Tony Foster arbeitet in Vancouver als Produktionsassistent für die Fernsehnserie "Darkest Nights". In dieser TV-Serie geht es um einen Vampir, der seinen Lebensunterhalt als Detektiv verdient.
Eines Tages bemerkt Tony während den Dreharbeiten, dass die Schatten am Set ein Eigenleben zu haben scheinen. Doch zuerst glaubt Tony, dass ihm seine Sinne einen Streich spielen. Nach und nach verdichten sich die Hinweise, die Tonys Eindrücke noch verstärken. Kurze Zeit später wird eine Schauspielerin tot aufgefunden, doch es gibt keinerlei Spuren, die auf ein Fremdeinwirken hinweisen.
Nachdem Tony seinem Freund Henry von den Vorkommnissen erzählt, wird dessen Neugier geweckt. Henry, selbst Vampir und ein Bastard von Heinrich VIII., will Tony dabei helfen, Licht in das Dunkel zu bringen. Schon bald sind sie in einem Kampf verstrickt, der in einer anderen Welt begann. Zusammen mit der Magierin Arra nehmen die beiden Männer den Kampf gegen den Herrn der Schatten auf, dessen erklärtes Ziel es ist, die Welt zu erobern.

Die Autorin schickt mit Tony Foster und dem Vampir Henry zwei Charaktere ins Rennen, um die Welt zu retten, die bereits aus der Romanserie "Chroniken des Blutes" einigen Lesern bekannt sein dürften.
Diesmal spielt die Handlung allerdings im kanadischen Vancouver, da es die Hauptcharaktere dorthin verschlagen hat.
Doch will die Sache nicht so richtig zünden. Die Erzählweise, welche die Autorin hier anschlägt wirkt schnell, teilweise hektisch und auch manchmal ziemlich fahrig, vor allem bei Dialogen. Zwar kann es in Bezug auf ein Filmset, das ja auch als Kulisse für diesen Roman herhält, ein Stilmittel sein, um die Hektik an einem Drehort wiederzuspiegeln. Doch leider wird diese ungünstige Art und Weise durch den ganzen Roman gezogen, wo es mit der Zeit stört. Gerade in Bezug auf Dialoge ist es stellenweise schwer herauszufinden, wer was sagt. Die Charaktere werden trotz dieses Stils gut eingebaut und schön beschrieben. Tony und Henry bekommen noch mehr Tiefe verliehen. Arra, eine weitere, die Geschichte vorantreibende Person, wird auch gut eingeführt, verblasst nicht neben den anderen beiden. Lediglich ihre Verhaltsmuster sind eher ungewöhnlich.
Ein Umstand, der teilweise etwas irritiert, sind die vielen Anspielungen auf die Geschichten aus den "Chroniken des Blutes". Für Leser, welche die vorhergehende Serie nicht kennen, ist dieser Umstand eher spannungsraubend, da in "Rauch und Schatten" viele Insider und Enden verraten werden. Anderseits zeigt dieses Schreibverhalten, dass die Charaktere sich weiter entwickeln.
Leider gibt es bei diesem Buch auch negative Seiten.
Die Geschichte ist in den Grundzügen zwar bekannt und schon oft verwendet worden, doch hier leider nicht gut. Die Erzählweise ist neben ihrer Hektik auch langweilig. Es werden andauernd Sachverhalte wiederholt, was dazu führt, dass die Story langatmig wird. Auch die Einblicke, welche Tanya Huff dem Leser über die Abläufe an einem Filmset beschert, sind nur beim ersten Mal spannend. Die ganzen Verstrickungen, wer welche Aufgabe bei der Produktion hat, sind zwar interessant, doch auf Dauer eher nervig. Man kann sich manchmal nicht des Eindrucks erwehren, als ob die Autorin all ihr frisch erworbenes Filmwissen allen mitteilen möchte. Auch der Humor kommt diesmal zu kurz. Sicherlich ruft es einige Schmunzler hervor, wenn die Autorin auf bekannte US-amerikanische Fernsehserien anspielt, zum Beispiel "Akte X", "Buffy" oder "Angel", welche allesamt in Kanada gedreht wurden. Leider bleiben viele Spannungs- und Horrorelemente aus, sodass es einem schwer fällt von einem Horrorroman zu sprechen. Es ist vielmehr eine Genremischung aus Fantasy, Dark Fantasy und Horror. Abgrundtiefe und erschütternde Gegebenheiten, welche den Leser erschauern lassen sollen, sind einfach nicht da.
Zu dem etwas schlechteren Gesamteindruck führt auch die Druckqualität. Die Druckerschwärze verwischt ziemlich leicht schon bei geringer Feuchtigkeit. Also hier bitte nicht die Finger anfeuchten zum Umblättern. Hinzu kommen einige Satz- und Layoutfehler, die zwar selten sind, aber dafür sofort ins Auge springen.
Leider sind das alles Dinge, die nicht unbedingt sein müssten und den ersten Eindruck auf die neue Serie aus dem Hause Feder & Schwert trüben.

Ein sehr verhaltener Start für die "Tony Foster"-Reihe. Spannung sucht man vergeblich, die Geschichte würde ohne die Charaktere in sich zusammenfallen. Es bleibt zu hoffen, dass die kommenden Romane besser sind.