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Pestepidemien haben immer wieder Millionen Menschenleben gekostet, aber nicht nur in der Mitte des 14. Jahrhunderts wütete die Krankheit, sondern von der Antike bis ins 20. Jahrhundert hinein. Der Autor beschreibt die verschiedenen Zeitepochen sehr anschaulich.
Zunächst standen die Menschen der Pest machtlos gegenüber. Der Erreger und die Übertragungswege waren unbekannt. Man versuchte sich zu schützen, doch wirklich wirksame Maßnahmen gab es nicht. Ganze Familien wurden ausgerottet. Niemand war vor der Pest sicher.
Genannt wurde die Krankheit auch der Schwarze Tod. Dass sie vom Biss des Rattenflohs übertragen wurde, ahnte niemand. Die Menschen verdächtigten sich gegenseitig, für den Ausbruch der Pest verantwortlich zu sein.
In den Städten und Dörfern übernahm der Tod die Herrschaft und der hatte wegen mangelhafter Hygiene leichtes Spiel. Die Krankheit war unerklärlich und unheilbar. Wer konnte, der floh.
Nach der Pestepidemie von 1348 war mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Europa gestorben. Doch auch danach verschwand die Pest nicht völlig. Immer mal wieder flammte die Krankheit auf und forderte zahlreiche Todesopfer.
Gegen Anfang des 15. Jahrhunderts gab es die ersten wirksamen Maßnahmen gegen die Pest. Gesundheitsämter wurden ins Leben gerufen und Pestvorschriften mit Handlungsanweisungen entwickelt. Der Kampf gegen die Pest konnte aufgenommen werden.
Im 19. Jahrhundert wurde das Rätsel um die verheerende Seuche gelöst. 1932 wurde schließlich der erste Impfstoff entwickelt.
"Die Pest" ist ein sehr lehrreiches Buch und auch für junge Leser etwa ab zehn Jahren gut geeignet. Die Texte sind kurz, aber sehr prägnant und enthalten alle wichtigen Informationen über die Pest. Dabei werden auch immer die Lebensbedingungen der Menschen in den entsprechenden Zeiten dargestellt. Auf jeder Doppelseite wird ein bestimmtes Thema abgearbeitet. Neben einem zusammenfassenden Text gibt es in kleinen Textfeldern zusätzliche Informationen und auch Zitate von damaligen Zeitzeugen. Zusätzlich werden zahlreiche Zeichnungen und Illustrationen geboten. Eine Doppelseite lässt sich sogar zu einem großen Panoramabild ausklappen. Hier ist vor allem ein Dorf zu sehen, so dass man sich gut ein Bild von den Zuständen machen kann, die 1348 in einem europäischen Dorf herrschten. Die Zeichnungen sind sehr aussagekräftig, auch wenn man nur erahnen kann, wie es den Menschen damals ging. Auch wie es nach dieser Pestepidemie weiterging, wird im Buch vermittelt. Der Leser erfährt, wie der Kampf gegen die Pest aufgenommen wurde und welche Erfolge erzielt wurden. Sehr gut gefallen hat, dass auch die anderen großen Geißeln der Menschheit in diesem Buch Erwähnung gefunden haben. So werden viele Zusammenhänge deutlich. Und sogar eine "Kleine Geschichte" der Medizin gibt es. So erfährt der Leser viel Wissenswertes.
Mit im Buch ist ein Register, so dass es sich auch gut als Nachschlagewerk eignet.