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 Mord

Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Zu insgesamt fünfzehn Mordfällen Österreichs recherchierte das Autorenteam Zeppelzauer und veröffentlichte seine Ergebnisse in einem Sachbuch, das als Hardcover-Ausgabe mit 217 Seiten erhältlich ist.

Die ausgewählten Mordfälle stammen mit einer Ausnahme aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Hier einige Beispiele:
Die 1953 verurteilte Adrienne Eckhardt als "Mörderin mit dem Engelsgesicht" bietet den Einstieg in das Sachbuch.
"Mord beim Russendenkmal" schildert einen ungelösten Fall, bei dem es zwar Verdächtige gab, niemals aber ein zweifelsfreies Urteil gefällt werden konnte. Der 1958 an einer 21-Jährigen ausgeübte Raub- und Sexualmord blieb bis heute ungesühnt.
"Der Wiener Opernmord" erzählt die Geschichte des 1963 an einem zehnjährigen Mädchen verübten Mordes und die des Täters, der Monate später gefasst wurde: Josef Weinwurm.
1971 erschütterte ein Frauenmörder Wien. Sieben Frauen starben, bevor der Täter, Harald S., schließlich festgenommen werden konnte. Harald S. sitzt heute noch im Gefängnis und ist mit 33 Jahren Haft der derzeit längste Inhaftierte Österreichs.

Diese und weitere Fälle schildert das chronologisch aufgemachte Buch, dessen letzter Fall auf das Jahr 2004 datiert ist.
Ein zweiter Untertitel deklariert den Inhalt des Buches mit "Psychogramme, Bilder und Berichte". Diesem Titel wird das Buch vollends gerecht.
Zunächst ist es sehr hilfreich, dass die geschilderten Fälle chronologisch angeordnet wurden. Gerade, weil die einzelnen Berichte auch durch recht viele Fotografien gestützt werden, ist eine "Mordreise" von den Fünfziger Jahren bis in die Gegenwart somit leichter zu bewerkstelligen.
Die Berichte selbst sind allesamt objektiv und sachlich verfasst. Stets wird der Verlauf des Ganzen in den Medien geschildert, parallel dazu kurz auf die laufenden Ermittlungen eingegangen, es folgen Festnahme und Verurteilung, soweit gegeben.
An diesen reinen Ablaufbericht schließen sich Hintergrundinformationen zu Tätern, Opfern und Motiven an, in manchen Fällen gehen die Artikel des Buches auch darüber hinaus. Der weitere Lebensweg bis in die Gegenwart oder bis zum Tod des Inhaftierten wird umrissen, Besonderheiten bieten hierbei unter anderem die Geschichte der "Bestie von Steyr" und die der "Schwarzen Witwe".
Beim Erstgenannten handelt es sich um einen siebenfachen Frauenmörder, der nach 21 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er machte die Bekanntschaft einer Frau, mit der er auch zusammen lebte. Diese Frau attackierte ihn nach einer Weile aus nicht ganz geklärten Gründen mit einem Messer. Der "ehemalige Mörder" starb Monate darauf im Krankenhaus. Auch die Tatsache, dass der Frauenmörder schließlich durch den Angriff einer Frau sein Ende fand und diese deswegen zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt wurde, bleibt im Buch ungewertet.
Besonderheit beim Artikel zur "Schwarzen Witwe" ist ein Interview, das kurz vor dem Tod der verurteilten Mörderin noch mit ihr geführt wurde.
Interessant ist auch, dass das Buch sich thematisch nicht klar abgrenzt. So haben ungelöste Fälle ebenso ihren Platz gefunden wie gefasste Serienmörder und Einzeltaten.

Wer sich für Mordfälle interessiert, aber nicht auf besonders reißerische Elemente Wert legt, sondern mehr auf Hintergrundinformationen und eine Art Psychogramm der jeweiligen Täter, der macht mit diesem Buch einen guten Griff. Wegen der regionalen Einschränkung - es handelt sich ausschließlich um österreichische Fälle - mag es eine kleinere Zielgruppe haben, lohnenswert ist die Lektüre jedoch in jedem Fall.

Tanja Elskamp



Hardcover | Erschienen: 01. November 2005 | ISBN: 3853652158 | Preis: 14,95 Euro | 217 Seiten | Sprache: Deutsch

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