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Honig ist nicht einfach nur ein Süßungsmittel, sondern ein Naturprodukt, das sehr viel mehr als Süße bietet, so etwa auch Linderung von Krankheiten. Auf die lange Geschichte des Honigs und seine Vorzüge geht Autor Reinhard Dippelreither daher in seinem 158 Seiten umfassenden Honigkochbuch ausführlich ein.
Bevor es an den Rezeptteil geht, befasst sich Dippelreither eingehend mit der Geschichte, der Warenkunde und mit gesundheitlichen Aspekten des Honigs.
Über vierzig Seiten nimmt dieser Teil des Buches ein, der dem Leser und somit Honigfreund allerhand Wissenswertes zum Bienengold vermittelt.
Reichlich mit Farbfotografien versehen, geht der Autor auf die Entstehung und Zusammensetzung des Honigs ein, zeigt Beachtenswertes bei Einkauf und Lagerung auf und stellt verschiedene Honigsorten vor, wobei er auch auf unterschiedlichen Geschmack und verschiedene Farben eingeht.
Im gesundheitlichen Bereich ist es ebenfalls wieder die Historie des Honigs, auf die eingegangen wird, diesmal eben mit dem Honig als Heilpflanze. In diesem Bereich finden sich allerdings bereits die ersten Rezepte des Buches, Rezepte aus der "Hexenküche" nämlich, in denen sich der Honig als Hustenmittel oder eben in altbewährter Form als Teesüßungsmittel oder als Zugabe zu heißer Milch findet.
Der Rezeptteil des Buches ist sehr anschaulich strukturiert worden. Mit viel Liebe zum Detail findet sich der Honig hier unter folgenden Überschriften:
"Honig, pur",
"Honig, flüssig",
"Honig zum Frühstück",
"Honig-Dips und -Dressings",
"Honig-Kleinigkeiten",
"Honig, festlich" und
"Honig, einfach süß".
Innerhalb der einzelnen Themen wurde eine weitere Unterteilung vorgenommen, so dass Rezepte mit Schwein, mit Geflügel oder solche vom Grill sich leicht wiederfinden lassen. Über 120 Rezepte wurden auf diese Art und Weise im Kochbuch untergebracht.
Gerade wegen der Fülle der Rezepte im Vergleich zur Seitenzahl des Buches ist schon klar, dass die Rezepte nicht alle bebildert sind. Dennoch finden sich Abbildungen, die dann auch ansprechend und appetitlich arrangiert wurden.
Nach Nährwertangaben sucht man in diesem Buch vergeblich, dafür sind die Zutatenlisten jeweils farbig hinterlegt und so schnell zu finden und vom restlichen Rezept zu separieren.
Leider finden sich weitergehende Informationen zum Honig und einigen Zubereitungsformen bei den jeweiligen Rezepten wieder, was hilfreich ist, wenn man gerade mit dem gegebenen Rezept arbeitet, ansonsten jedoch eher hinderlich, weil hier ein Auffinden schwer fällt, zumal neben dem sehr ausführlichen Inhaltsverzeichnis kein zusätzlicher Index existiert.
Angenehm ist in jedem Fall, dass die dargebotenen Rezepte ein hohes Maß an Kreativität zeigen. Zwar dürften viele Rezepte weit verbreitet und bekannt sein, doch auch kreative Spielereien und schmackhafte Experimente finden sich in diesem Kochbuch.
Den Abschluss des Buches bieten nicht weitere Rezepte, sondern drei zusätzliche Kapitel:
"Honig, falsch" behandelt fälschlicherweise als Honig bezeichnete oder angenommene Produkte wie den Türkischen Honig und Löwenzahnhonig und stellt diese Produkte in aller Kürze vor.
"Honig im Beautycase" geht erneut auf die Vorzüge des Honigs außerhalb der Küche ein und beschreibt seine Möglichkeiten im kosmetischen Bereich.
"Honig, assoziativ" als Schlusskapitel widmet sich Redewendungen in Bezug auf Honig - etwa dem "Jemandem Honig um den Bart schmieren" - sowie Pflanzen, Tieren und Steinen, die den Honig in ihrem Namen tragen. An diesen Stellen erläutert der Autor, woher die jeweiligen Begriffe definitiv oder vermutlich stammen und bietet somit einen netten Zusatz zur Thematik.
Insgesamt ist "Das Honigkochbuch" für alle Honigfreunde ein interessantes Buch, bei dem es sich lohnt, es im Regal stehen zu haben und es aus selbigem zur Umsetzung der beschriebenen Rezepte immer wieder hervor zu holen.
Wahre Liebhaber des Honigs werden sich vermutlich besonders an den zusätzlichen Themen des Buches erfreuen, möglicherweise sind die beschriebenen Fakten jedoch bereits bekannt oder nicht so interessant für rein kulinarisch Interessierte. An dieser Stelle offenbart sich ein kleines Manko des Buches, denn trotz aller Liebe zum Thema und des Umfangs der beschriebenen Rezepte geht dieses Werk über ein reines Kochbuch hinaus und lässt so beispielsweise weitere Rezeptabbildungen zugunsten von Assoziationen und Kosmetiktipps vermissen - schade.