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 Die schwarze Sonne, Folge 1: Das Schloss der Schlange

Die schwarze Sonne, Folge 1


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


"Das Schloss der Schlange" ist der Auftakt zur zweiten Hörspiel-Serie "Die schwarze Sonne" aus dem noch jungen Lausch Verlag. Dieses Mal geht es in das Viktorianische Zeitalter nach England, genauer gesagt in das Jahr 1885. Nach dem plötzlichen Tod seiner Eltern kehrt der junge Adam Salton nach England zurück, wo ihn sein Onkel Richard Salton wie einen Sohn aufnimmt. Allerdings sorgen schon bei der Ankunft ein grausam entstellter Leichnam und furchtbare Visionen und Tagträume bei Adam für eine Trübung der Freude über den sonst so herzlichen Empfang. Adam bemerkt zum ersten Mal seine Gabe des Zweiten Gesichtes. Zusammen mit Nathaniel de Salis, der sich schon lange für mysteriöse Dinge interessiert, erforscht Adam diese Phänomene und stößt dabei auf eine fürchterliche Entdeckung. Seit Jahrhunderten haust ein mythologisches Schlangenwesen in den Mooren von Derbyshire. Doch das ist nicht alles...

Die Handlung weiß zu unterhalten und das, obwohl sie letztlich nur eine neue (und sehr freie) Version von Bram Stokers "Das Schloss der Schlange" ist. Das liegt wohl auch an den engagierten und guten Sprechern und der stimmungsvollen Aufmachung. Denn nicht nur das Booklet ist stimmungsvoll aufgemacht, sondern auch die musikalischen Einsprengsel fügen sich atmosphärisch passend ein. Die Sprecher sind dem Rezensenten die bis dato unbekannten Christian Stark, Harald Halgarth und Achim Schülke, deren Stimmen dem Hörer durchaus bekannt sein können. Die Dialoge klingen sehr glaubwürdig, gerade auch in den Momenten der Anfeindungen mit dem Grafen.

Insgesamt wird die Story in Art einer Gothic Novel erzählt. Wirklich geschickt wird zwischen den Erzählperspektiven gewechselt, denn zwischendurch bringt Adam dem Hörer seine Gedanken und Visionen nahe. Leider umfasst das Hörbuch nur eine CD, hier würde man gerne weiter hören. Das Duo Nathaniel/Adam bietet einiges an Potential. Aber Die schwarze Sonne ist ja glücklicherweise eine Reihe, so dass es mit ihm weitergeht.

Fazit:
Ein guter Auftakt zur Reihe um das Duo ist geschafft. Nun müssen die nächsten Folgen zeigen, ob das Potential auch genutzt wird. Auch ist die Frage, ob weiterhin bekannte Themen aufgegriffen werden oder ob es (auch) Eigenkreationen gibt. Für Freunde von "altmodischem" Grusel beziehungsweise dem so genannten Gothic-Horror eine absolute Empfehlung.

Nur ist noch etwas unklar, warum die Reihe eben diesen Namen trägt und was die Kelten mit Baal zu tun haben sollen? Und warum auf die historische Figur Wulfhere vollkommen verkehrt zurückgegriffen wird - denn dieser war überzeugter Christ.

Bernd Wachsmann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Mai 2006 | ISBN: 3939600016 | Laufzeit: 70 Minuten | Preis: 9,99 Euro

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