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Diese erste Folge der Hörspielreihe "Macabros" nach Dan Shocker erschien erstmals 1983 und wurde im Jahr 2000 erneut als MC und CD herausgegeben. Bei der Geschichte handelt es sich um die Vertonung des gleichnamigen Heftromans der Serie mit der Nummer Zwei.
Aufgrund einer Erbschaft finden sich einige Leute in einem gruseligen und verlassenen Haus wieder, das einst der Druidin McGulygosh gehörte. Einen Tag und eine Nacht sollen sie in diesem Haus verbringen, um erbberechtigt zu sein. Unter ihnen befindet sich auch die junge Nyreen Matobish, die zum Erstaunen der Verwandten des Toten als Haupterbin eingesetzt wurde, obwohl sie nicht zur Familie gehört. Das Rätsel wird jedoch in dem alten Haus gelüftet, als Nyreen erkennt, eine Reinkarnation der Druidin zu sein, die sich mit dem Gerippe der einst mächtigen Frau verbünden soll, damit die Druidin ihre Macht zurück erhält.
Zeitgleich erhält Björn Hellmark alias Macabros von dem ihn begleitenden Geistwesen Al Nafuur die Eingebung, vor der irischen Küste nach der Nordspitze des versunkenen Kontinents Xanthilon zu suchen. Doch Björn findet nicht nur die versunkene Landspitze dreihundert Meter unter der Wasseroberfläche, sondern muss sich auch gegen eine riesige Qualle zur Wehr setzen und trifft erstmals auf Molochos, Björns dämonischen Erzfeind.
Im Vergleich zur Serie "Larry Brent" - ebenfalls dem Horrorgenre zuzuordnen und ebenfalls eine Hörspielserie aus den Achtziger Jahren, die auf den Heftromanen von Dan Shocker basiert und von "Europa BMG" umgesetzt wurde - verfügt "Macabros" grundsätzlich über eine andere Art des Humors (eher slapstickartig) und über ausgeprägte fantastische Elemente.
Hauptfigur Björn Hellmark ist ehemaliger Rennfahrer, der bei einem Unfall verstarb, allerdings wiedergeboren wurde. Nach diesem eigentlich unmöglichen Ereignis lebt Björn jedoch nicht sein vorheriges Leben weiter, sondern kann mit der Kraft seiner Gedanken ein agierendes Double von sich selbst aus Bioplasma erschaffen und wird zudem vom Geistwesen Al Nafuur begleitet, das Björn darüber in Kenntnis setzt, dass Björn die Wiedergeburt eines Gottessohnes aus dem versunkenen Xanthilon sei und seine Aufgabe im Rückschlagen dämonischer Mächte bestünde.
Von all dem erfährt der Zuhörer im Rahmen dieses Hörspiels recht wenig. Die Eingangssequenz erklärt in aller unverständlichen Kürze eben diese Hintergründe zur Serie - dies übrigens in jeder Folge und in späteren mit weiteren Informationen zu Xanthilon angereichert. Wer die Vorlagen zu den Hörspielen jedoch noch nicht kennt, wird einige Folgen lang Zeit brauchen, um die Hintergründe zur Serie wirklich zu verstehen, und so steht der Zuschauer nicht nur gleich in der Eingangssequenz vor einem Rätsel, sondern bei dieser ersten Folge gleich vor einigen weiteren.
So fragt sich der Zuschauer vermutlich die gesamte Folge über, was die Geschehnisse rund um die immerhin titelgebende Druidin mit Björns Auftrag bezüglich Xanthilon zu tun haben. Was es mit dem versunkenen Kontinent und somit mit Björn Hellmark auf sich hat, wird ebenfalls nur angerissen und mit dem Auftauchen des dämonischen Erzfeindes Molochos und seiner fiesen Qualle dürfte die Verwirrung für die meisten Hörer komplett sein.
Ausgesprochen nervtötend bei dieser Folge ist auch der verwendete Sound. Über Gebühr dröhnen an allen möglichen und unmöglichen Stellen effektheischende und pseudogruselige Einspielungen in die Zuschauerohren, die zudem auch in Bezug auf die Lautstärke deutlich über der des restlichen Hörspiels liegt. Beibehalten wird dies auch in späteren Folgen noch, beschränkt sich in diesen jedoch zum Glück auf ein absolut unrealistisches und nervtötendes Geschreische einiger Menschen am Ende der Anfangssequenz.
Wirkliche Spannung baut sich bei diesem Hörspiel aufgrund der verwirrenden Umstände nicht auf, die humoristischen Einlagen verstärken sich gegen Ende und entlocken dem Zuhörer dann wohl am ehesten ein leichtes Schmunzeln, das war es dann aber auch schon.
An diesen Gegebenheiten ändern auch die Sprecher nichts. Douglas Welbat als Björn Hellmark, bekannter Hörspielsprecher als eben dieser, in zahlreichen Nebenrollen in Serien wie "TKKG" zu hören und Sprecher des Automatix in der "Asterix"-Hörspielreihe, wirkt in dieser Folge vor allem unbeteiligt und weist nur rudimentär etwas von dem Charme auf, den Fans der Serie ihrem Hauptsprecher generell zusprechen.
Günter König mimt den Erzähler in der Hörspielreihe und ist Hörspielfans auch aus anderen Hörspielserien als beliebter Erzähler bekannt und Gottfried Kramer als Molochos, der seine Stimme unter anderem in den Hörspielreihen "Tim und Struppi" sowie "Flash Gordon" einbrachte, gehört ebenfalls zu den bekannten Sprechern der Achtziger Jahre, die der Folge ein solides Erscheinungsbild verleihen, aufgrund des Drehbuches allerdings ebenfalls keine Begeisterung auszulösen vermögen.
Verfehlt ist schließlich auch das Cover der Folge, das eher wie eine Mischung aus Fisch und Fleisch aussieht als nach einer wiedergeborenen skelettierten Druidin.
Für Fans der Serie werden die deutlichen Mängel der Folge wohl weniger ins Gewicht fallen, Neueinsteiger sollten sich diese Folge trotz ihrer schlechten Umsetzung anhören, da die Hörspielfolgen zwar abgeschlossen sind, dennoch über eine Chronologie verfügen, die für das Verständnis späterer Folgen und des Gesamthintergrundes hilfreich sind.