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Das Leben des Brian steht unter einem guten Stern
eigentlich. Denn obwohl er in der Nacht seiner Geburt bereits hohen Besuch von drei Weisen aus dem Morgenland erhält, stellt sich nur zu schnell heraus, dass gar nicht seine Krippe gemeint war, sondern die im Nachbarstall - in der übrigens der zukünftige Messias liegt.
So wächst Brian ohne den Segen der drei Weisen bei seiner Mutter auf. Als die ihm jedoch eröffnet, dass er kein richtiger Jude, sondern ein halber Römer von Seiten des Vaters ist, bricht Brians kleine, heile Welt zusammen.
Kaum zu glauben, dass dieser Film aus dem Jahr 1979 stammt. Sämtliche Witze sind zeitlos, der Humor ist ausgeprägt und typisch für die weltbekannte britische Komikertruppe, deren zweiter Kinofilm "Das Leben des Brian" darstellt.
Wie in den übrigen Monty-Python-Filmen auch, schlüpfen die sechs Mitglieder in die verschiedensten Rollen und versprühen so in jeder Szene ihren eigenwilligen Charme. Graham Chapman sticht natürlich heraus, spielt er doch Brian und trägt somit den gesamten Film. Mit naiv-entschlossenem Blick und tollpatschiger Art kämpft er sich durch kleinere und - vor allem - größere Probleme. Nachdem er mehr über seine teilweise römische Herkunft weiß, tritt er patriotisch der Volksfront von Judäa bei - nicht zu verwechseln mit der Judäischen Volksfront -, nicht ohne vorher einen Aufnahmetest bestehen zu müssen; er bekommt Lateinnachhilfe von einem Römer, lernt die Freuden (und Leiden) des Feilschens auf dem Markt kennen, sieht die Welt einmal aus einem wirklich gänzlich anderen Blickwinkel, verdingt sich als provisorischer Prophet, trifft die Liebe seines Lebens, bringt Blinde zum Sehen und Stumme zum Sprechen, wird gar mit dem Messias verwechselt und lebt unfreiwillig dessen Leben - bis all diese Erlebnisse in einem zynischen, bitterbösen Anti-Happyend gipfeln.
Was das Christentum angeht, lassen die Monty Pythons keinen Fettnapf aus; nichts ist zu heilig, um durch den Kakao gezogen zu werden, auf keine besinnliche Begebenheit aus dem Leben Jesu wird Rücksicht genommen, vor nichts wird Respekt gezeigt, was einem Christen wichtig ist. Brian als widerwilliger Jesus-Ersatz liebt, läuft und leidet statt des Messias, und der Zuschauer (selbst der gläubige Christ) brüllt vor Lachen. Augenzwinkernd wird das Neue Testament auf die Schippe genommen, mit einer beeindruckenden Bandbreite an verschiedenen Arten von Humor - vom brachialen Klamauk über witzige Sprachfehlerwitze bis hin zu Slapstickeinlagen - der etwas andere Blick auf die Bibel geworfen.
Verblüffend dabei ist die Wandlungsfähigkeit aller Monty-Python-Mitglieder. Chapman, John Cleese, Terry Gilliam - ja, der bekannte Regisseur und einzige Amerikaner der Truppe -, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin spielen Frauen, Propheten, Römer, Volksfrontler, Marktverkäufer, Gefangene, Gefängniswärter, die Heiligen Drei Könige und viele Rollen mehr. Es macht riesigen Spaß, den Männern beim Verkleiden und Spielen zuzusehen. Mit gewohnt trockenem, bissigem Humor blödeln sie sich durch die mit absurden Ereignissen gefüllte Geschichte. Es wird keinen Moment langweilig, immer wieder fragt sich der Zuschauer, welcher verrückte Einfall einem als nächstes serviert werden wird.
Besonders hervorzuheben ist die geniale deutsche Synchronisation. Nahezu sämtliche Pointen konnten erhalten werden, fast alle Gags zünden auch im Deutschen. Dennoch sollte man sich das englische Original, ist man denn der Sprache mächtig, einmal zu Gemüte führen; die Truppe im Original zu hören, ist durch nichts zu überbieten. Wer "Das Leben des Brian" noch nicht kennt, sollte diese Sünde beichten und dann die DVD einlegen - es lohnt sich!
Die Extras sind eher bescheiden und bestehen aus einer Handvoll Trailer sowie einer Dokumentation über die Dreharbeiten des Films und die beruflichen Wege der einzelnen Mitglieder in typischer Monty-Python-Manier.