Autor Peter Becker, Geschichtsprofessor und begeisterter Hobby-Kriminologe, hat auf 288 Seiten des vorliegenden Hardcover-Buches die Geschichte und Entwicklung von kriminologischen Verfahren zusammengetragen.

Den Anfang macht "Die Vorgeschichte der Kriminalistik". Auf den ersten etwa vierzig Seiten des Buches wird der Leser zunächst grundlegend an das Thema herangeführt, um eine Ausgangsbasis zu schaffen, von der ausgehend spätere Erfindungen und Gesetzesänderungen beschrieben werden.
"Neue Aufgaben - neue Methoden" stellt das zweite Kapitel des Buches vor. In diesem stehen der Einsatz der Fotografie zur Spurensicherung und Erkennung, internationale Polizeikooperation, der Fingerabdruck sowie der Laboreinsatz zur Spurensuche im Mittelpunkt.
Der dritte Teil des Buches, "Auf dem Weg zum gläsernen Menschen?" befasst sich mit dem Einsatz der Medien bei der Aufklärung von Verbrechen, der Nutzung von Computern mit der so genannten Rasterfahndung, mit genetischen Ermittlungsmöglichkeiten und dem Profiling, im deutschsprachigen Raum: operative Fallanalyse.

Die im Buch verwendete Sprache ist eine leichte, so dass Menschen, die sich neu oder erst seit kurzem für das Thema interessieren, das Buch ebenso lesen können wie langjährige Krimifans und Hobby-Kriminologen.
Der Autor achtet merklich darauf, zunächst eine Basis zu schaffen und immer wieder Querverweise zu setzen. Sei es, dass ein bestimmter Fall als Beispiel aufgeführt wird, anhand dessen dann ein besonderes Verfahren erläutert wird, oder sei es die Geschichte der Kriminalistik, auf die Becker immer wieder verweist und somit Vorher-Nachher-Situationen schafft.
Dies macht das vorliegende Werk zu einer unterhaltsamen, interessanten, kurzweiligen und zudem durchweg nachvollziehbaren Lektüre.

Negativ hingegen fällt auf, dass Peter Becker sich in seiner Begeisterung für das Thema häufig in selbigem verliert. Beim Lesen werden dem Leser zwar viele Informationen gegeben und Zusammenhänge nachvollziehbar erläutert, doch selbst, wenn man diese Aspekte als Ziel des Autors beachtet, wird im Buch auch recht viel geschwafelt. So finden sich oftmals gleich mehrere - und nicht immer neue Erkenntnisse bringende - Fallbeispiele zu einem Thema und auch Wiederholungen kommen sehr häufig vor. Zwar ist die Wortwahl verändert, der Ansatzpunkt häufig etwas variiert, aber Aussage und daraus zu ziehendes Wissen oder daraus zu ziehende Konsequenz sind gleich.
In Anbetracht dessen, dass dieses Buch nicht gerade günstig zu erwerben ist, sind solche Wiederholungen ärgerlich und haben sicherlich auch einen gewissen Anteil am Buchpreis. Straffungen und ein kundenfreundlicherer Preis wären hier sehr wünschenswert gewesen.

Insgesamt bietet "Dem Täter auf der Spur" interessante Informationen und Hintergründe zur Geschichte und Entwicklung der Kriminalistik, die zudem sehr nachvollziehbar und zugleich kurzweilig verfasst wurden. Eine Textstraffung und ein kundenorientierterer Preis - zumal nur wenige Schwarzweiß-Abbildungen das Werk zieren - wären trotzdem sehr wünschenswert gewesen.