahrzehnte alt ist, hat sie auch heute noch eine erstaunliche Aktualität. Ohne moralischen Zeigefinger stellt sie unausgesprochene Fragen: Sind Roboter Fluch oder Segen? Werden Roboter uns überflügeln, uns vielleicht sogar entmachten? Kann man einer Maschine Werte und Moralvorstellungen einprogrammieren? Gehen die Gefahren zwischen Mensch und Roboter eher von den erstgenannten oder von den Robotern aus?
Das Hörspiel bietet keine Antworten, regt jedoch zum Nachdenken an.
Die Vorlage der Geschichte stammt aus dem Jahr 1957. Bei dem vorliegenden Hörspiel handelt es sich um eine Neuauflage des 1970 vom Süddeutschen Rundfunk produzierten Hörspiels.
Diese Fakten erklären auch das altmodische Cover, das einem Nadeldruck entspricht, in der pinkfarbenen Hülle - wobei der Einsatz letzterer nicht nachvollziehbar und auch nicht sonderlich atmosphärisch ist.
Trotzdem ist gerade wegen des Alters der Hörspielumsetzung die Produktion zu loben. Der Ton ist sehr gut, die Sprecher verstehen ihr Handwerk und auch sonst gibt es keinerlei Kritikpunkte in dieser Richtung.
Insgesamt handelt es sich bei "Falsch korrigiert" um eine sehr gute und empfehlenswerte Neuauflage, von der Fans der Science-Fiction, insbesondere Interessierte an Asimovs Geschichten, sicherlich begeistert sein werden, versteht es die Geschichte doch, den Hörer wie in einem Justizkrimi in ihren Bann zu ziehen.