Budapest.
Drei Nächte ist es erst her, dass Michael noch ein ruhiges und normales Leben als Assistenzarzt geführt hat - nun ist er mitten zwischen die Fronten einer Schlacht von Untoten geraten und befindet sich mit einer Vampirin - Selene - auf der Flucht. Michael selber ist jedoch auch kein Mensch mehr: Sowohl von einem Werwolf als auch von einem Vampir gebissen ist Michael zu einem Hybriden geworden, halb Werwolf, halb Vampir - und bereits jetzt schon stärker als jeder normale Untote dieser Spezien.
Das ist auch der Grund, warum Michael nun auf der Flucht ist, denn aufgrund seiner Stärke hatte er es gewagt, sich einen Kampf mit einem Ältesten zu liefern; Selene hatte, um Michael zu retten, ihrem Schöpfer den Schädel gespalten.
Michael und Selene hoffen, bei Markus, einem der letzten verbliebenen Ältesten der Vampire und gleichzeitig dem Vater aller Vampire, Gehör zu finden, denn sie haben herausgefunden, dass der Krieg zwischen den Untoten eine Privatfehde Viktors, eines anderen Ältesten, ist. Michael und Selena sind entschlossen, dies auffliegen zu lassen - genug Anführer waren in den letzten Tagen gestorben, denn auch Lucian, der Anführer der Werwölfe, sowie Amelia, eine weitere Älteste, haben den Tod gefunden.
Doch wird ihnen Markus wirklich helfen können oder hat das Blut eines Werwolfs, der über seiner Ruhestätte erschlagen worden war, auch ihn verändert?

"Underworld Evolution" ist der zweite Band von Greg Cox, und die Geschichte entspricht dem gleichnamigen Film, der vor kurzem noch in den Kinos zu sehen war.
Bezeichnet wird dieses Buch daher auch als offizieller Roman zum Film, doch eben diese Bezeichnung ist es, die den Leser die Bilder der Filmausschnitte vermissen lässt, welche normalerweise solche Bände schmücken.

Das Cover selber zeigt, wie auch beim Vorgängerband, Selene; dieses Mal jedoch nur ihr Gesicht, aus dem ihre eisig blauen Augen hervorstechen, ein Zeichen für ihre Vampirverwandlung.

Obwohl "Underworld Evolution" recht spannend geschrieben ist und sich auch flüssig lesen lässt, bietet es weder sonderlich viele Überraschungen noch überragenden Einfallsreichtum. Vielmehr ist es genau das, was diejenigen, die den ersten Film bereits kennen, wohl auch erwartet hätten: Blut, Hybriden und die strahlenden Helden, verpackt in eine actionlastige Hülle. Doch genau das ist es, was Fans der Filme vermutlich lesen möchten - die Unterhaltung an sich zählt, nicht die literarischen Ansprüche. Immerhin hat Greg Cox den Stil des Films in seiner Atmosphäre sehr gut getroffen.

Wer also Gefallen an "Underworld" gefunden hat, findet in "Underworld Evolution" von Greg Cox eine lohnende Ergänzung zum Filmangebot über diese Serie, muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass es sich bei der zugrunde liegenden Geschichte nicht um ein Feuerwerk des Einfallsreichtums oder der überraschenden Wendungen handelt.