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Magie ist ein sehr weitläufiger Begriff, der zudem viele, teils sehr verschiedene Strömungen in sich birgt. Dies war sicherlich auch dem Autor Nevill Drury bewusst, als er sich an das Thema heranwagte. Daraus entstand ein Hardcover-Buch mit 240 Seiten Umfang.
Das recht großformatige Buch gliedert sich in dreizehn Kapitel.
Zunächst ist die älteste Tradition der Magie, der Schamanismus, das Thema des Autoren und Anthropologen Drury, von wo aus er im zweiten Kapitel einen Abstecher zur Magie in der Antike macht.
Gnosis und Kabbala gehen der Magie im Mittelalter und den Hexenprozessen voran, im fünften Kapitel folgen dann die Tradition der Hermetik und Alchemie.
Das sechste Kapitel widmet sich mit der Astrologie und dem Tarot im Grunde recht unterschiedlichen Bereichen, sowohl thematisch als auch im Zusammenhang ihres zeitlichen Bestehens. Den Weg zusammen in ein Kapitel fanden sie dennoch, da es sich bei diesen beiden um die bekanntesten und am weitesten verbreiteten divinatorischen Systeme handelt.
Das siebte Kapitel schwenkt dann mit Freimaurern und Rosenkreuzern wieder mehr in die personenbezogenen Themen, die sich durch die folgenden Kapitel über den Hermetischen Orden des Golden Dawn und Aleister Crowley fortsetzen.
Das Kapitel "Wicca und die Göttin" steht ein wenig verloren an zehnter Stelle, gleich nach Aleister Crowley und gefolgt vom zeitgenössischen Satanismus.
Die letzten beiden Kapitel schließlich widmen sich eher Gegenwart und Zukunft, nämlich der Wiedergeburt des Archaischen, Technoheiden und Digitalmagie.
Das Buch zeichnet sich vor allem durch zwei Dinge aus:
Zum einen ist die Gestaltung des recht großformatigen Buches wirklich gelungen. Ein sehr hübscher Schutzumschlag schützt das an sich in Braun eingebundene Buch, verwendet wurden Hochglanzseiten für dieses Werk, die die wirklich zahlreichen und zumeist farbigen Abbildungen hervorragend zur Geltung bringen, bei denen es sich sowohl um Kunstwerke und Symbole als auch um thematisch passende Personenfotos handelt.
Auf der anderen Seite bietet dieses umfassende Werk einen guten Überblick zum Thema. Hierbei ist es dem Autor außerdem gelungen, die einzelnen Strömungen möglichst objektiv zu betrachten, was dem Buch einen zusätzlichen Wert verleiht.
Wer sich für das Thema interessiert und sich dazu gern ein Grundwissen aneignen möchte, ist mit diesem Werk bestens bedient. Zwar werden aufgrund der Themenfülle viele Aspekte ausgelassen, dennoch zeichnen sich die Themen, die schließlich ihren Weg in dieses Buch gefunden haben, dadurch aus, dass sie mehr als nur ein paar Basisinformationen bereit halten. Drury wirft auch einen Blick auf Hintergründe, auf Entstehungsgeschichte und gegenwärtige Präsenz, Verbreitung und Akzeptanz eines Themas, so dass man mit dem aus diesem Buch gezogenen Wissen wirklich eine breite, zugleich aber gute Basis schaffen kann.
Hat man hingegen bereits Bücher zu einzelnen Themen, die der Autor aufgegriffen hat, gelesen und sieht dieses Werk als zusätzliche Informationsquelle, so stehen wohl die Dinge, die fehlen, für diese Leser eher im Vordergrund. Es empfiehlt sich, die besonderen Informationen gerade aus dem Bereich der Personenvorstellungen und -bilder als Seltenheit anzunehmen, sich darüber zu freuen und das Buch ansonsten eher als gelungenes Nachschlagewerk zu betrachten.
Insgesamt handelt es sich bei "Magie" in jedem Fall um ein sehr hochwertig produziertes Buch, das von der Antike bis zum digitalen Zeitalter sehr viele Aspekte und Strömungen der Magie thematisiert und dabei gerade im Bereich Digitalmagie ein sehr aktuelles und steigendes Thema einbringt.