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Der Schüler Makoto Kubata ist ein exzellenter Mah-Jongg-Spieler. Seine Herkunft ist rätselhaft und kaum einer weiß genaueres über ihn. Dafür munkelt man, dass er der Zögling von Kommissar Kasai ist. Wegen seiner ruhigen und überlegten Art wird die Yakuza, die japanische Mafia, auf ihn aufmerksam, in deren Laden er immer spielt. Mit diesem stillen und in sich ruhenden Jungen besetzt sie die Stelle des Anführers ihrer Nachwuchsorganisation. Sein überlegenes Auftreten und seine umgängliche Art machen ihn rasch bei den Jugendlichen der Yakuza beliebt. Sie bewundern ihn, auch wenn er ihnen ein Rätsel bleibt.
Doch obwohl er selbst wenig von sich preisgibt, ist er dennoch umgänglich und gewinnt durch seine lockere und bodenständige Art ihr Vertrauen. Auch die Streitigkeiten mit dem Tojo-Clan regelt er auf seine eigene Weise. Er zeigt ihnen unmissverständlich, was für Konsequenzen drohen, wenn sie Mitglieder seiner Truppe verprügeln oder in dem Revier von den Izumokais, also dem Zweig der Familie, für den Kubata arbeitet, ihrem Geschäft nachgehen.
Denn so ruhig und besonnen Kubata auch ist, kann er, wenn es die Lage erfordert kaltblütig und grausam sein. Er allein wird mit mehreren von den Tojo-Schlägern fertig und lehrt ihnen damit das Fürchten. Komiya, der mit ihm öfter herumhängt, lernt jedoch auch andere Seiten seines Anführers kennen. Obwohl er so geheimnisvoll ist, verhält er sich dennoch in manchen Situationen sehr bodenständig und neigt dazu, sentimental zu werden. Auch als Komiyas Mutter, die als Prostituierte arbeitet, von einem Freier angegriffen wird, steht Kubata ihm bei. Schnell stellt sich heraus, dass dieser Freier ein Opfer einer neuen Droge, die W. A. genannt wird, geworden ist, die ihre Konsumenten aggressiver macht. Irgendjemand handelt mit diesem gefährlichen Zeug, das immer mehr Opfer fordert. Auch die Polizei beschäftigt diese rätselhaften Todesfälle, doch bislang hat sie noch keine Spur gefunden.
Dies ist der erste Band der Serie Wild Adapter, die im Milieu der Yakuza spielt. Im ersten Band werden alle wichtigen Charaktere, die für die folgende Handlung wichtig sind, vorgestellt. Die Droge mit den seltsamen Nebenwirkungen, die ihre Todesopfer schrecklich verändert zurücklässt, ist erst der Anfang der Probleme. Diese dunkle Welt des Verbrechens wird ohne Sentimentalitäten in ihrer schonungslosen Grausamkeit dargestellt.
Auch Kubata bekommt seine Führungsposition erst, als er seinen hilflos verschnürten Vorgänger ermordet. Ohne mit der Wimper zu zucken erledigt er die Aufgaben, die sein neuer Job von ihm verlangt. Mit seiner Intuition und seiner Menschenkenntnis erlangt er den Respekt des Yakuza-Nachwuchs, der ihm treu ergeben ist. Seine geheimnisvolle Vergangenheit ist unter ihnen ein Grund für Spekulationen und Gerüchte und selbst Kou, ein Ladenbesitzer, zu dem er eines Tages schwer verwundet in den Laden kam, weiß auch nicht viel mehr über ihn. Doch irgendjemand scheint Interesse an dem Jungen zu haben und ihn zu fördern.
Wer schon andere Mangas von Kazuya Minekura gelesen hat, wird den Zeichenstil wiederkennen. Die Hauptpersonen sind alle männlich schön, hochgewachsen und schlank. Die Handlung wird nicht nur durch die Sprechblasen fortgeführt, sondern auch in den Zeichnungen selbst stecken sehr viele Informationen. Die Bilder sind sehr detailverliebt, erweist sich doch jeder Blick der Charaktere und ihre gesamte Körperhaltung als wortlose Bereicherungen der Geschichte, die dem Text viel mehr Nuancen verleihen. Brutale Szenen wechseln sich mit besinnlichen, fast meditativen Situationen ab, in denen man sehr tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Hauptpersonen bekommt. Eine kleine Einstimmung auf die Geschichte geben die vier farbigen Seiten am Anfang, die künstlerisch sehr eindringlich sind. Es gibt ja wohl kaum jemanden, der nicht gerne hübsche Bilder von schönen Jungs betrachtet.
Mich hat der erste Band dieser Serie sehr begeistert. Die Zeichnungen sind sehr schön, wie man es von Kazuya Minekura gewohnt ist, und die Geschichte wird durch viele kleine Details lebendig. Auch der rätselhafte Kubata wächst einem schnell ans Herz, besonders weil er so grandios gut aussieht. Wegen der thematisierten Gewalt ist dieser anspruchsvoller Manga eindeutig für erwachsene Leser gedacht. Der Anfang dieser Geschichte macht Lust auf mehr Bände, da man wissen möchte, wie sich die Geschichte um Kubata und die rätselhafte Droge weiter entwickelt. Ganz eindeutig ein Manga, den man ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen kann.