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 Die Bardame


Cover
Gesamt ++---
Brutalität
Spannung


Franziska ist eine attraktive Frau, welche für Roger oft bei krummen Geschäften geholfen hat. Doch sie will sich von ihm lösen und Peter heiraten. Roger erpresst Franziska mit ihrer Vergangenheit und fordert von ihr einen letzten Dienst. Sie soll nach Mexiko reisen, um Kinder zu kaufen, damit Roger sie an reiche Familien in den USA weiter verkaufen kann. Peter hingegen fängt mit seinen Freunden an, gegen Roger ins Feld zu ziehen. Nach und nach werden die Machenschaften aufgedeckt, wird versucht, sein Geschäft zu zerstören.
Roger jedoch beginnt seinerseits die Kinder zu entführen, um auf Franziska, Peter und deren Freunde Druck auszuüben.
Immer mehr spitzt sich die Lage zu und es wird für die einzelnen Menschen gefährlich.

In diesem Kriminalroman geht es um eine omnipotente Verbrecherorganisation, die zerschlagen werden soll. Zentrale Figur des Ganzen ist die Bardame Franziska. Nach und nach kommen immer mehr Personen hinzu, die sich an der Verbrechensbekämpfung beteiligen wollen. Doch leider sind die Charaktere sehr stereotyp, die Frauen hübsch oder sehr hübsch, die Männer gut aussehend und alle sind irgendwie sehr reich oder haben gehobene Positionen inne. Doch immerhin haben sie zumindest jeder ein anderes Motiv, Roger und seine Leute zur Strecke zu bringen, auch wenn sich die Motive sehr ähneln. In der Notsituation steht jeder jedem bei, keiner wird abgewiesen.
Doch einige Sachen sind eher verwunderlich. Einmal die Schnelligkeit, mit der Roger auf die Leute und ihre wechselnden Standorte reagieren kann, die ebenso schnellen Standortwechsel der Protagonisten, und dass Geld für solche Unternehmungen scheinbar kein Problem ist.
Leider ist die Geschichte nicht spannend geschrieben. Es sind sehr viele Ansätze für packende Geschichten vorhanden, doch eben nur die Ansätze. So richtig in die Tiefe geht dieser Krimi leider nicht. Gefühle werden nur angerissen, aber nicht treffend geschildert, man hat beim Lesen das Gefühl, nur Zuschauer zu sein.
Auch gewinnt man den Eindruck, dass in diesem Buch auf vielen Hochzeiten getanzt wird, um womöglich den Charakter Roger als Erzschurken dazustellen. Die Deliktpalette ist auch sehr weit reichend.
Der Genuss der Geschichte wird ebenfalls durch sprachliche Eigenheiten gemildert. Sicherlich sollte ein Lektorat die künstlerische Freiheit nicht einengen, doch sollte im Gegensatz dazu diese auch nicht wild drauflos galoppieren. Im Text werden immer wieder Redewendungen und Wörter benutzt, welche in der Hochform der deutschen Sprache selten oder gar nicht verwendet werden. Der Satzbau stört auch etwas den Lesefluss. Mal sind es sehr kurze Sätze, meist nur aus zwei oder drei Wörtern bestehend, oder auf der anderen Seite lange Schachtelsätze. Auch wird zwischen den handelnden Personen hin und her gesprungen, so dass sich der Leser erst wieder neu orientieren muss.

Fazit:
Ein seicht erzählter Krimi, der trotz vieler guter Ansätze nicht so richtig zur Sache kommt. Spannung ist hier leider wenig vorhanden.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. September 1998 | ISBN: 3828004830 | Preis: 9,90 Euro | 176 Seiten | Sprache: Deutsch

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