Die National Geographic Society dokumentiert auf dieser 52-minütigen DVD die Schönheit des Yellowstone Nationalparks anhand eines Jahreslaufes im Leben eines Kojoten.

Gleich zu Beginn wird dem Zuschauer Cani vorgestellt. Cani ist ein Kojote und die Fachbezeichnung dieser Art lautet Canis latrans. Um nicht die ganze Zeit ausschließlich von einem Kojoten zu sprechen, erhielt die Hauptfigur dieser Dokumentation also den Namen Cani.
Das Team von National Geographic trifft Cani bereits im Welpenalter. Die Kamera dokumentiert seinen Weg, denn Cani wird nach Kurzem aus seinem Rudel verstoßen und macht sich auf die Reise durch den Yellowstone Nationalpark. Er sucht zunächst vor allem nach lebensnotwendiger Nahrung, schließlich jedoch auch nach einer Partnerin, um den Bestand seiner Art zu sichern. Ein ganzes Jahr lang begleiten Kameraleute seine Suche und sind Zeuge, als Cani schließlich auf ein ebenfalls verstoßenes Weibchen trifft und das neu gegründete Paar sich zum Schluss auch noch ein Revier sichern kann - Cani behauptet sich gegen den Anführer seines ehemaligen Rudels.

Der Yellowstone Nationalpark ist der älteste Nationalpark der USA. Mit einer Größe, in die Luxemburg dreimal hineinpassen würde, zählt er zudem zu den größten Nationalparks und wurde 1978 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Bekannt ist er vor allem wegen seiner geothermischen Quellen, denn er enthält mehr als sechzig Prozent der weltweit existierenden Quellen. Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten liegt Yellowstone auf einem Hochplateau. Vor allem die vulkanische Geschichte des Parks lieferte schon Spielfilmen wie "Supervulkan" den Stoff zu einem Katastrophenfilm.

All diese Fakten machen den Park zu einem hochinteressanten Forschungsobjekt. Von diesen und anderen Tatsachen erzählt der Film der National Geographic allerdings gar nichts.
Die einzige Verbindung zwischen dem Yellowstone Nationalpark und der Geschichte des Kojoten Cani ist, dass der Kojote in eben diesem Park aufwächst und daher Geysire und andere optische Eindrücke des Parks zu sehen sind. Im Vordergrund steht jedoch stets das Tier und nicht der Park.

Die Geschichte des Kojoten wird in moderierten Bildern gezeigt - und das war es dann auch schon.
Der Zuschauer vermisst Forscher, die in diesem Film zu Wort kommen, interessante Ergebnisse und Interviews. Auch die Extras, auf die man nach Betrachtung des Filmes setzt, enttäuschen. Außer einer Danksagung in Textform gibt es nämlich schlichtweg keine.

Leider hält dieser Film den hohen Standard, den man von der National Geographic Society gewohnt ist, in keiner Weise. Für den Preis von knapp zwanzig Euro erhält man mit nicht ganz einer Stunde Laufzeit ein Stück Biographie aus dem Leben eines Kojoten. Wer auf Informationen zum eigentlichen Thema, dem Nationalpark, setzt, wird auf ganzer Linie enttäuscht. Wäre dies ein Schulprojekt gewesen, wäre der Untertitel wohl: "Thema verfehlt".