Tina besucht in den Osterferien ihre beste Freundin Jana. Das Osterfest steht vor der Türe, und die beiden helfen Janas Mutter bei den Vorbereitungen.
Dabei hören die beiden Mädchen eine Menge über die Ostergeschichte, von Jesus und seiner Kreuzigung und wie es dazu kam, dass er ein paar Tage später auferstanden ist.
Während des Kuchenbackens erzählt Janas Mutter von vielen alten Osterbräuchen, die auch heute noch zelebriert werden und was das alles mit dem heutigen Osterfest zu tun hat. Dabei lernen die Mädchen eine ganze Menge und die vielen Erlebnisse sind spannend und aufregend.


Auf 43 Seiten erzählen uns hier die Hauptakteure Tina und Jana von Ostern, seinem Brauchtum und der Ostergeschichte. Insgesamt gliedert sich das Buch in acht Kapitel, wobei die Einleitung hier mit eingerechnet wurde. In jeder dieser acht Rubriken erleben die beiden Mädchen verschiedene Dinge zur Thematik. Das Interessante für den Leser wird wahrscheinlich sein, dass die Brauchtümer, Irrtümer und so weiter nicht stur aufgelistet, sondern immer mittels einer Geschichte vermittelt werden, deren Gerüst auf die zwei Mädchen Tina und Jana, aber auch auf Janas Mutter aufbaut. Diese bekommt eine besondere Aufgabe. Denn bei jeder Aktion, die sie mit den Mädchen durchführt, erzählt sie diesen im Anschluss einen Teil der Ostergeschichte. Natürlich nicht detaillegetreu, aber gut zusammengefasst.
Auch erwähnt werden sollten die passenden Illustrationen auf dem Cover und auch im Inneren des Buches, die von Rüdiger Pfeffer angefertigt wurden.

Das Buch beginnt damit, dass Janas Mutter einen Kulitsch bäckt, während die beiden Kinder zu ihr stoßen. Weil Tina diesen Brauch nicht kennt, versucht Janas Mutter ihr diesen zu erklären und so schwenken sie direkt zu einer Szene in der Ostergeschichte über, die gleich darauf erzählt wird.
In einem anderen Kapitel kommt Janas Mutter mit einem großen Karton ins Zimmer, in welchem sich viele bunt bemalte Ostereier befinden - Tina und Jana fragen sich plötzlich, warum man an Ostern eigentlich Eier bunt färbt. Wieder versucht Janas Mutter, den Kindern das Ganze zu erklären und erzählt von einem alten Brauchtum, bei dem mit bunten Eiern gezahlt wurde, dann erzählt sie dazu eine passende biblische Geschichte.

So wie in diesen beiden Kapiteln geht die Autorin auch in den verbleibenden sechs vor. Jedes Mal passiert irgendetwas, das die Mädchen nicht verstehen und bei Janas Mutter hinterfragen. Diese erklärt den Brauch zunächst und erzählt dann eine Geschichte zur Ostergeschichte.

Das Buch ist eigentlich für Kinder gedacht, doch auch Eltern können hier viel über die Herkunft der verschiedenen Brauchtümer und ihre Zusammenhänge zum christlichen Auferstehungsglauben lernen. Gemeinsam mit den eigenen oder auch anderen Kindern kann man sich hier auf eine kleine Zeitreise nach Jerusalem begeben, in die Zeit, in der Jesus gekreuzigt wurde und wieder auferstand. So kann man selbst als erwachsener Leser seine Erinnerungen auffrischen.

Fazit:
"Die Osterzeit Kindern erklärt" von Andrea Moritz ist ein wirklich gut durchdachtes kleines Buch, das viele Hintergrundinformationen zum Brauchtum der Osterzeit beinhaltet, die in wirklich schöne kleine Geschichten verpackt wurden. Das Lesen dieses Büchleins hat mir großen Spaß gemacht und ich habe dabei bemerkt, dass auch ich selbst noch lange nicht alles über die österlichen Brauchtümer und deren Zusammenhang zum christlichen Glauben wusste.
Auch wenn es eigentlich ein Vorlesebuch oder Lesebuch für Kinder ist, konnte ich noch etwas dabei lernen und viele Anregungen finden, die mich bestärkt haben, diese Thematik weiter zu verfolgen und mehr fachliche Literatur zu lesen.
Lustig und ansprechend sind die farblichen Bilder im Innenteil des Buches, die auf fast jeder Seite zu finden sind. Diese sind schön illustriert und passen sowohl farblich als auch inhaltlich immer zum Text. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter, weil es sich wirklich lohnt und es zudem eine Hilfe bietet, wie man Kindern dieses Thema spielerisch näherbringen kann, ohne dafür Fakten pauken zu müssen.