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Der Spielkarton, der verrät, dass es sich um ein Spiel für zwei bis vier Personen ab acht Jahren handelt, lässt ein recht simples Spiel vermuten, bei dem eine Spieldauer von circa 45 Minuten hoch angesetzt scheint.
Das Spiel enthält neben dem stabilen Spielbrett zahlreiche Mauern, Häuser, Paläste und Türme aus teils farbig lackiertem Holz. Außerdem sind drei Würfel, Gildekarten und Zählsteine im Karton zu finden, wobei alle Materialien in zwei transparenten und verschließbaren Beuteln geliefert werden. Auch für die spätere Unterbring der Materialien sind diese geeignet, aber der Kartoneinsatz bietet auch die Möglichkeit, die Spielutensilien nach dem ersten Entpacken anders einzusortieren, etwa durch Vertiefungen für die Würfel.
Das Grundprinzip des Spieles ist, wie man schon nach dem Studium der Kartonrückseite vermutet, wirklich simpel: Ziel des Spieles ist es, durch das Setzen von Mauern, Türmen, Häusern und Palästen Wertungen zu erzielen, die einen auf der Zählleiste nach vorn bringen und somit zum Sieg verhelfen.
Das Spiel gliedert sich in vier verschiedene Aktionen.
Ist man am Zug, so setzt man zunächst eine Mauer beliebig auf ein Spielfeld. Als nächstes werden die drei Würfel gerollt. Von ihnen zeigt einer Turmfarben, die beiden anderen Häuserfarben. An das eine Ende der Mauer wird ein Turm in der erwürfelten Farbe gesetzt, die Farbe des anderen Endes ist frei wählbar. Die Häuser werden jeweils in die Felder rechts und links der Mauer in den gewürfelten Farben gesetzt.
Wird durch diese beiden Aktionen eine Stadt abgeschlossen, kommt es zur Wertung. Zunächst darf der Spieler, der die jeweilige Stadt abgeschlossen hat, eine oder zwei der zu Anfang sechs Handkarten ausspielen, danach haben auch die anderen Spieler Gelegenheit, Karten auszuspielen. Die Zählsteine werden entsprechend der Wertung auf der Leiste gesetzt und der wertungsschwächste Spieler hat dann noch die Gelegenheit, seine Handkarten teilweise oder ganz auszutauschen.
Die Karten des Spieles zeigen unterschiedliche Wertungsmöglichkeiten. So kann man Türme und Häuser in bestimmten Bereichen des Spielfeldes werten lassen, nur solche am Wasser, nur solche außerhalb oder solche innerhalb einer Stadt. Auch Paläste, die durch Häuser gleicher Farbe in einer eben abgeschlossenen Stadt entstehen, können so gewertet werden und schließlich verfügt das Spiel auch über Karten, die die Wertung von Mauern erlauben.
"Mauerbauer" ist somit ein sehr rasch zu erlernendes Spiel, das jedoch einige Tücken aufweist. Strategisches und vorausschauendes Denken ist gefragt, dennoch ist auch der Glücksfaktor ein hoher, da jeder Zug mit Würfeln und Karten verbunden ist. So benötigt man zusätzlich also eine hohe Flexibilität, denn jeder Zug kann die Gegebenheiten auf dem Spielfeld teils sogar grundlegend verändern. Sich vorzeitig als Sieger wähnen und zurücklehnen kann man bei "Mauerbauer" sicherlich nicht.
Spielt man das Spiel mit zwei Personen, bleibt das Geschehen noch recht übersichtlich, schon bei drei Mitspielern kommt allerdings noch ein gewisser Chaosfaktor ins Spiel. Umso besetzter das Spielfeld, desto mehr Flexibilität ist erforderlich, um zurechtgelegte Strategien umsetzen zu können, und umso instabiler werden Planungen über mehrere Züge hinweg.
"Mauerbauer" empfiehlt sich als spannendes Spiel mit hochwertigen Materialien vor allem für Strategen, die die Notwendigkeit von flexiblem Denken besonders schätzen. Wer es ruhiger mag, spielt es eher zu zweit, der Anspruch an Strategie und Flexibilität steigt mit der Anzahl der Mitspieler. Für ein wirklich überlegtes Spielen ist zudem zu empfehlen, das Spiel mit in etwa Gleichaltrigen zu spielen, zumindest in Bezug auf Kinder, da Mitspieler ab acht Jahren nicht dasselbe strategische Vermögen aufweisen wie ältere Mitspieler. Auch wenn die Flexibilität bei Kindern meist eine höhere ist, vermag das die Strategieelemente des Spiels nicht ganz aufzuwiegen.