Kaum der Hölle in Raccoon City ("Stadt der Verdammten") entkommen, kommen die ehemaligen S.T.A.R.S.-Agenten und ihre Mitstreiter nicht dazu sich zu erholen. Ein großes Feuer hat Raccoon City verwüstet, und die Zahl der Todesopfer geht in die Tausende. Natürlich beteiligt sich auch die Umbrella Corporation bei der restlosen Aufklärung des Vorfalls, der alle erschüttert hat. Die Mitarbeiter dieser Firma sind es schließlich auch, die belastende Beweise finden. Schwer belastet wird ein hoher Befehlshaber der Polizei von Raccoon City.
Mittlerweile wird auf die Kontrahenten von Umbrella gnadenlos Jagd gemacht. Der Polizist Leon Kennedy und Claire Redfield, die Schwester eines untergetauchten Mitglieds der Spezialeinheit, sind aus der Hölle von Raccoon City entkommen und stoßen auf übrigen Mitglieder der S.T.A.R.S.-Einheit. Diese haben einen Auftrag in Caliban Cove hinter sich gebracht und wollen nun die Wahrheit über die Machenschaften der Firma Umbrella ans Tageslicht bringen. Doch auch dieses Mal scheint nichts daraus zu werden. Kurz vor ihrem Abflug nach Österreich, wo sich der Hauptsitz des Unternehmens befindet, tritt Mr. Trent auf den Plan. Er möchte, dass die Gruppe, statt nach Europa zu fliegen, nach Salt Lake City reist, um dort in eine neuentstandene Forschungseinrichtung von Umbrella einzudringen und von dessen Leiter ein Codebuch zu stehlen. Die Gruppenmitglieder sind hin und her gerissen zwischen den Möglichkeiten, die sich jetzt ihnen bieten: Entweder in den USA ein weiteres Labor zu sabotieren oder in Österreich Chris Redfield dabei zu unterstützen, den Hauptsitz von Umbrella zu infiltrieren. Gerade für Claire ist schwer eine objektive Entscheidung zu treffen, da sich ihr Bruder schon lange nicht mehr meldete. Doch Trent kann einige sehr gewichtige Argumente ins Feld führen, und die Reise geht nach Salt Lake City.
Als die fünf Miglieder, Claire, Leon, John, Rebecca und David, an dem Labor ankommen, fangen die Schwierigkeiten erst an. Während John und Leon mit einem Aufzug hinab ins eigentliche Labor fahren, müssen die anderen auf der Oberfläche um ihr Überleben kämpfen. Man konnte gerade noch verhindern, dass das gesamte Team ins Labor eindringt. Dort versucht sich Reston, der Leiter der Einrichtung, in Sicherheit zu bringen, in dem er John und Leon in eine Falle lockt. Die beiden müssen mit dem unschuldigen Elektriker Cole durch vier Versuchsanlagen einen Weg nach draußen finden, um ihren Auftrag zu erfüllen. Umbrella hat hier neue Kreaturen geschaffen und möchte mit ihnen ein Tor aufstoßen, das für Umbreallas Gegner die Hölle auf Erden bereitet.

Dieser Roman aus der Survival-Horror-Serie ist ein Bindeglied und adaptiert sowohl den zweiten als auch den dritten Teil des erfolgreichen Videospiels. Doch anders als in den Vorgängerromanen haben es die Helden nicht mit einer schier unübersichtlichen Anzahl von Gegnern zu tun, sondern mit wenigen. Diese haben es dafür aber in sich, sind nicht mutierte Zombies, die man dem Tontaubenschießen gleich dezimiert.
In diesem Buch haben die Handelnden Zeit, sich zu entfalten, mehr von ihrer Persönlichkeit zu zeigen. Das bewerkstelligt die Autorin auch ganz ordentlich. Es wird sehr viel mit szenischen Rückblicken gearbeitet, so dass der Leser mehr von den Motiven und Hintergründen der Charaktere erfährt. So werden die sich zu Anfang fremden Charaktere schön miteinander vertraut gemacht, denn obwohl sie das gleiche Ziel verfolgen, sind dennoch Unterschiede vorhanden. John, Rebecca und David sind Mitglieder der S.T.A.R.S., einer paramilitärischen Spezialeinheit, während Leon Polizist und Claire Redfield Biologin ist.
Auch schafft es die Autorin in diesem Buch sehr gut, die Handlungsfäden der ersten drei Romane zusammenzufassen und sie in dieser Geschichte einfließen zu lassen. Der Leser erfährt zudem einiges über die Umbrella Corporation und ihre geheime Versuchsabteilung "White Umbrella". Ebenso stimmig wird auch wieder Mr. Trent ins Spiel gebracht und ausgebaut. Es wird nur ein Teil seiner Vergangenheit bekannt und warum er auch einen Grund hat, Umbrella zu schaden. Dabei sind diese Verstrickungen spannend erzählt, so dass die Ballerei in den Hintergrund tritt und nur Mittel zum Zweck wird.
Das Buch lässt sich leicht lesen, die Charaktere handeln durchweg logisch und plausibel, es gibt keinen Oberhelden.

Fazit:
Ein etwas anderer Roman aus dieser Reihe, aber ebenso schnell und spannend erzählt. Auch hier wird abendfüllendes Lesevergnügen geboten, das genau das tut, was es soll: gut unterhalten.