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Sie sind schlank und von feingliedriger Gestalt, sie haben spitze Ohren und große Augen. Dazu der selbstverständliche Umgang mit Magie und die für Menschen ebenfalls nicht nachvollziehbare Weltfremdheit und schon hat man den typischen Elfen beschrieben. Oder etwa nicht?
Nachdem bereits die Zwerge ihre eigene Spielhilfe bekamen, wurde es nun Zeit für die Elfen.
Auf 148 Seiten versuchen Katharina Pietsch und Tyll Zybura und ihre Mitarbeiter dem Spieler des Schwarzen Auges die Welt der Elfen näher zu bringen.
Nach dem Vorwort erwartet den Leser zunächst eine Kurzgeschichte. Parallelen zum Aufbau der Zwergenspielhilfe sind auch weiterhin vorhanden. Wie von allen Regionalbänden gewohnt, folgt auf die Einleitung zunächst der Geschichtsübersicht, die bei den Elfen mehrere Jahrtausende umfasst und in so detailierter Form noch nirgendwo zu finden war.
Dabei sind die darin enthaltenen Informationen in erster Linie für den Spielleiter gedacht, sind sich doch die Elfen selbst ihrer Geschichte oftmals nicht mehr bewusst. Zudem gibt es für DSA auch zwei Kampagnen in denen man einiges über die Geschichte der Elfen heraus finden kann (Philleason- und Simyalakampagne). Daran schließt zunächst das Kapitel über Mythen und Legenden an. Zudem wird auf das Verhältnis der Elfen zu ihrer Herkunft aus dem Licht und der aktuellen Spaltung der Elfen in Sehnende - die zurück ins Licht wollen - und Wanderern - die in der Welt bleiben und beistehen wollen - eingegangen.
Als nächstes kommen - auch hier analog zu anderen Regionalbänden - Ausführungen zur Kultur und Lebensart. Dazu gehört der Lebenslauf von der Geburt bis zum Tod, der Körperbau der Elfen und natürlich ihr Zusammenleben in Sippen. Aber auch die Religion der Elfen (in früherer Zeiten) und ihr Verhältnis zur Magie gehören dazu, genauso wie ihre Feste und ihre Musik sowie Kunst.
Da die Elfen eine ganz eigene Sprache haben, ist auch dieser ein Kapitel gewidmet. Dabei darf man aber wie üblich keine ausgearbeitete Grammatik und ein umfangreiches Wörterbuch erwarten. Immerhin kann man diese Sprache sowieso nur zweistimmig richtig sprechen und dazu ist man als Mensch für gewöhnlich nicht in der Lage.
Ein ganz eigenes Kapitel sind die verschiedenen Völker in die die Elfen eingeteilt werden.
Dazu gehören die Au-, Firn-, Wald- und Steppenelfen, aber auch auf Halbelfen und Elfen, die im menschlichen Kulturkreis leben, wird eingegangen. Dazu gehören auch Informationen über ihren Status in der Menschenwelt - Informationen über die Ansichten von Menschen über Elfen finden sich aber an anderer Stelle, so dass man sich die benötigten Informationen wie gewohnt aus dem ganzen Buch zusammensuchen muss.
Das die Elfen über Nordaventurien verstreut sind wird im Kapitel "Das Aventurien der Elfen" deutlich. Dort werden zunächst die Kernlande der Elfen, die Auen, Steppen und das ewige Eis vorgestellt. Mehr als nur Kernland, eher das Herz der Elfenlande sind die Salamandersteine, die ein eigenes Kapitel bekommen haben. Anschließend geht es um die Elfen außerhalb der Kernlande, dazu gehören die verbliebenen Elfen im Bornland genauso wie jene in Almada. Zudem werden die Städte mit nennenswerter elfischer Bevölkerung vorgestellt - von Oblarasim bis Punin.
Eine Karte auf der die Verteilung der Elfenvölker in Aventurien dargestellt ist, liegt als Handout bei, zudem der Stadtplan von Gerasim in zwei Varianten, einmal mit und einmal ohne Legende. Zudem findet sich analog zur Zwergenspielhilfe eine sehr schöne Karte vom "Aventurien der Elfen", die auch wieder mit und ohne Beschriftung beigelegt wurde. Dazu kommt noch eine Karte der Inseln im Nebel und zwei Tafeln mit Bildern von Elfen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Autoren nicht so recht wussten, wie sie den Platz auf den Handouts füllen sollten, hätte man diese auch ohne weiteres in das Buch packen können, in dem sich dafür einige Illustrationen mehrmals finden. Ansonsten fällt bei den Bildern vor allem der Vielfalt der Stile auf. Die Liste der Illustratoren umfasst immerhin 18 Namen, was wohl vor allem auf den Illustrationswettbewerb zum Thema Elfen zurückzuführen sein dürfte, den es letztes Jahr gab. Man darf gespannt sein, welche der Künstler auch in zukünftigen Publikationen zu sehen sein werden.
Weniger bebildert als in anderen Spielhilfen ist dagegen die NSC-Liste, die es auch in diesem Band gibt. Dabei gibt es neben altbekannten Aventuriern auch einige bislang unbekannte Elfencharaktere.
Ebenfalls in allen Regionalspielhilfen finden sich die Mysteria et Arcana, eine Sammlung von allerlei Geheimnissen und Abenteueranregungen für den Meister. Und davon gibt es bei den Elfen genug.
Ein Kapitel zu Elfen im Rollenspiel fasst zusammen auf was man bei der Darstellung eines Elfen im Spiel achten sollte, in erster Linie also was ihn von seinen menschlichen Mitstreitern unterscheidet und wie er die ihm fremde Welt der Menschen empfinden wird.
Zum Standard scheint es mittlerweile zu gehören in jeder Regionalbeschreibung auch neue Varianten für die Charaktergenerierung zu präsentieren.
Das reicht hier von neuen Halbelfvarianten bis zur Kulturvariante für den Großstadtelf.
Zudem gibt es eine optionale Regel für den verweltlichten Elfen, der damit den Nachteil Elfische Weltsicht los wird.
Bereits aus dem Zwergenband bekannt sind dagegen die Archetypen im Stil der Regelboxen. Zudem gibt es noch eine Übersicht über die regeltechnischen Besonderheiten bei Elfen, angefangen von der Erklärung bestimmter Vor- und Nachteile bis zum Verweis auf Krankheiten und Pflanzen die auf Elfen anders wirken als auf Menschen. Den Abschluß bildet in gewohnter Manier eine Liste mit DSA-Publikationen die sich mit Elfen beschäftigen und der Index.
Was bleibt also abschließend zu sagen?
Dieser Band ist um einiges ausführlicher und umfangreicher als das alte Heft. Für Elfenspieler ist er unerlässlich, auch wer die alte Box besitzt, sollte über den Kauf nachdenken. Die Autoren sind mit den Anspruch angetreten, nicht mehr nur nebelhafte Zitate zum Wesen der Elfen in den Band zu drucken, sondern spielrelevante Informationen zu liefern. Obwohl sich immer noch viele und langatmige Zitate finden, so ist es ihnen doch gelungen dieses Ziel zu erreichen, ohne gleichzeitig alle Inhalte des alten Hefts über den Haufen zu werfen. Dass es zudem das Ziel war Elfen spielbarer zu machen, ist nicht zu übersehen und in diese Richtung gehen auch die Unterschiede zum Vorgängerband.
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