Brad ist cool. Das weiß er und das wissen auch alle, die ihn kennen - vor allem die Mädchen. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass alle auf ihn stehen und er in seinem Heimatort den Ruf eines Frauenhelden hat.
Dieser erweist sich auch immer wieder als wahr, denn Brad hält nix von Beziehungen. Er will seinen Spaß und solange er kriegt, was er will, sieht er keine Notwendigkeit, sich zu ändern.
Dieses Verhalten ändert sich, als Kim in sein Leben tritt. Sie ist neu an der Schule und wirkt sehr zurückhaltend, doch vor allem: Sie verwirrt Brad. Mal geht sie auf seine Annäherungsversuche ein, mal lässt sie ihn scheinbar grundlos abblitzen. Nicht nur die anderen fragen sich, ob Brad und Kim ein Paar sind, auch Brad selbst ist sich in dieser Frage nie so sicher. Zum ersten Mal hat er das Gefühl, ein Mädchen halten zu wollen. Doch fällt es ihm schwer, einzusehen, dass er sich dafür ändern muss. So arrogant und aufschneiderisch kann er nicht bleiben, das merkt er immer öfter durch Kim.
Doch nicht nur Kim stellt ein Problem für ihn dar, auch im Rest seines Umfelds scheint sich einiges gegen ihn verschworen zu haben. Dave, sein bester Freund, verliebt sich in ein Mädchen, das Brad absolut nicht für angebracht hält. Auch in der Familie läuft nicht alles gut: Die Eltern scheinen den älteren Bruder Steven, einen Überflieger, zu bevorzugen und versuchen, Brad dazu zu zwingen, sein Leben zu ändern. Zusätzlich befürchtet Brad jede Minute, die er nicht mit Kim zusammen ist, dass sie einen anderen hat. Warum sonst sollte sie so abweisend seinen Annäherungsversuchen gegenüber sein?
Also der ganz normale Wahnsinn pubertierender Jugendlicher ?

Das Buch ist aus Brads Sicht geschrieben, wodurch Kims Beweggründe für ihr widersprüchliches Verhalten lange absolut unersichtlich bleiben, was die Spannung für den Leser erhöht.
Nicht nur auf die Spannung, wie es denn zwischen den beiden weitergeht und warum Kim solch ein Spiel spielt, wird Wert gelegt, auch der Humor kommt nicht zu kurz. Brad ist ein Typ, der immer einen lustigen Spruch auf Lager hat und diesen auch immer ausspricht, was hin und wieder zu - für den Leser - amüsanten Szenen führt, so zum Beispiel, als er mit dem Vater über die angebliche Bevorzugung des älteren Bruders zu diskutieren versucht oder zum ersten Mal mit Kims Eltern konfrontiert ist.

Man könnte schnell vermuten, dass es dem Buch an Ernsthaftigkeit mangelt; wenn nur Brad eine wichtige Rolle spielen würde, wäre dem auch so. Doch durch die ruhige Kim, die ihre eigenen Probleme mit sich herumträgt, kommt ein tieferer Ernst in das Buch, dass der Humor zu platt wird, wie aus gängigen Teenie-Filmen bekannt. Besonders reizvoll ist der Unterschied zwischen Kim und Brad. Brad bemitleidet sich gern selbst wegen des Gefühls, dass seine Eltern ihn nicht verstehen und den Bruder bevorzugen. Kim hat Probleme mit ihren Stiefeltern, versteckt diese aber tief in sich selbst und öffnet sich nur langsam. Dadurch kann sich wohl fast jeder Jugendliche, der dieses Buch liest, mit einer der Hauptpersonen identifizieren.
Zur großen Überraschung kommen zusammen mit Brads Reiferwerden durchaus erwachsene Gedanken, über die man sich Gedanken machen muss. Diese befassen sich natürlich mit Freundschaft und Liebe, aber auf einem durchaus annehmbaren Niveau.

Alles in allem ein Jugendbuch, welches sehr gut unterhalten kann, gerade weil es sehr humorvoll ist. Auch ist es interessant, die Wandlung Brads vom Frauenhelden zum Verliebten zu beobachten.