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Im Süden der USA leben vier Frauen zusammen in einer WG, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine unnahbar, die andere furchtbar naiv, die nächste gefangen im ständigen Auf und Ab ihrer Beziehung und die letzte schließlich völlig unselbstständig.
Zusammen unterhalten sie ein Magazin, das sich jedoch schlecht verkauft. So schlecht, dass die jungen Frauen sich schließlich verschuldet der Pleite gegenüber sehen. Dann jedoch hat eine ihrer Freundinnen die rettende Idee: Sie versucht, die WG-Mitglieder für ihr Diplomprojekt zu gewinnen, das mit 25.000 Dollar finanziert wird. Der Nachteil: Die feierfreudigen und den Männern sehr zugetanen Damen müssen auf Männer verzichten, und das hundert Tage lang. Dabei ist nicht nur Sex verboten, sondern schon der Small Talk. Dennoch lassen sich die Frauen auf das Experiment ein.
Zunächst igeln sie sich in der WG ein und das Projekt läuft hervorragend. Erste Hürden sind zu nehmen, als den Frauen eröffnet wird, dass sie dennoch ihren Alltag beibehalten, arbeiten, feiern, einkaufen gehen sollen - nur dürfen sie selbst bei letzterem mit keinem Mann sprechen.
Echte Probleme tauchen jedoch erst auf, als eine Million Dollar darauf ausgesetzt werden, die Damen zum Unterbrechen des "Männerfastens" zu bringen. Noch schlimmer, als ein Foto auftaucht, auf dem Tyler, eine aus der WG, zu sehen ist, wie sie einen Mann küsst. Gegenbeweise fehlen und Tyler ist schrecklich enttäuscht von dem Mann, in den sie sich verliebt hatte, ohne auch nur ein Wort mit ihm zu sprechen ...
"Manfast" ist eine seichte Komödie. Ein bisschen Schnulze, eine Prise Selbstfindung, ein Hauch Medienklamauk, ein Löffelchen Feminismus. Genau das ist es auch, was den Film letztlich zu einem nicht wirklich sehenswerten macht.
Potenzial aus allen vorgenannten Bereichen hätte der Film zweifellos gehabt, aber alle Ansätze dazu wurden nicht weiterverfolgt, sondern praktisch schon konsequent nur Augenblicke später wieder ausgeblendet.
Nur wenige Charaktere sind als eine Art Persönlichkeit zu bezeichnen, die meisten sind überspitzt dargestellt und Glaubwürdigkeit scheint von vornherein kein zwingendes Kriterium gewesen zu sein. Da gibt es die Vorzeige-Emanze der Frauenförderung, die WG-Damen, die erst durch ihr "Fasten" erkennen, dass sie unabhängig von Männern Wert und Persönlichkeit haben (können), und auch die Männer kommen, abgesehen von Jeremy Sisto, der sich in diesem Film in Tyler verliebt, nicht sonderlich gut weg, sondern bilden durchweg das Klischee des hormongesteuerten und debilen Urzeitmannes - immerhin sind die Klischees somit also auf beiderlei Geschlechter verteilt worden.
Wer nach seichter Unterhaltung sucht, deren Handlung locker-flockig vor sich hinplätschert und Klischees sowie zahlreichen Logikfehlern und Konsequenzmängeln nicht abgeneigt ist, der mag zugreifen, alle anderen verbringen neunzig Minuten sicherlich ansonsten besser.
Bild- und Tonqualität sowie Extras können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.