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Rika ist eine tollpatschige, aber liebenswerte Zauberschülerin, die - obwohl sie die schlechteste ihrer Klasse ist - davon träumt, eine große Magierin zu werden. Dazu muss sie jedoch vorher einige Bewährungsproben bestehen. Dabei wird sie von ihrem Mitschüler Yujen begleitet, der sie immer ausschimpft, aber heimlich eine Vorliebe für sie hat. Kirik ist der Dritte im Bunde. Durch einen Zufall erscheint Rika auch noch ein Schutzgeist - die eigenwillige schwarze Katze Nomi. Ein zauberhaftes Abenteuer beginnt.
"Die elfte Katze" ist ein Manga der koreanischen Zeichnerin Mikyung Kim und wurde von Christina Youn-Arnoldi ins Deutsche übersetzt. Es handelt sich um ein Shojo-Manga im Fantasy-Stil, der sich hauptsächlich an jüngere Mädchen richtet. Die Serie erschien 2002 bei Sigongsa in Korea und umfasst vier reguläre Bände sowie einen Sonderband. In Deutschland erscheint er seit November 2005 bei Tokyopop. Das Taschenbuch ist 12,5 mal 18 cm groß und wird von links nach rechts, also in westlicher Leserichtung gelesen. Das ist bei koreanischen Comics im Gegensatz zu den japanischen durchaus üblich und daher kein Druckfehler, wie durch Gewohnheit schnell angenommen.
In Band Eins muss sich Rika zunächst einen Zauberstab beschaffen. Zusammen mit Yujen macht sie sich auf den Weg zum Zauberer vom Karia-Wald, der ein bekannter Zauberstabhersteller ist. Der fünfhundertjährige Zaubermeister stellt ihnen die Bedingung, erst dann einen Zauberstab zu verkaufen, wenn sie seinen verloren Beutel im Wald finden und zurückbringen. Keine leichte Aufgabe, vor allem, weil sich Rika und Yujen dauernd streiten.
Als Rika gerade vor Wut und Trauer über Yujen alleine durch den Wald stolpert, fällt sie in einen Graben. Glücklicherweise rettet sie ein geheimnisvoller schwarzhaariger Mann und hilft ihr, zu Yujen zurückzufinden, der sich - auch wenn er es nicht zugibt - große Sorgen um seine Freundin gemacht hat. Es stellt sich heraus, dass der geheimnisvolle Mann der Großmagier des Schwarzen Eisens ist, der von dem alten Zauberer sein Eigentum zurückholen will: eine Schwarze Perle, die in einem Beutel verborgen ist.
Unterdessen haben Rika und Yujen, gefolgt von ihrem Klassenkameraden Kirik, den Beutel gefunden. Ungeschickterweise berührt Rika die Schwarze Perle in seinem Inneren, der in diesem Moment ein schwarzhaariger Junge mit Katzenohren entspringt. Er stellt sich als Nomi, der Katzen-Schutzgeist der Schwarzen Perle, vor und wird von nun an Rikas Seite stehen, die er als neue Herrin anerkennt. Gemeinsam wollen sie als ersten Auftrag eine Prinzessin aus den Fängen des Schwarzmagiers des Dunklen Berges befreien. Wird Rika es schaffen, eine gute Magierin zu werden?
Der Titel des Mangas bezieht sich auf die koreanische Internetseite 10thcat.com, ein Portal für Katzenartikel. Darüber hinaus besitzt die Autorin eine eigene Katze, die wohl den Ausschlag für die Benennung des Mangas in "Die 11. Katze" gab. Er ist einer der vielen Mangas, die ein bisschen mit der Harry Potter-Welle schwimmen, ohne den Bestseller jedoch zu kopieren. Rika findet auch in anderen Zauberlehrlingen ihre Vorbilder; sie ist nur eine Spur chaotischer, ungeschickter und naiver als die meisten von ihnen.
Da ihre Abenteuer eher harmlos sind, ist der Band, vergleichbar mit "Marie und Elie", vor allem jüngeren Lesern zu empfehlen. Allerdings ist die Handlung sehr hektisch und besitzt abrupte Sprünge, die es nicht immer leicht machen, der Geschichte zu folgen. Besonders Rückblenden sind nicht besonders gut gekennzeichnet und irritieren den Leser. Die Neckereien zwischen Rika und Yujen sind zwar niedlich, aber machen die Geschichte auch nicht spannender. Sie wird nicht flüssig erzählt, ist nicht spannend und besonders witzig ist sie auch nicht.
Mikyung Kim benutzt in "Die 11. Katze", wie viele Zeichner im asiatischen Bereich, keine Farben. Der Manga ist sehr fein gezeichnet, was aber auch zu mitunter schwer erkennbaren Zeichnungen führt. Die Zeichnerin hat zwar einen Hang zur Perspektive und arbeitet oft mit Rasterfolie, aber es fehlt der besondere Ausdruck in den Augen der Charaktere, der sie sympathisch machen würde.
Insgesamt ist "Die 11. Katze" einfach nur gutes Mittelmaß: Nette Szenerie mit süßen Figuren, aber ein langweiliger Zeichenstil, unvermittelte Handlungssprünge und eine wenig spannende oder humorvolle Geschichte.