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 California


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Es ist geschafft: Den Rest des Lebens verbringen die Mitspieler bei "California" in einem schicken großen Landhaus unter kalifornischer Sonne. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, denn zunächst müssen die Zimmer des Hauses noch renoviert und ausgestattet werden - und dies unter den Argusaugen neugieriger Nachbarn. Die kommen nämlich von Zeit zu Zeit vorbei und bringen sogar Gastgeschenke mit. Gut so, denn wer sein Haus am schönsten ausbaut und die meisten Gastgeschenke für sich einheimsen kann, geht als sonnengebräunter Gewinner aus dem Spiel.

Der Karton des Spiels enthält sieben Gebäudetafeln, 88 Plättchen mit Bodenbelägen und Gegenständen für die Räume, elf Bonuskarten, sechs Gäste, dreißig Gastgeschenke, fünfzig Münzen in Gold und Silber, einen Beutel, eine Spielregel und für den Fall, dass es mal eng wird, auch fünf Kreditmarken.

Vor Beginn des Spiels erhält jeder der zwei bis fünf Mitspieler eine Landhaus-Tafel. Banktafel sowie Geschäfte-Tafel werden ausgelegt und mit acht Plättchen beziehungsweise die Bankfelder mit Münzen belegt. Alle anderen Spielelemente werden gut sicht- und erreichbar in der Tischmitte ausgelegt. Jeder Spieler erhält dann noch eine Gold- und eine Silbermünze, danach kann das Spiel beginnen.
In seinem Zug kann sich ein Spieler zwischen zwei Optionen entscheiden: Entweder nimmt er eine der zu Anfang vier Münzen aus der Bank, um sein Vermögen zu mehren oder aber er setzt sein vorhandenes Geld ein, um einen Bodenbelag oder einen Gegenstand für sein Haus zu kaufen.
Die Entscheidung ist von strategischer Bedeutung, denn für einen Bodenbelag zahlt man immer den Preis der in der Bank noch vorhandenen Münzen zuzüglich einem oder zwei Silberstücken für das jeweilige Bodenfeld. Umso länger man also wartet, bis man zu kaufen beginnt, desto günstiger wird es. Auf der anderen Seite hat man aber das Nachsehen, wenn die Mitspieler anders agieren und einem die schönsten und am dringendsten benötigen Beläge und Gegenstände vor der Nase wegschnappen, weil man zu lange gewartet hat.
Der Besuch von Gästen sowie die Ausgabe von Gastgeschenken und Bonuskarten richtet sich nach einem bestimmten System, bei dem es auch wieder gilt, bestimmte Bodenbeläge beziehungsweise Gegenstände anzuhäufen.
Sind alle Münzen aus der Bank genommen worden oder das letzte Plättchen aus der Geschäftetafel wurde gekauft, endet ein Tag. Nach insgesamt zwölf Tagen endet das Spiel und gewonnen hat der, der nach Zusammenrechnung von Gastgeschenken und Bonuskarten, bei Gleichstand unter Einbeziehung des übrig gebliebenen Vermögens, die meisten Punkte erworben hat.

Wie sich schon anhand der kurzen Spielbeschreibung erkennen lässt, wartet "California" mit einigen Elementen auf, um das Spiel zu einem spannenden, komplexen Spiel mit strategischen Elementen zu machen, bei dem jedoch auch der Glücksfaktor stets eine Rolle spielt - immerhin weiß man nie, was sich unter den Plättchen eines jeden Tages verbirgt, bis eben dieser Tag angebrochen ist.
Die Ausstattung des Spiels besteht zu großen Teilen aus ausgestanzter und bedruckter Pappe. Hierbei fällt vor allem beim Druck die Liebe zum Detail auf, mit der die einzelnen Elemente gestaltet wurden.
Nicht so gelungen sind hingegen die Aufbewahrungsmöglichkeiten, denn nach dem ersten Spiel muss man entweder sämtliche Teile zusammen in den beiliegenden Beutel stopfen oder weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten, um die Teile getrennt voneinander im Karton aufzubewahren, aus dem Hut zaubern.
Auch die Spielanleitung ist aufgrund der relativen Komplexität für ein Gesellschaftsspiel an manchen Stellen etwas ungenau, so dass erst beim zweiten Durchlesen oder beim Nachschlagen ein Aspekt ins Auge fällt, den man vorher überlesen hatte.

Insgesamt ist "California" ein unterhaltsames Spiel für Mitspieler ab acht Jahren wie angegeben, doch für die Jüngsten dürfte es stellenweise noch zu strategisch zugehen und ein Mischen von Erwachsenen und Kindern dürfte für die Kinder eher schlecht ausfallen. Für Erwachsene hingegen bietet das Spiel langfristig zu wenige Reize, so dass die beste Zielgruppe für dieses Spiel wohl am ehesten Teenager sind. Dies trifft sich umso besser, da das Herz von Teenagern meist ohnehin für Stars schlägt, die sich im sonnigen Kalifornien aufhalten - mit "California" kommen sie diesem Traum also gleich noch ein Stück näher.

Tanja Elskamp



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