Mit dem Titel der TV-Comedy-Reihe "Schillerstraße" brachte die Firma Clementoni ein Quizspiel für drei bis acht Spieler ab vierzehn Jahren heraus.

Im Spielkarton, der während der Vorbereitungen mit wenigen Handgriffen zum Bühnenbild umgebaut wird, befinden sich vier verschieden Pappfiguren, 132 Karten mit Regieanweisungen, eine Würfelscheibe und eine Sanduhr.

Wer an der Reihe ist, dreht die Würfelscheibe und bewegt anschließend eine der vier Figuren im Bühnenbild. Je nachdem, was die Würfelscheibe anzeigt, können Figuren ein bis sechs Felder weit gesetzt werden, Figuren den Platz tauschen oder eine Figur auf ein Feld nach Wahl gesetzt werden.
Welche Entscheidung getroffen wird, hängt von den Deckblättern der ausliegenden Karten ab. Hierbei handelt es sich immer um vier Karten, die eine der vier Figuren und einen entsprechenden Raum zeigen. Wichtig ist, einer solchen Abbildung nach dem Setzen zu entsprechen, denn nur dann wird die Karte vom Nachbarn aufgenommen und die Regieanweisung verlesen. Erst, wenn die Anweisung zur Zufriedenheit ausgeführt wurde, darf der Ausführende die Karte behalten. Wer zuerst eine Karte von jeder Figur oder von jedem Ort des Bühnenbildes vor sich ausliegen hat, hat die Partie gewonnen.

Bei den Regieanweisungen sind solche zu finden, die innerhalb einer Sanduhrlaufzeit zu lösen sind und solche, die eine komplette Runde lang ihre Gültigkeit bewahren, bis der ausführende Spieler wieder an der Reihe ist. Ferner gibt es Anweisungen, bei denen Fragen korrekt beantwortet werden müssen und solche, bei denen die Mitspieler richtig eingeschätzt werden müssen.
Durch die verschiedenen Variationen an Regieanweisungen ist "Schillerstraße" ein sehr kurzweiliges Spiel, das nicht nur unterhält und für Spaß sorgt, sondern zugleich auch noch den Vorteil bietet, durch die Einschätzungsfragen mehr über die Mitspieler zu erfahren.
Als nachteilig erweisen sich allerdings besonders die Anweisungen, die eine Runde lang ihre Gültigkeit besitzen. Auf einer solchen Karte könnte beispielsweise stehen, dass immer, wenn das Wort "Schiller" genannt wird, ein Jubelschrei auszustoßen ist. Dies ist anfangs recht witzig, aber vor allem bei mehreren Mitspielern kann eine Runde recht lang sein und die häufig vorkommenden Jubelschreie hindern den Spielverlauf. Eine solche Gefahr birgen die meisten Karten dieser Sorte und spätestens, wenn zwei oder gar drei Spieler zugleich eine Anweisung aus dieser Kategorie erhalten haben, macht sich Chaos am Tisch breit. Der Spielspaß leidet darunter schon nach wenigen Runden merklich und es wird vor allem auch in der Regel sehr laut am Tisch - unangenehm für alle.

Einfach und zugleich lobenswert ist die Idee, den Spielkarton zugleich auch als Bühnenbild nutzen zu können. Das spart zusätzliches Verpackungsmaterial. Die sonstigen Materialien, sieht man von der selbst zusammen zu setzenden Würfelscheibe vielleicht einmal ab, die doch sehr simpel zusammengeschustert wirkt (und es auch ist), sind durchaus als hochwertig zu bezeichnen.
Pluspunkte verzeichnet "Schillerstraße" auch bei der Spielanleitung, bei der es sich lediglich um ein großformatiges Blatt in Farbe handelt, auf dem die einfachen Regeln des Spiels recht anschaulich und dennoch in aller Kürze aufgedruckt wurden.

Insgesamt bringt "Schillerstraße" Spaß in eine Runde und sammelt durch seine Aufmachung hinsichtlich des Spielkonzeptes wie auch des Materials einige Pluspunkte. Positiv zu bemerken ist, dass es sich für größere Spielrunden ebenfalls eignet, auch wenn die rundenbasierenden Regieanweisungen dies zugleich durch aufkommendes Chaos erschweren. Lohnenswert ist die Anschaffung des Spiels bei zudem gutem Preis-Leistungsverhältnis jedoch mit Sicherheit - und das auch für Spieler, die die zugehörige TV-Reihe womöglich gar nicht kennen.