Die vermutlich humorigste Version der Artussage, gelesen von einem Mann, der mit den "Vorlesern" bekannt wurde. Jochen Malmsheimer liest "Das Schwert im Stein", den ersten Band von "Der König auf Camelot". Und für diese Paarung darf man mit Fug und Recht Roof Music und tacheles danken, denn das passt wirklich auf das genaueste.

Art ist ein Findelkind, wird Wart, also Warze, gerufen und wächst am Hof von Sir Ector auf, gemeinsam mit dessen Sohn Kay. Weil gerade kein Hauslehrer für die beiden Jungs da ist, begibt sich Wart nicht gerade freiwillig auf Aventiure, von der er mit einem neuen Hauslehrer zurückkommt, einem gewissen Merlin - freischaffender Magier und gelehrter Geist, der sein Leben rückwärts lebt, weshalb er sich selten so ganz sicher ist, was er seinen Schülern schon gesagt hat, oder was noch kommt.

Merlin hat ein gewisses Maß an Magie bekommen, mit dem er Arthur - na ja, noch heißt er Wart - immer wieder in verschiedene Tiere und anderes verwandelt. Dabei lernt Wart unglaublich viel. Zum Beispiel schlicht das Schwimmen auf Fischart, das Fliegen als Eule und als Gans, aber andererseits auch die Gesellschaftssysteme von Falken, Gänsen und Ameisen. Andererseits muss er auch mitsamt Kay und den Partisanen rund um einen gewissen Robin Wood eine spannende Aventiure bestehen, die ihn auch mit Morgain le Fay in Verbindung bringt. Außerdem kommt immer wieder King Pellinore vorbei, der auf der Hohen Suche nach dem Aventiurentier liebend gern irgendwo unterkommt, wo es ein Federbett zum drin schlafen geben könnte ...

Die Jugend des großen König Arthur mit unglaublich vielen Anachronismen, mit völlig schrägen Charakteren und unglaublichen Witzen, die es aber nie ganz schaffen, die Geschichte hinzuschlachten, wie es Gags ja gern an sich haben. Trotzdem könnte es manchmal zu abgedreht, zu handlungsarm sein, wenn es nicht der wirklich großartige Jochen Malmsheimer wäre, der das Lesen besorgte - und übrigens auch die wunderbaren Kapiteltexte im Booklet, allein die sind schon den einen oder anderen Applaus wert. Malmsheimer jammert und piepst, fistelt und knarzt, gibt den Figuren Facetten ohne Ende, lässt sie aber immer unterscheidbar sein - und hier ein Sonderlob für King Pellinore, denn der wird zwar einerseits zu einer totalen Witzfigur, ist aber auch wirklich so unglaublich gesprochen, dass Lachanfälle versprochen sind. Eigentlich kein Hörbuch für unterwegs, es lenkt ab.

Egal ob man die Artussage mag, egal ob man es mag, wenn Fantasy parodistisch behandelt wird - diese Lesung ist grandios. Nichts anderes.