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Kellan und Midnight ziehen einen Run durch und sind dabei noch erfolgreich. Natürlich muss so was kräftig gefeiert werden. Doch dann wird auf Kellan ein Anschlag verübt. Wer steckt dahinter? War es der Schieber, dessen Daten sie aus einer Cyberklinik gelöscht hatte?
Kellan beschließt, sich aus der Schusslinie zu bringen, und nimmt einen Auftrag an, der sie aus Seattle herausführt. Doch in Tir Tairngire erwartet sie nicht nur die unberührte Natur und Kultur der Elfen, wie sie es sich vorgestellt hat. Schnell wird ihr klar, dass ihr vermeintlich sicherer Unterschlupf Gefahren für ihr Leben birgt. Sie ist gefangen in einem Teufelskreis aus Verrat, Freundschaft und einer tödlichen Gefahr aus der Vergangenheit.
Dies ist der abschließende Roman um Kellan Colt, die nach Seattle kam, um Shadowrunner zu werden und zu erfahren, was mit ihrer Mutter geschehen ist.
Mit ihren Runnern Midnight und Orion versucht Kellan, in dem Elfenstaat einen Auftrag zu erledigen. Natürlich hat der Auftraggeber rein zufällig vergessen, einige Details zu liefern. Soweit recht bekannte Geschehnisse in der "Shadowrun"-Welt.
Es werden die anderen Bekannten von Kellan mit eingebunden, sodass der Leser ein Wiedersehen mit Lothan, G-Dogg und Jackie Ozone miterleben kann. Diese Charaktere werden noch einmal kurz beschrieben, aber nicht so ausführlich wie in den Vorgängerromanen. Auch die Gegenseite bleibt, leider, ziemlich gesichtslos. Man bekommt nur einen groben Überblick der Gegenspieler. Leider ist nicht ersichtlich, ob das absichtlich geschehen ist, um sie in anderen Romanen auszubauen, oder die Motivation für charakterlichen Tiefgang fehlte.
Auch gibt es einige Logikfehler innerhalb der Handlungsstränge, die hätten ausgeräumt werden können, wenn die Intention derjenigen Charaktere bekannt gewesen wäre, die ihre Handlungen so vollführt haben, wie sie es taten.
Der Autor versucht die Handlungsstränge aus den beiden Vorgängerromanen hier einfließen zu lassen, um sie gebündelt zu einem plausiblen Schluss zu vereinen. Dies gelingt ihm. Das Buch setzt den Mix aus Magie, Intrigen, Verrat und handechter Shadowrunarbeit fort, welche in den Romanen
"Born to Run" (Shadowrun Band 64) und
"Giftmischer" (Shadowrun Band 67) begannen.
Die Geschichte beginnt spannend und lässt sich leicht lesen. Die Sätze sind leicht verständlich, und für Leser, welche die beiden Vorgängerromane nicht kennen, werden Rückblenden eingeflochten. So kann man den Zusammenhängen sehr gut folgen.
Doch leider bleibt es nicht lange spannend. Gerade zum Ende hin wird die Geschichte eher etwas platt. Der Endkampf zieht sich sehr lange hin, der Endgegner ist in seinem Auftreten nicht ernst zu nehmen.
Der Schluss des Buches verdirbt leider die zuvor doch recht gut erzählte Geschichte. Die Gegenspieler existieren nicht mehr oder sind so weit zurückgedrängt worden, dass von ihnen keine Gefahr mehr auszugehen scheint. Dabei hätten gerade diese sehr viel Potenzial für eine tiefergehende Geschichte und Intrigen geboten.
Wie die beiden "Kellan Colt"-Bücher zuvor bietet auch dieses gerade für die Einsteiger in die "Shadowrun"-Welt viel Neues: etwas Geschichte rund um Tir Tairngire, Einblicke in die Magie gerade in Bezug auf Geisterbeschwörungen und eine grobe Übersicht über Matrixruns.
An die Geschichte schließt sich ein allgemein gehaltenes Glossar mit Begriffen aus der "Shadowrun"-Welt an.
Fazit:
Ein teilweise spannender und leicht zu lesender Roman, der gerade für Einsteiger einiges Neues bietet. Für "alte Hasen" kann er eher etwas langweilig sein, dennoch ist er der beste unter den "Kellan Colt"-Romanen. Leider kann das Ende nicht überzeugen.
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