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Zwei Mädchen, die auf den ersten Blick nur eine Gemeinsamkeit haben - nämlich den Vornamen "Nana", trafen sich zufällig im Zug nach Tokio. Schicksal und Geldmangel ließen sie eine Wohngemeinschaft gründen. Frei nach dem Motto "Gegensätze ziehen sich an" wurde aus der Zweckgemeinschaft bald eine Freundschaft. Nana Komatsu, Hachiko genannt, zog wegen ihres Freundes Shoji nach Tokio und musste dort dann feststellen, dass dieser ein Verhältnis mit seiner Kollegin Sachiko begonnen hatte. So beginnen die ersten Bände der Reihe "Nana" von Ai Yazawa.
Die beiden trennten sich, und nur die Freundschaft von Nana Osaki half Hachiko durch die schwere Zeit. Doch auch die zweite Nana, Sängerin der Band "Black Stones" ("Blast"), hat immer noch Liebeskummer. Sie hängt an ihrem Ex-Freund Ren, Gitarist von "Trapnest", den sie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat und dem sie auf einem seiner Konzerte in Tokio wieder begegnet.
An dieser Stelle beginnt der fünfte Band. Wie in jedem typischen Shojo-Manga kann auch in "Nana" die Liebe mitunter sehr schmerzhaft sein, trotzdem kann sich ihr auf Dauer keiner entziehen. Diese Erfahrung müssen die beiden Nanas auf ganz unterschiedliche Weise machen und wachsen an dieser Herausforderung auf ebenso verschiedene Art. Während die eine lernen will, loszulassen, beginnt die andere festzuhalten, was sie liebt. Nana steht ihrem geliebten Ren auf einmal gegenüber und Hachiko hat überraschend ein Date mit dem langhaarigen Bassist Takumi von "Trapnest". Nanas Bandmitglieder entwickeln derweil neue Energien, um für den Aufstieg von "Blast" zu kämpfen.
Die Charaktere dieses Mangas sind gut ausgearbeitet und haben jeder ein eigenes, interessantes Profil. Nana Komatsu ist ein abergläubiges, unselbstständiges, wankelmütiges und schrilles Girlie. Sie liebt Mode, Flirts und sehnt sich nach der wahren Liebe. Ihre Beziehungen scheitern allerdings an ihrer Naivität und Unselbstständigkeit. In Tokio warten eine Menge schöne Erfahrungen auf sie, aber auch Situationen, die sie völlig überfordern.
Der Spitzname "Hachiko" dient dem Leser zur Unterscheidung von ihrer Mitbewohnerin Nana und leitet sich aus dem Japanischen von den Zahlen ("nana" gleich sieben und "hachi" gleich acht) ab. Außerdem war Hachiko einer Legende nach ein besonders anhänglicher Hund, der sein Herrchen, einen Tokioter Professor, auch noch über dessen Tod hinaus, jeden Tag sehnsüchtig am Bahnhof in Shibuya erwartete.
Nana Osaki ist Sängerin der Punkband "Blast". In Tokio angekommen möchte sie dort gerne ein Leben als einsamer Profimusiker-Wolf führen. Sie sieht Reira von "Trapnest" als große Konkurrentin an und entwickelt einen ungeahnten Ehrgeiz, ihre Band erfolgreicher zu machen als "Trapnest", weil sie erkennt, dass diese Band ihr alles weggenommen hat, was ihr lieb war.
"Nana" gehört zwar zu den zahlreichen Musikband-Mangas mit kompliziert verunfallenden Verliebtheiten und Gitarre-behängten jungen Menschen auf dem steinige Weg zum Erfolg, aber trotz allem spricht es auch bedeutsame Themen an. Es geht immer wieder um Gefühle, um das Binden und Lösen von tiefer gehenden Beziehungen, um die Furcht vor falschen Schritten und dem Alleinsein.
Der Manga ist im gewohnten feinen Zeichenstil von Ai Yazawa gestaltet, mit Charakteren, in dessen Gesichtern der Leser viel Ausdruck findet. Die Geschichte ist insgesamt aktionsreich und spannend aufgebaut. Durch einen geschickten Cliffhanger am Ende wird der Leser auf den nächsten Band neugierig gemacht und wartet schon voller Ungeduld auf den nächsten Manga dieser Serie.