Gesamt |
|
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
In der Reihe "Gruselgeschichten" veröffentlichte "Audiobuch" im Herbst 2005 vier Erzählungen von Ambrose Bierce, vorgelesen von Andreas Fröhlich, zum Schnäppchenpreis.
Ambrose Bierce wurde vor allem durch seine schier gnadenlosen Texte bekannt, in denen er seine Leser wie seine Protagonisten gleichermaßen vor den Kopf stößt, und durch seine meist sehr sarkastische, teils gar zynische Art.
In dieser Form wurden auch die vier ausgewählten Geschichten von Bierce verfasst.
In
"Die Augen des Panthers" lehnt eine Frau den Heiratsantrag eines Mannes ab. Sie begründet dies damit, dass sie verrückt sei und daher nicht heiraten könne. Um dies zu untermauern, erzählt sie dem Mann die Geschichte von einem Pantherangriff noch vor ihrer Geburt, bei dem ihrer mit ihr schwangere Mutter ihr Geschwister auf dem Arm vor Angst erstickte. Der Abgelehnte kann die Geschichte kaum glauben, doch beschäftigt sie ihn sehr und eines Abends sieht er selbst den Panther im angrenzenden Wald - und schießt ...
"Die Totenwache" erzählt die Geschichte einiger Mediziner, die sich einen Spaß machen wollen. Sie wollen einen von sich wie eine Leiche aufbahren und einen Mann eine Nacht lang dort gegen Entlohnung einsperren. Sie schließen Wetten auf den Mut und das Durchhaltevermögen des Mannes ab, doch als die Männer am nächsten Morgen das Haus erreichen, ist es bereits von der Polizei, Ärzten und Schaulustigen umgeben und der Eingesperrte scheint dem Wahnsinn verfallen zu sein.
In
"Ein psychologischer Schiffbruch" erleidet der Protagonist einen ebensolchen, erwacht jedoch plötzlich auf einem Dampfer, auf dem er sich angeblich schon seit Wochen aufhält. Er hat geträumt ... oder doch nicht?
"John Mortonsons Begräbnis" berichtet von der Beisetzung des vorgenannten Mannes, bei dem die Witwe nach einem Aufschrei in Ohnmacht fällt und auch die anderen Trauernden sich voller Abscheu vom Sarg abwenden. Doch was haben sie gesehen?
Alle vier Geschichten zeigen den bereits erwähnten Biss des Autors und sind daher vor allem Fans von Ambrose Bierce und Freunden schwarzen Humors zu empfehlen.
Nicht alle vier Geschichten bergen nicht vorhersehbare Überraschungen, im Gegenteil ist vor allem die Auflösung der ersten Geschichte sehr offensichtlich, dennoch bergen alle Erzählungen eine gewisse Spannung und eine Spur des Grusels.
Andreas Fröhlich zeigt sich bei diesem Hörbuch allerdings nicht als sonderlich geeigneter Sprecher. Seine Sprache ist zwar wie bekannt deutlich und in angenehmem Tempo aufgenommen, doch tötet der Plauderton, in dem er die Geschichten verliest, jeden Hauch von Grusel beinahe ab und nimmt den Geschichten dadurch einiges an Atmosphäre.
Auch die Aufmachung der CD hätte besser sein können, denn es wird zwar angegeben, dass sie vier verschiedene Geschichten enthält und diese sind auch in mehrere kurze Tracks unterteilt, doch sucht man vergeblich nach einer Auflistung, welche Erzählung welche Tracks umfasst.
Insgesamt ist dieses Hörbuch, das in einer farbig bedruckten und verstärkten Papphülle geliefert wird und daher guten Schutz für die CD bietet, recht unterhaltsam vor allem für Freunde schwarzen Humors, doch weist sie, selbst in Anbetracht des günstigen Verkaufspreises, einige Mängel auf.