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Schon seit Wochen macht eine Entführungs- und Mordserie die Stadt Mainz unsicher. Immer wieder verschwinden Menschen und werden, wenn überhaupt, blutleer wieder aufgefunden. Die Medien sprechen deswegen schnell von den "Vampiren von Mainz" und streuen alle möglichen Schauermärchen über die Verbrechen. Doch die Wahrheit ist schlimmer als befürchtet ?
Hajo Feldblum und seine Frau Ruth sind in Mainz, damit Ruth einen Spezialisten der Uniklinik besuchen kann. Sie ist an Leukämie erkrankt und fürchtet, bald sterben zu müssen. Nach dem Arztbesuch verschwindet Ruth spurlos. Hajo ist erschüttert und bittet Ines Lettweiler, eine gemeinsame Freundin des Ehepaars, um Hilfe.
Hajo und Ines stellen zusammen Nachforschungen an und entdecken dabei, dass Ruths Verschwinden in engem Zusammenhang mit den Vampiren zu stehen scheint. Wie sie waren alle bisherigen Opfer an Leukämie erkrankt.
Ines erinnert sich während Nachforschungen an eine alte Geschichte aus ihren Studientagen, die davon handelte, dass es im dritten Reich einen verrückten Arzt, Dr. Mahnkopff gab, der seine leukämiekranken Patienten als Versuchsobjekte missbrauchte. Er und seine Anhänger waren der Meinung, das kranke Blut müsse geheilt werden, indem es erst dem Erkrankten entnommen wird und dann wieder oral zugeführt wird. Auch in den Mägen der Opfer der Vampire wurden große Mengen Blut gefunden.
Wie steht dieses Schauermärchen in Verbindung mit den aktuellen Morden? Dies wollen Ines und Hajo herausfinden.
Die Rahmenhandlung des Romans ist wirklich gut angelegt: Ein Krimi in Mainz, der den Mythos "Vampir" mit möglichen Ereignissen verknüpft, ist für den Leser sehr reizvoll.
Doch mit der Umsetzung hapert es ganz gewaltig. Der Fehler liegt vor allem bei der komplett übertriebenen Darstellung der Charaktere. Hajo ist ein schrulliger älterer Herr, der alleine nicht klarkommt, Ines die nur wenig jüngere Bekannte, die immer weiß, was zu tun ist. Bei diesen beiden, wie auch bei Ruth, ist die Darstellung nicht allzu übertrieben, wenn auch die Schwerhörigkeit von Hajo an manchen Stellen einfach nur lächerlich wirken kann, auch wenn sie wohl mit dem Versuch, Komik zu erzeugen, eingesetzt wurde.
Alle anderen Personen, die im Roman auftreten, sind aber viel zu überspitzt dargestellt, um ernst genommen zu werden. Seien es die Polizisten, die natürlich dumm wie Brot sind und keine Ahnung von ihrem Job haben - während Ines und Hajo den Fall natürlich in Rekordzeit lösen können -, oder der aufdringliche Bibliothekar, dessen ganze Erscheinung übertrieben unsympathisch ist.
Auch den fanatischen und nicht zurechnungsfähigen Fußballfan gibt es, genau wie den Arzt einer psychiatrischen Anstalt, bei dem sich der Leser ernsthaft fragt, ob man nicht besser ihn einweisen sollte.
Die Autoren hätten hier einen Roman vorlegen können, der durch seine außergewöhnliche Handlung und die Dramatik, die ihr zugrunde liegt, fasziniert. Doch sie zerstören diese Wirkung durch die Darstellung der Charaktere, die absolut nicht realistisch und nachvollziehbar ist. Fast alle der handelnden Figuren wirken wie Schmierenkomödianten, die alle nur einen einzigen Charakterzug aufweisen.
Auch die an und für sich spannende Handlung mit ihren durchaus gelungenen Szenen kann darüber nicht hinweg helfen.